
„Fortschritt kommt durch Umsetzen, nicht durch endloses Überdenken“
Bennet Meyer ist Geschäftsführer der Autohaus Matern GmbH. Über seinen Webshop bietet das Unternehmen Dachzelte für Autodächer an. Im Interview erklärt er, wie sich der Trend Camping nach der Corona-Pandemie entwickelt habe und wie wichtig es sei, sich als Unternehmer auf ein Ziel zu konzentrieren und dieses erfolgreich umzusetzen. Viele Ideen zur selben Zeit stifteten nur unnötig Unruhe, so Bennet Meyer.

Bennet Meyer ist Geschäftsführer der Autohaus Matern GmbH, die den Webshop dachzelte-kaufen betreibt. Das Familienunternehmen existiert bereits in der vierten Generation. Foto: Autohaus Matern GmbH
Name: Bennet Meyer
Geburtsjahr: 1994
Position: Geschäftsführer der Autohaus Matern GmbH und Betreiber des Webshops www.dachzelte-kaufen.de
Vita: Bennet Meyer ist im Logistikbereich gestartet, parallel hat er dort seinen Logistikmeister gemacht und war dann zuletzt in leitender Funktion tätig. Anbei seine Stationen im einzelnen: Von 2011 bis 2014 hat er eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik bei der Elmenhorst Bauspezialartikel GmbH & Co. KG. Von 2014 bis Mai 2018 hat er dort als Fachkraft für Lagerlogistik gearbeitet. Danach war er von Juni 2018 bis September 2019 stellv. Teamleiter bei der FENIX Outdoor Logistics GmbH.
Anschließend arbeitete er dort vier Jahre als Process and QM- Manager und danach als Head of Returns, Inventory and Control Center. Seit April 2025 ist er Geschäftsführer der Autohaus Matern GmbH.
Onpulson: Wie ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?
Bennet Meyer: Mit ANEES Dachzelte sind wir ein B2C-Händler und unser Fokus liegt auf unserem Webshop dachzelte-kaufen.de. Zusätzlich kooperieren wir mit Händlern, die beispielsweise Campinganhänger produzieren oder Busse in Campingmobile umbauen und diese mit unseren Dachzelten, Markisen und Duschzelten ausstatten. So kombinieren wir direkten Kundenkontakt mit starken Partnerschaften, um auch in Zukunft gut aufgestellt zu sein.
Über das Unternehmen
Neu Karstädter Weg 3a
19300 Grabow
Onpulson: Wie differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern?
Bennet Meyer: Wir differenzieren uns von unseren Wettbewerbern durch unsere Stärke als Familienunternehmen. Gemeinsam arbeiten wir daran, das Beste für unsere Kunden zu erreichen. Mein Vater bringt viel technisches Know-how ein, meine Mutter hat über zwei Jahrzehnte Erfahrung als Geschäftsführerin, und mein Bruder ist seit einem halben Jahr ebenfalls Teil des Teams und gemeinsam sind wir unschlagbar.
Wir sind immer da, bereit, auf Fragen zu antworten und auch mal am Wochenende zu telefonieren, um unseren Kunden den besten Service zu bieten. In unserer Werkstatt und im Service-Team arbeiten weitere engagierte Mitarbeiter, die mit viel Leidenschaft und breitem Fachwissen dafür sorgen, dass jedes Produkt perfekt funktioniert und unsere Kunden zufrieden sind. Zudem setzen wir auf faire Preise, langlebige Materialien und einen Kundenservice, der weit über den Durchschnitt hinausgeht.
Onpulson: Was war Ihre Motivation Unternehmer zu werden?
Bennet Meyer: Meine Motivation, Unternehmer zu werden, war vor allem die Leidenschaft für unser Familienunternehmen und der Wunsch, etwas Eigenes aufzubauen. Unser Unternehmen gibt es seit 1928, es in der vierten Generation weiterzuführen, ist für mich eine Herzensangelegenheit. Mir ist es wichtig, unsere Werte wie Fairness und Kundennähe sowie einen hohen Standard weiterzutragen und etwas zu schaffen, das Bestand hat.
Onpulson: Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten drei Jahre?
Bennet Meyer: In den nächsten drei Jahren fokussieren wir uns auf höchste Qualität, 100 % Kundenzufriedenheit, optimierte Prozesse und fortschreitende Digitalisierung für mehr Effizienz und einen besseren Service.
Onpulson: In der Corona-Pandemie ist Camping zum Trend geworden. Dauert der Trend immer noch an?
Bennet Meyer: Definitiv! Camping ist heute nicht mehr wegzudenken. Der Trend hat sich etabliert und ist nach wie vor sehr beliebt, da er ein einzigartiges Erlebnis bietet.
Onpulson: Wohnmobile werden oft auch von älteren Menschen gekauft. Was ist Ihre Zielgruppe?
Bennet Meyer: Unsere Zielgruppe ist völlig durchwachsen. Viele denken immer, dass Dachzelte nur etwas für jüngere Menschen sind, dem kann ich überhaupt nicht zustimmen. Unser Durchschnittskunde ist etwa 45 Jahre alt.
Onpulson: Mit welchen Herausforderungen hat Ihre Branche in den nächsten Jahren zu kämpfen?
Bennet Meyer: Zum einen werden steigende Materialkosten und Lieferengpässe eine Rolle spielen, was die Preisgestaltung und Produktionsprozesse beeinflussen könnte. Zudem wird die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten weiter wachsen, was uns dazu anspornt, noch mehr auf umweltfreundliche Materialien und Prozesse zu setzen. Auch die Digitalisierung stellt uns vor neue Anforderungen, sowohl im Kundenservice als auch in der internen Organisation. Die Herausforderung wird darin bestehen, immer flexibel und innovativ zu bleiben, um den sich ändernden Kundenbedürfnissen gerecht zu werden.
Onpulson: Was war Ihr größter unternehmerischer Erfolg?
Bennet Meyer: Mein größter unternehmerischer Erfolg war definitiv der Aufbau unseres Dachzelt- und Markisengeschäfts. Es war eine große Herausforderung, aber auch eine spannende Reise, dieses Geschäftsmodel 2020 gemeinsam mit meiner Familie ins Leben zu rufen. Der Erfolg zeigt sich vor allem darin, dass wir in kurzer Zeit eine treue Kundschaft gewinnen konnten, die unsere Werte wie Qualität, Kundenservice und Fairness zu schätzen weiß. Zudem hat es uns ermöglicht, unser Portfolio zu erweitern und weiterhin an unserem Familienunternehmen zu wachsen.
Onpulson: Was war Ihr größter unternehmerischer Misserfolg?
Bennet Meyer: Produktionszeiten nicht richtig zu kalkulieren und in der Hauptsaison ausverkauft zu sein. Solche Fehler gehören meiner Meinung nach dazu. Diese Erfahrung hat uns dazu gebracht, unsere Planung und Lagerhaltung deutlich zu verbessern.
Onpulson: Welchen Tipp möchten Sie anderen Gründern gerne weiter geben?
Bennet Meyer: Mein Tipp für andere Gründer ist, Projekte abzuschließen, bevor man ständig neue startet und nichts richtig zu Ende bringt. Es ist wichtig, sich auf ein Ziel zu fokussieren und dieses erfolgreich umzusetzen, anstatt sich von vielen Ideen gleichzeitig ablenken zu lassen. Außerdem sollte man nicht ständig alles in Frage stellen und denken, dass immer noch etwas besser gemacht werden kann. Es ist wichtig, die Erfolge zu schätzen, auch wenn nicht immer alles perfekt ist. Fortschritt kommt durch Umsetzen, nicht durch endloses Überdenken.
Onpulson: Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister. Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?
Bennet Meyer: Ich würde mir wünschen, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland weiterhin innovationsfreundlich bleibt und Gründer sowie kleine und mittelständische Unternehmen noch stärker unterstützt werden. Außerdem wäre es hilfreich, bürokratische Hürden abzubauen und die Flexibilität der Unternehmen zu fördern.
Onpulson: Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?
Bennet Meyer: Am liebsten würde ich mit meiner Frau zum Dinner gehen, weil sie mir immer den Rücken freihält und mich in allem unterstützt, was ich tue. Ihre ehrliche Meinung und das Feedback, das sie mir gibt, sind für mich unglaublich wertvoll. Oft lasse ich meine Gedanken kreisen und bespreche neue Ideen oder Produkte mit ihr, um verschiedene Perspektiven zu bekommen.
Bildnachweis: istockphoto.com/Miodrag Kitanovic
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