Sabbatical
Definition: Was ist ein Sabbatical?
Das Sabbatical ist eine Form von Sonderurlaub, normalerweise ein Jahr, der dem Arbeitnehmer zur Weiterbildung, für ein Praktikum oder zum Reisen gewährt wird.
Herkunft des Begriffs Sabbatical
Ursprünglich stammt der Begriff aus der Tora, der Heiligen Schrift der Juden. Sie sagt, dass alle sieben Jahre der Ackerbau ruhen soll, damit der Boden sich erholen kann. In Israel halten sich einige Bauern weiterhin an die Vorschrift aus der Hebräischen Bibel.
Gerade in Zeiten einer Wirtschaftskrise und bei rückläufiger Auftragslage stehen die Chancen der Mitarbeiter nicht schlecht, bei Ihrem Chef ein Sabbatical durchzusetzen. Es gibt einige Führungskräfte, die sich dadurch finanzielle und personalpolitische Vorteile versprechen. Wenn auch langsam setzt sich bei einigen Chefs das Bewusstsein durch, dass ihre Mitarbeiter nach einer längeren Abwesenheit wieder motivierter zu ihrer Arbeitsstelle zurückkehren werden.
Dennoch ist, auch wenn mit dem Arbeitgeber so ausgemacht, eine Rückkehr in alte Strukturen, nicht immer der Fall. Eine Auszeit wird genutzt, um sich persönlich weiter zu entwickeln. Manchmal steht am Ende dieser Entwicklungsphase auch eine neue Arbeitsstelle auf der Wunschliste. Oder ein „Downshifting“ im eigenen stressigen Job ist angesagt.
Teilzeit- und Befristungsgesetz als rechtliche Basis
Die rechtliche Grundlage für ein Sabbatical bietet das Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) vom 1. Januar 2001. Dies sieht eine flexible Gestaltung der Arbeitszeit vor. Angewandt wird es ab einer Unternehmensgröße von mehr als 15 Mitarbeitern und eine Beschäftigungsdauer von über sechs Monaten. Es leitet sich kein gesetzlicher Anspruch ab. Ein Sabbatical kann durch den Chef jederzeit aus betrieblichen Gründen abgelehnt werden.
Auch Beamte haben nach der Arbeitszeitverordnung ein Recht auf flexible Arbeitszeit. Allerdings sind es nur drei Prozent der Unternehmen in Deutschland, die von sich aus einen Sabbatical anbieten. Insbesondere große Betriebe haben für ihre Angestellten Freistellungsregelungen entwickelt. Dazu zählen Firmen wie BMW, Audi oder IBM. Bei kleineren Betrieben müssen Sie als Angestellter bei Ihrem Chef oft noch Überzeugungsarbeit leisten. In jedem Fall ist es von großer Bedeutung, welche Argumente Sie bei Ihrem Vorgesetzten für Ihren Ausstieg auf Zeit vor bringen. Dazu zählt unter anderem gute Kontakte knüpfen, den eigenen Horizont zu erweitern und Know-How zu erwerben, das Sie nach Ihrer Rückkehr gut in Ihrer Firma mit einbringen können.
Arbeitszeit-Modelle für Sabbaticals
- Arbeitszeitkonten: In vielen Firmen ist es möglich, durch Arbeitszeitkonten Freizeit an zu sparen, die dann in einem Stück genommen werden können, ohne dass es Einbußen beim Gehalt oder der Sozialversicherung gibt.
- Teilzeitsonderform-Modell: Es sieht vor, dass Sie über 3 Jahre 40 Stunden pro Woche arbeiten, aber nur 30 Stunden pro Woche bezahlt werden. Das 4. Jahr ist frei, wird aber wie vorher bezahlt. Auch hier zahlt der Arbeitgeber die Sozialversicherungsbeiträge.
- Unbezahlter Urlaub: Unbezahlten Urlaub beim aktuellen Arbeitgeber nehmen. Alternativ Kündigung der jetzigen Arbeitsstelle und in unbezahlten Urlaub vor der nächsten Festanstellung gehen.
Video: Eine Auszeit vom Job nehmen
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