
Konzepte für nachhaltige Unternehmensräume
Nachhaltige und naturnahe Arbeitsumgebungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Neben ökologischen Vorteilen tragen sie zur Steigerung des Wohlbefindens und der Produktivität von Mitarbeitenden bei. So sollten Unternehmen beispielsweise naturnahe Elemente für ihre Innenräume nutzen oder auch nachhaltige Büro- und Freiraummöbel ihren Beschäftigten zur Verfügung stellen.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass begrünte Unternehmensräume Stress reduzieren, die Luftqualität verbessern und die Kreativität fördern. Begrünte Flächen sorgen für eine gesündere Raumluft, indem sie Schadstoffe filtern und die Luftfeuchtigkeit regulieren. Gerade mittelständische Unternehmen können durch nachhaltige Raumgestaltung ihre Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen, langfristig Betriebskosten senken und ESG-Ziele effizienter erreichen.
Begrünte Fassaden als natürlicher Klimaschutz
Vertikale Begrünungen und Dachgärten verbessern das Mikroklima, indem sie die Temperatur regulieren, den Energieverbrauch reduzieren und die Luftqualität steigern. Durch die Verdunstungskälte der Pflanzen wird das Gebäude im Sommer gekühlt und im Winter besser isoliert. Dadurch sinken Heiz- und Kühlkosten. Moderne Fassadenbegrünungssysteme lassen sich mit automatisierten Bewässerungstechniken kombinieren, um den Pflegeaufwand zu minimieren. Unternehmen erzielen damit eine nachhaltige Gebäudekühlung, eine verbesserte Außenwirkung und ein gesünderes Arbeitsumfeld.
Naturnahe Elemente für Innenräume
Begrünte Innenwände wirken wie natürliche Luftfilter, indem sie Schadstoffe aus der Raumluft binden und CO2 in Sauerstoff umwandeln. Studien belegen, dass sie das Sick-Building-Syndrom bekämpfen und die allgemeine Luftqualität verbessern. Pflanzenwände steigern zudem die Produktivität der Mitarbeiter, indem sie eine beruhigende Atmosphäre schaffen und den Geräuschpegel um bis zu 8 Dezibel senken.
Neben Pflanzenelementen verbessern auch Naturmaterialien wie Holz, Kork oder Stein das Raumklima. Eine gezielte Tageslichtnutzung durch große Fensterflächen oder Lichtlenkungssysteme steigert das Wohlbefinden und unterstützt den Biorhythmus der Mitarbeitenden. Flexible Raumkonzepte mit modularen Arbeitsplätzen optimieren zudem die Flächennutzung. Unternehmen setzen verstärkt auf Bepflanzung, Ruhezonen mit Wasserinstallationen und akustisch wirksame Naturmaterialien.
Nachhaltige Gestaltung von Firmengeländen
Nachhaltigkeit endet nicht an der Bürotür. Die Außenanlagen eines Unternehmens können ebenfalls umweltfreundlich gestaltet werden. Dadurch tragen sie zur Steigerung der Biodiversität sowie zur Senkung des ökologischen Fußabdrucks bei. „Nachhaltigkeit zeigt sich nicht nur in den Produkten, sondern in der Umgebung, in der sie entstehen. Unser Firmengebäude beispielsweise, entworfen von Mario Botta, nutzt natürliche Ressourcen effizient, verzichtet auf fossile Energien und fügt sich harmonisch in die Landschaft ein. So schaffen wir eine Produktionsstätte, die Verantwortung übernimmt – für Mensch, Umwelt und Zukunft“, so der Geschäftsführer Jochen Benkert von der Benkert GmbH.
Grüne Lösungen für Firmengelände:
- Begrünte Parkplätze: Rasengittersteine oder wasserdurchlässige Pflaster verhindern die Versiegelung von Flächen und unterstützen ermöglichen eine bessere Regenwasseraufnahme.
- Artenreiche Grünflächen: Wildblumenwiesen bieten Lebensraum für Insekten und fördern die Artenvielfalt.
- Schattenspendende Bäume: Strategisch gepflanzte Bäume reduzieren die Erwärmung von Außenflächen und verbessern das Mikroklima.
- Regenwassermanagement: Systeme wie Zisternen oder Mulden-Rigolen-Anlagen speichern und nutzen Regenwasser für Bewässerungszwecke effizient.
- Freiluftarbeitsplätze: Begrünte Terrassen oder Outdoor-Besprechungsbereiche fördern das Wohlbefinden der Angestellten und produktives Arbeiten in natürlicher Umgebung ist dadurch möglich.
Nachhaltige Büro- und Freiraummöbel für gesunde Arbeitsplätze
Nachhaltige Büromöbel unterstützen eine gesunden Arbeitsumgebung. Hochwertige, ressourcenschonende Materialien wie FSC-zertifiziertes Holz, recycelte Werkstoffe oder schadstofffreie Lacke sind langlebig und verbessern die Luftqualität. Ergonomische Sitzmöbel mit nachhaltigen Bezugsstoffen fördern die Gesundheit der Mitarbeitenden und reduzieren krankheitsbedingte Ausfälle.
Unternehmen sollten bei der Anschaffung nachhaltiger Möbel auf Umweltzertifikate wie den „Blauen Engel“ oder „Cradle to Cradle“ achten. Mietmodelle für Büromöbel unterstützen eine ressourcenschonende Nutzung ohne hohe Anfangsinvestitionen. Kreislaufwirtschaftskonzepte gewinnen ebenfalls an Bedeutung, indem Möbel am Ende ihrer Nutzungsdauer wiederverwertet oder zurückgeführt werden.
Neben den klassischen Büromöbeln sollten auch Freiraummöbel in die nachhaltige Planung eines Unternehmens einbezogen werden. Besonders im Außenbereich schonen Möbel aus nachhaltigen Materialien wie recyceltem Kunststoff oder Edelstahl die Umwelt. Diese Möbel bieten eine angenehme Erholungszone für Beschäftigte und unterstützen gleichzeitig ein umweltfreundliches Firmenkonzept. Freiraummöbel sind langlebig und sind oft wiederverwertbar oder reparierbar. Dies reduziert ihren ökologischen Fußabdruck.
Smart-Green-Technologien für mehr Effizienz
Mit digitale Lösungen können Unternehmen nachhaltige Raumkonzepte realisieren. Intelligente Sensoren regeln Beleuchtung und Klimatisierung in Abhängigkeit von Anwesenheit der Mitarbeitenden und Tageslicht automatisch. Smarte Wasser- und Energiemanagementsysteme helfen, Ressourcen gezielt einzusetzen und Betriebskosten zu senken. Unternehmen mit hohem Nachhaltigkeitsanspruch kombinieren diese Technologien mit erneuerbaren Energien wie Photovoltaik oder Geothermie, um ihre CO2-Bilanz zu optimieren.
Zusätzlich können smarte Gebäudesteuerungssysteme helfen, den Energieverbrauch kontinuierlich zu analysieren und Verbesserungspotenziale aufzuzeigen. So lassen sich Heiz- und Kühlsysteme automatisch an Wetterbedingungen anpassen. Dies führt zu weiteren Einsparungen.
Förderungen für nachhaltige Unternehmensräume
Viele staatliche und private Programme unterstützen Unternehmen bei der Umsetzung nachhaltiger Raumkonzepte. Das Modul für natürliche Klimaschutzmaßnahmen im KfW-Umweltprogramm fördert Unternehmen finanziell bei Maßnahmen zur Stärkung von Klimaschutz und Biodiversität. Dazu zählen nachhaltige Betriebsgeländegestaltung, Gebäudebegrünung sowie naturnahe Flächennutzungen in Gewerbe- und Industrieparks.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährt Zuschüsse für Maßnahmen zur Energieeffizienz, darunter Fassadenbegrünung oder die Umstellung auf erneuerbare Energien. Auch auf europäischer Ebene gibt es Fördermöglichkeiten, insbesondere im Rahmen des Green Deals und des Horizon Programms, die gezielt nachhaltige Bau- und Energiekonzepte unterstützen.
Zudem bieten viele Bundesländer und Kommunen eigene Förderprogramme für nachhaltige Unternehmensräume. Steuerliche Vorteile ermöglichen eine zusätzliche Entlastung bei Investitionen in umweltfreundliche Infrastruktur und CO2-Reduktionsmaßnahmen. Unternehmen sollten sich über die verfügbaren Programme informieren und mit Nachhaltigkeitsberatern zusammenarbeiten, um das volle Potenzial der Fördermöglichkeiten auszuschöpfen.
Bildnachweis: Depositphotos.com/cienpies
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