Wirtschaftslexikon

Hierarchischer Führungsstil

Definition: Was ist ein hierarchischer Führungsstil?

Der hierarchische Führungsstil, auch als autoritäter Führungsstil bezeichnet, ist ein Führungsstil, der mithilfe von Verfahren, Normen und Produktivitätsvorgaben die Organisation steuert. Es ist ein auf Kontrolle und Befehl beruhender Führungsansatz, der ein hierarchisch gegliedertes Gehorsam beinhaltet. Entscheidungen fließen entsprechend einem Top-down-Ansatz von oben nach unten.

Der Arbeitnehmer hat nur sehr wenig freie Entfaltungsräume und wird im Entscheidungsprozess nicht mit einbezogen. Der hierarchische Führungsstil passt ausgezeichnet in bürokratische Organisationen, bei denen Macht und Ansehen der Führung vorbehalten sind. Dieser Leitungsstil betont die Trennung von Führungskräften einerseits und Geführten bzw. Ausführenden andererseits.

Er gründet auf den von Frederick Winslow Taylor formulierten Prinzipien und wurde zuerst von Henry Ford und Alfred Sloan jr. angewendet. Mit dem Aufschwung von flachen Hierarchien mit dem Leitbild mündiger Mitarbeiter wurden autoritäre Manager zunehmend als Flexibilitätshemmnis und Kreativitätsunterdrücker kritisiert. Auch sind die Mitarbeiter bei der Anwendung eines hierarchischen Führungsstils weniger motiviert und es kommt vermehrt zu Rivalitäten zwischen Kollegen, Mitarbeitern und Vorgesetzen. Sollte eine autoritäre Führungspersönlichkeit z. B. durch Krankheit ausfallen, besteht die Gefahr der Orientierungslosigkeit der Mitarbeiter.

Vorteile

Der hierarchische Führungsstil kann in Krisen- und Konfliktsituationen sinnvoll sein. Ein einzelner trifft die Entscheidungen und trägt die Verantwortung allein, denn für Diskussionen wird weder Zeit noch Raum gegeben. Dieser Führungsstil ist hilfreich, wenn sich das Unternehmen in einer Ausnahmesituation befindet. In Krisensituationen werden klare Anweisungen, die ohne Widerspruch durchgeführt werden, erwartet.

Risiken / Nachteile

Beim hierarchische Führungsstil haben die Mitarbeiter oft zu wenig Handlungsspielraum. Der Vorgesetzte hält sich für unersetzlich und dementsprechend läuft in seiner Abwesenheit in der Firma nichts, da die Mitarbeiter sich nicht trauen, Verantwortung zu übernehmen.

© Campus Verlag

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