
6 Tipps für eine optimale Büroakustik
Ein zu hoher Lärmpegel kann die Mitarbeitergesundheit beeinträchtigen und Stress, Schlafstörungen, mangelnde Produktivität und eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit verursachen. Es gibt jedoch Maßnahmen, um angenehme Ruhe und eine gute Akustik am Arbeitsplatz zu schaffen. Erfahren Sie in diesem Artikel 6 Tipps für eine gute Büroakustik.
Verschiedene Maßnahmen sorgen dafür, dass die Akustik in Büros erheblich verbessert wird, um Lärmstress zu reduzieren und die Konzentrationsfähigkeit aller Mitarbeitenden zu steigern. Auch sollten bestimmte Regeln aufgestellt werden, die alle beachten sollten – anbei ein Überblick:
1. Sorgen Sie für eine funktionale Raumaufteilung
Wie gut oder schlecht die Akustik am Arbeitsplatz ist, hängt immer davon ab, wo welche Tätigkeiten stattfinden. Wenn überall gleichzeitig gesprochen, telefoniert und gearbeitet wird, entsteht eine Überlastung und ein zu hoher Lärmpegel. Deshalb empfiehlt es sich, das Büro in verschiedene Zonen einzuteilen:
- Kommunikative Zonen: In diesen Bereichen können Mitarbeitende ungestört miteinander reden, ohne ihre konzentriert arbeitenden Kollegen zu stören. Das können offene Besprechungsbereiche, Telefonzellen oder Lounge-Ecken statt – wichtig ist, dass Gespräche getrennt von anderen Bereichen stattfinden und es möglich ist, im Team neue Problemlösungen zu entwickeln und zu realisieren.
- Ruhezonen: Das sind abgeschirmte Bereiche, in denen Mitarbeitende ungestört arbeiten können. Sie sind in Großraumbüros wichtig, in denen viele Menschen gleichzeitig tätig sind. Optimal sind kleine Einzelarbeitsplätze oder schallgedämmte Kabinen, in denen angenehme Ruhe herrscht.
- Technikzonen: Diese Zonen werden oft in Büros unterschätzt. Drucker, Scanner und Papierschredder sind erhebliche Lärmquellen und sollten daher nicht in unmittelbarer Nähe von Arbeitsplätzen platziert sein. Optimalerweise sind sie in separaten Räumen zu finden.
2. Etablieren Sie feste Fokuszeiten
Eine schlechte Akustik im Büro entsteht nicht nur durch falsche Raumgestaltung, sondern auch durch ständige Unterbrechungen. Selbst wenn es eigene kommunikative Zonen gibt, stören Gespräche, Telefonate oder spontane Abstimmungen die Konzentration.
Eine einfache, aber wirkungsvolle Lösung sind feste Fokuszeiten. Damit sind klar definierte Zeitfenster gemeint, in denen alle Mitarbeitenden möglichst still und ungestört arbeiten – z. B. täglich von 9:00 Uhr bis 11:00 Uhr. In dieser Zeit sind weder Gespräche am Arbeitsplatz, Meetings oder Videocalls noch laute Geräusche erlaubt.
Solche Zeitfenster schaffen automatisch einen geschützten Rahmen für konzentriertes Arbeiten, ohne dass sich Mitarbeitende dafür rechtfertigen oder zurückziehen müssen – schließlich gelten die Fokuszeiten für alle.
3. Wählen Sie den passenden Schallschutz
Die Ursache für eine schlechte Akustik im Büro liegt oft in der Raumgestaltung. Vor allem in modernen Büros mit wenig Einrichtung und großen Fensterfronten kann Schall nicht ausreichend gedämpft werden. Das Ergebnis: Ein unerwünschter Nachhall, der den Lärmpegel erhöht. Mit ein paar einfachen Maßnahmen, sorgen Sie für effektiven Schallschutz im Büro:
- Akustikbilder: Schallabsorbierende Wandpaneele tragen zur Verbesserung der Raumakustik bei, indem sie Schallwellen aufnehmen und den Nachhall reduzieren.
- Deckensegel: Diese flachen, schwebenden Elemente an der Decke wirken optisch modern und brechen den Nachhall.
- Akustikmöbel: Auch Möbel mit schallabsorbierenden Eigenschaften, wie Sofas mit hohen Seitenlehnen, gepolsterte Rückzugsnischen oder Sessel mit akustischer Abschirmung, tragen zur Verbesserung der Raumakustik bei.
- Telefonboxen: Schallisolierte Kabinen bieten ideale Rückzugsorte für Telefonate, Videocalls oder fokussiertes Arbeiten. Sie entlasten nicht nur den offenen Arbeitsbereich akustisch, sondern steigern gleichzeitig die Privatsphäre und Konzentration.
4. Entscheiden Sie sich für Zimmerpflanzen
Bereits kleinste Änderungen an der Raumgestaltung können helfen, um für eine bessere Akustik und mehr Ruhe zu sorgen. Diverse Zimmerpflanzen tragen positiv zur Raumakustik bei, indem sie Schallwellen absorbieren. Pflanzen mit vielen großen Blättern sind besonders empfehlenswert, da sie aufgrund dieser dichten Struktur mehr Schall aufnehmen können. Als natürlichen Schallschutz eignen sich z. B. Gummibäume, Monstera (Fensterblatt), Drachenbäume und Zyperngras.
5. Fördern Sie eine respektvolle Gesprächskultur
Eines ist sicher: Das beste Schallschutzkonzept nützt wenig, wenn im Alltag rücksichtslos miteinander kommuniziert wird. Stellen Sie deshalb konkrete Verhaltensregeln auf, die eine respektvolle Gesprächskultur fördern:
- Besprechungen und Telefonate dürfen ausschließlich in den vorgesehenen kommunikativen Zonen stattfinden.
- Es dürfen keine Zurufe quer durch den Raum stattfinden. Bei kurzen Fragen können stattdessen E-Mails oder Chatnachrichten über z. B. Slack für die moderne betriebsinterne Kommunikation gesendet werden.
- In Ruhezonen dürfen keine lauten Gespräche geführt werden – selbst wenn diese nur kurz dauern. Stattdessen sollten sich Mitarbeitende lediglich im Flüsterton unterhalten oder schriftlich miteinander kommunizieren.
- Statusanzeigen für “Nicht stören” müssen respektiert werden. Eine rote Tischampel, Kopfhörer oder “Bitte nicht stören”-Schilder gelten als Signal.
Neue Mitarbeitende sollten gleich zu Beginn auf diese Gesprächskultur hingewiesen werden, damit sie sich gleich darauf einlassen können.
6. Setzen Sie auf innovative Technik
Innovative Technik kann ebenfalls für mehr Ruhe am Arbeitsplatz sorgen. Sie ist besonders dann hilfreich, wenn das Büro nicht gleich umstrukturiert oder umgebaut werden soll. White-Noise-Systeme und Noise-Cancelling-Kopfhörer sind zwei sehr wirksame Hilfsmittel:
- White Noise (“weißes Rauschen”) ist ein gleichmäßiges rauschendes Hintergrundgeräusch, das über Lautsprecher im Raum abgespielt wird. Im Gegensatz zum Schallschutz, der Lärm dämpft, sorgt White Noise dafür, dass das Gehirn unwillkommene Nebengeräusche während des Arbeitens gezielt ausblendet. Geräusche wie Tastaturklappern oder Gespräche werden somit vom White Noise übertönt.
- Noise-Cancelling-Kopfhörer sind ebenfalls eine nützliche Lösung für alle, die ungestört arbeiten möchten. Die Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung sorgen dafür, dass Sie Umgebungsgeräusche weniger oder gar nicht mehr hören. So müssen Sie Musik während des Arbeitens nicht unnötig laut aufdrehen.
Gute Raumakustik – die Grundlage für produktives Arbeiten
Ein produktives Arbeitsumfeld kommt nicht von ungefähr. Die Grundvoraussetzung ist eine einwandfreie Raumakustik, die das Ergebnis durchdachter Maßnahmen ist. Mit klaren Raumstrukturen, festen Fokuszeiten, gezielten Schallschutzlösungen, einer entsprechenden Gesprächskultur und innovativer Technik können Sie konzentriert und produktiv arbeiten.
Bildnachweis: istockphoto.com/Jakob Wackerhausen
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