Grundregeln für Präsentationen, Vorträge und Reden
Die folgende Grundregeln sollten Sie zum Erzielen einer guten Präsentation unbedingt beachtet. Dabei spielt insbesondere die Sprache, das Erscheinungsbild sowie die Visualisierung Ihres Vortrags eine entscheidende Rolle.
1. Kontrollieren Sie vor jeder Präsentation alle technischen Hilfsmittel
Sehen Sie nach, wo die Schalter sind, und passen Sie auf, dass der Overhead-Projektor sauber und ordnungsgemäß eingestellt ist, die Stifte schreiben, die Dias richtig herum eingelegt sind, der Laptop mit den Folien funktioniert und alles da ist, was Sie brauchen. Achten sie darauf, dass Sie eine Uhr im Blickfeld haben, oder legen Sie Ihre Armbanduhr so hin, dass Sie die Uhrzeit ablesen können.
2. Der erste Eindruck ist bei Präsentationen entscheidend
Ziehen Sie sich dem Anlass entsprechend an, stehen Sie zum Sprechen auf und beginnen Sie mit einer klaren, sicheren Einleitung. Fangen Sie nie mit einer Entschuldigung an! Denken Sie daran, dass das Publikum von Ihnen eine gute Leistung erwartet.
3. Anfang und Ende zählen
Die Zuhörer werden höchstwahrscheinlich die ersten und die letzten Minuten im Gedächtnis behalten. Es lohnt sich deshalb, ein Skript für Einleitung und Schluss vorzubereiten, sodass Sie klar und sicher beginnen und einen sauberen Schlussstrich ziehen können.
4. Beginnen Sie mit einer Übersicht über den Vortrag
So können sich die Zuhörer orientieren. Erwähnen Sie unter anderem den Zweck und die wesentlichen Abschnitte Ihres Vortrags, und geben Sie auch ein ungefähres Zeitlimit an.
5. Verwenden Sie einfache Alltagssprache
Ich kann es nicht leiden, wenn ein Redner Fachchinesisch spricht, mit nichtssagenden Abkürzungen um sich wirft oder sich wie das Kleingedruckte in einem Vertrag anhört. Wenn Sie Ihr Referat vor internationalem Publikum auf Englisch halten, dann verwenden Sie einfache grammatikalische Konstruktionen und ein eingeschränktes Vokabular.
6. Ändern Sie ab und zu Ihren Tonfall
Das hilft Ihnen, um entscheidende Punkte zu unterstreichen und ein neues Thema anzukündigen. Soll das Publikum Ihren Vortrag mit Begeisterung aufnehmen, dann müssen Sie Ihre eigene Begeisterung vermitteln. Beim japanischen Kabuki-Theater schlägt ein Mann an wichtigen Stellen mit zwei kleinen Holzklötzen auf ein großes Brett, wobei die Häufigkeit und Lautstärke des Geräuschs der Bedeutung des betreffenden Ereignisses entspricht. Ein guter Redner signalisiert dies mit der Stimme und durch regelmäßig eingesetzte verbale Wegweiser wie »der Hauptgrund ist jedoch«, »es gibt hier offenbar zwei Alternativen« etc.
7. Halten Sie mindestens 80 Prozent der Zeit Blickkontakt mit Zuhörern
Sehen Sie nicht über sie hinweg oder durch sie hindurch, sondern blicken Sie ihnen direkt in die Augen. Dies geht nicht, wenn Sie dauernd ablesen. Ich persönlich verwende Stichwortkärtchen, damit ich nicht den Faden verliere; für den Notfall können auch längere Passagen darauf geschrieben werden.
8. Setzen Sie visuelle Hilfen ein
Sie erleichtern das Zuhören und nehmen ein wenig Druck vom Redner. Achten Sie jedoch darauf, dass die Bilder übersichtlich und nicht zu kleinteilig gestaltet sind.
9. Lassen Sie »Störungen« zu
Werden Sie unterbrochen oder stellt man Ihnen kritische Fragen, dann behandeln Sie diese unbedingt verständnisvoll. Verbreitet sich unter den Zuhörern das Gefühl, einer der ihren sei durch eine schroffe Reaktion des Redners herabgesetzt worden, dann haben Sie einen Märtyrer geschaffen, hinter den sich alle anderen stellen werden. Legitimieren Sie die Einmischung und versuchen Sie, dafür Verständnis zu haben. Besser, das Publikum erlebt Sie überhöflich gegenüber einem schwierigen Fragesteller, als unhöflich. Können Sie eine Frage nicht beantworten, dann geben Sie dies einfach zu.
10. Beziehen Sie die Zuhörer mit ein
Wollen Sie das Publikum während des Vortrags oder danach zur aktiven Teilnahme motivieren, dann warnen Sie es vor, und wärmen Sie es mit leichten Fragen auf, zum Beispiel: »Wer von Ihnen hält regelmäßig Referate?«, »Wie ging es Ihnen am Anfang dabei? «. Wer eine halbe Stunde lang auf sein Publikum einredet und dann wissen will, ob es »irgendwelche Fragen« gibt, der erntet meist nur Schweigen.
Quelle: Martin Scott – Zeitgewinn durch Selbstmanagement, ISBN: 3593366819
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