Wirtschaftslexikon

Intrinsische Motivation

Definition: Was ist intrinsische Motivation?

Intrinsische Motivation ist die Bereitschaft der Mitarbeiter in Unternehmen, ausgezeichnete Leistungen hervorzubringen. Die Motivation kommt von innen und ist nicht abhängig von außen (d.h. durch Lob oder besondere Vergütung).  Erfolg durch Selbstverwirklichung spielen hier eine entscheidende Rolle. Die Handlung ist motiviert durch das Interesse an der Sache.

Theoretische Ansätze

  • Selbstbestimmungstheorie: Nach der Selbstbestimmungstheorie von Richard M. Ryan und Edward L. Deci wird zwischen verschiedenen Arten von Motivation differenziert. Dazu zählt die Autonomie, das heißt die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen. Darunter fällt auch die Kompetenz, das heißt überzeugt zu sein, eine bestimmte Aufgabe effektiv zu lösen. Und des- weiteren spielt auch die Verbundenheit, das Eingebunden-Sein in einem sozialen Gefüge, eine wichtige Rolle. Nach dieser Theorie existiert ein  Zusammenhang zwischen dem Niveau an Motivation und dem Grad, bis zu dem diese drei Grundbedürfnisse erfüllt werden. Motivation befindet sich hierbei auf einer Skala, die sich zwischen extrinsisch bis zu intrinsisch bewegt.  Nach der Selbstbestimmungstheorie wird die intrinsische Motivation als die höchste Form der Selbstbestimmung betrachtet. Hierbei wird das eigene Handeln als frei gewählt und selbst initiiert gesehen.
  • Flow-Theorie: Mihály Csikszentmihalyi’s Flow-Theorie ist ebenfalls wichtig, um intrinsischer Motivation zu erklären. Hierbei geht der Glücksforscher davon aus, dass Menschen in ihrer Aktivität so aufgehen, dass sie einen „fließenden“ Zustand erreichen, wie es beispielsweise bei Extremsportlern der Fall ist. Die ausführende Person ist wie in einer Art „Rausch“ und arbeitet seine Aufgaben und Herausforderungen nach und nach ab in einem Zustand des Glücklichseins.

Bedeutung in verschiedenen Bereichen

Menschen, die am Arbeitsplatz intrinsisch motiviert sind, sind insgesamt produktiver. Dies führt zu mehr Arbeitszufriedenheit, zu einer geringeren Mitarbeiterfluktuation und fördert die Unternehmenskultur. Intrinsische Motivation kann man auch oft bei Gründern von Start-ups oder bei Selbstständigen im allgemeinen beobachten. Sie alle sind innerlich hoch motiviert. Trotz ihrer Vorteile kann intrinsische Motivation auch von außen eingeschränkt werden, wie zum Beispiel durch Kontrolle oder Überwachung. Auch extremer Druck schränkt sie ein.

Literatur

  1. Schirmer, Uwe, Woydt, Sabine: Mitarbeiterführung. Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2016.
  2. Deci, Edward L., M.Ryan, Richard (2008): Self-Determination Theory: A Macrotheory of Human Motivation, Development, and Health, S. 183. In: Canadian Psychology 49, 182–185.
  3. Stangl, Werner (2024, 6. Mai). Selbstbestimmungstheorie der Motivation. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
  4. Csikszentmihalyi, Mihály: Das flow-Erlebnis: Jenseits von Angst und Langeweile – im Tun aufgehen. Klett-Cotta Verlag, 12. Auflage Stuttgart 2019.

© Onpulson.de

   vorheriger Begriff
«
nächster Begriff    
»
Erhalten Sie jeden Monat die neusten Business-Trends in ihr Postfach!
X