Merkantilismus
Definition: Was ist Merkantilismus?
Der Ausdruck Merkantilismus leitet sich von dem lateinischen Wort “mercari”, das übersetzt “handeln, Handel treiben” bedeutet, ab. Der Begriff etablierte sich bereits im Mittelalter und wurde während des Absolutismus zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert vor allem von dem Franzosen Jean-Baptiste Colbert geprägt, der den Staatshaushalt einführte und über die Einnahmen und Ausgaben Frankreichs Buch führte.
Mit Merkantilismus ist die staatliche Förderung des Handels gemeint, mit dem Ziel die nationale Wirtschafts- und Handelskraft zu steigern. Er zeichnet sich durch Interventionismus und Dirigismus aus. Der Staat nimmt folglich gezielte Eingriffe in den Wirtschaftsprozess vor. Neben Gesetzen und Steuererhebungen ist eine mögliche Maßnahme der hohe Export und niedriger Import eines Staates, um Gewinn zu erzielen. Die verschiedenen Länder entwickelten unterschiedliche Formes des Merkantilismus. Das Gegenteil des Merkantilismus stellt die Feudalwirtschaft dar, deren ökonomische Basis das Grundeigentum ist.
Beispiel: Der Deutsche Merkantilismus ging davon aus, dass das Wohlhaben und die Bevölkerungszahl von seinem Reichtum abhängig ist. Daher fanden, ähnlich wie in Frankreich, eine Förderung gewerblicher Wirtschaft und Umstrukturierungen in der Verwaltung statt, wie z.B. die Einführung der kameralistischen Rechnungsführung. Ziel war das Anwachsen des fürstlichen Schatzes und eine Vergrößerung der Bevölkerung nach dem 30-jährigen Krieg.
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