Wirtschaftslexikon

Delegationsprinzip

Definition: Was ist das Delegationsprinzip?

Das Delegationsprinzip beruht auf der Übertragung von Aufgaben und Verantwortung bestimmter Bereiche. Die Zuständigkeit wird abgegeben. Es kann unterschieden werden zwischen:

1. Delegationsprinzip in der Politik

Delegierter = Gewählter / Mit der Stimme des Wählers wird politischer Auftrag mit Entscheidungsbefugnis erteilt.

2. Delegationsprinzip in der Wirtschaft

Einzelne Mitarbeiter oder Teams werden mit konkret benannten Aufgaben und Kompetenzen betraut, um die Unternehmensführung von operativen Arbeiten zu entlasten. Die Gesamtverantwortung (Führungsverantwortung) liegt aber immer beim Delegierenden, d. h. dieser ist für den strategischen Part verantwortlich – unterstützt durch Rückmeldung der Betrauten und durch Beobachten sowie Kontrolle durch die Unternehmensführung.

Vorteile des Delegationsprinzips

1. Bessere Nutzung von Spezialwissen und Können der Mitarbeiter

2. Steigerung der Loyalität zum Unternehmen durch Mitverantwortung

3. kostengünstigere Abwicklung (der Spezialist muss keine Führungskraft sein)

4. Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit durch Freiräume

5. Weiterbildung der Mitarbeiter

6. Entlastung der Unternehmensführung
Besonders durch das Harzburger Modell nach Reinhard Höhn hat das Delegationsprinzip als Führungsmodell seit den 1960er Jahren in vielen Unternehmen das vorherrschende Weisungsprinzip abgelöst. Es bildet noch heute die Grundlage darauf aufbauender neuer Management-Lehren. Trotzdem ist der mitdenkende und eigenverantwortliche Mitarbeiter noch nicht selbstverständlich. Oft sind die Befugnisgrenzen zu eng gefasst.

© Cay von Fournier, Schmidtcolleg.de

Wörterbuch Deutsch-Englisch | Übersetzung für Delegationsprinzip

DeutschEnglisch
Delegationsprinzip principle of delegation
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