Ökonomisches Prinzip
Definition: Was ist das ökonomische Prinzip?
Das ökonomische Prinzip ist ein grundlegendes Konzept in der Volkswirtschaftslehre und beschäftigt sich damit, wie wir mit begrenzten Ressourcen eine unbegrenzte Anzahl an Bedürfnissen befriedigen können. Dieses Prinzip wird auch als Wirtschaftlichkeitsprinzip oder Rationalprinzip bezeichnet und beruht auf der Annahme, dass zwischen Mitteleinsatz und Ertrag ein optimales Verhältnis existieren sollte.
Das bedeutet, dass bei der Produktion oder dem Konsum von Gütern und Dienstleistungen der Einsatz von Ressourcen, wie beispielsweise Zeit, Arbeitskraft, Rohstoffe oder Kapital, auf eine Weise optimiert werden sollte, die den größtmöglichen Ertrag generiert. Dieses Verhältnis soll so angepasst werden, dass ein zusätzlicher Einsatz von Ressourcen zu einem geringeren Ertrag führen würde.
Kritik am ökonomischen Prinzip
Das Modell geht davon aus, dass die beteiligten Wirtschaftssubjekte – also Konsumenten, Produzenten und Regierungen – rational handeln und ihre Entscheidungen auf Basis von ökonomischen Überlegungen treffen. Doch genau hier setzt auch die Kritik am Wirtschaftlichkeitsprinzip an. Rationales Handeln ist bei wirtschaftlichen Entscheidungen nicht immer der Fall. Konsumenten können beispielsweise teure Markenprodukte bevorzugen, obwohl preiswertere Produkte in Bezug auf ihre Funktionalität ähnlich oder sogar besser sind. Dieses Verhalten wird oft durch Werbung, Marketing oder sozialen Druck beeinflusst.
Ausprägungsformen des ökonomischen Prinzips
Das ökonomische Prinzip kommt in drei verschiedenen Ausprägungsformen zum Ausdruck:
1. Maximalprinzip
Das Maximalprinzip verfolgt das Ziel, mit gegebenem Aufwand einen möglichst hohen Ertrag zu erwirtschaften. Kritik am Maximalprinzip besteht darin, dass es zu einem unökonomischen Einsatz von Ressourcen sowie zur Ignorierung ökologischer und sozialer Faktoren führen kann. Daher ist es wichtig, eine gesamtheitliche Betrachtung und Abwägung der verschiedenen Faktoren vorzunehmen.
Beispiele:
- Ein Student investiert zehn Stunden Lernaufwand in eine Klausur. Dafür erwartet er die bestmöglichste Note.
- Ein Unternehmer kauft eine neue Maschine für 500.000 Euro. Damit möchte er eine möglichst hohe Nachfrage in Nordeuropa mit seinem Produkt decken können.
2. Minimalprinzip
Das Minimalprinzip verfolgt das Ziel, mit möglichst geringem Aufwand einen bestimmten Ertrag zu erzielen. Die Kritik an diesem Prinzip liegt vor allem darin, dass es dazu führen kann, dass Ressourcen nicht effizient genutzt werden und ökologische oder soziale Aspekte vernachlässigt werden. Beispielsweise kann das Streben nach minimalem Aufwand bei der Produktion von Gütern zu geringer Qualität oder sogar zu Umweltschäden führen. Zudem kann es zu Arbeitsbedingungen kommen, die nicht den ethischen oder moralischen Standards entsprechen.
Beispiele:
- Ein Student will in einer Klausur mit möglichst wenig Zeitaufwand mindestens die Note 2 erreichen.
- Ein Unternehmer möchte bei der Expansion nach Nordeuropa einen Marktanteil von 10 % erzielen. Die hierfür erfoderlichen Investitionskosten sollen möglichst gering gehalten werden.
3. Extremumprinzip
Das Extremumprinzip ist ein Teil des ökonomischen Prinzips, das besagt, dass Unternehmen bei ihren Entscheidungen verschiedene Optionen haben. Dabei können sie zwischen verschiedenen Handlungsoptionen wählen, bei denen sowohl der Aufwand als auch der Ertrag variabel sind. Um die bestmögliche Entscheidung zu treffen, müssen die Verantwortlichen das optimale Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag ermitteln.
Beispiel:
Ein Unternehmen, das entscheiden muss, wie viel Werbung für ein bestimmtes Produkt geschaltet werden soll. Hierbei besteht die Wahl zwischen verschiedenen Optionen, wie zum Beispiel eine große Werbekampagne mit hohem finanziellen Aufwand oder eine kleinere Werbekampagne mit geringerem finanziellen Aufwand. Das Unternehmen muss nun das optimale Verhältnis zwischen dem eingesetzten Aufwand und dem erzielten Ertrag finden, um den größtmöglichen Erfolg zu erzielen.
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