
Unternehmen als Wikipedia-Autoren: Wie geht man mit der Community um?
Unternehmen verfolgen bekanntermaßen eigene Interessen. Bei der Online-Enzyklopädie Wikipedia, in der sie durchaus mitwirken dürfen, stoßen sie damit jedoch an Grenzen – denn es handelt sich bei dem Mitmach-Lexikon um ein kollaboratives Projekt, die Artikel entstehen in Gemeinschaftsarbeit. Wie kommen Unternehmen mit der Community klar und was kann man bei Streit und Angriffen tun?
Ein verifiziertes Benutzerkonto und die Offenlegung des bezahlten Schreibens bilden die Grundlage für ein dauerhaft „gelingendes Miteinander“ – doch das allein genügt nicht. Darüber hinaus ist es wichtig, sich mit dem Charakter und der Funktionsweise des Gemeinschaftsprojektes frühzeitig vertraut zu machen, um Konflikten von vornherein aus dem Weg zu gehen. Kommunikation ist hier das A und O.
Möglichkeiten des Austauschs nutzen – und immer freundlich bleiben
Erst mit einem Benutzerkonto wird ein Unternehmen „technisch ansprechbar“ – andere Autoren können dann Nachrichten auf der Diskussionsseite des Kontos hinterlassen, die das Unternehmen wiederum zeitnah beantworten sollte. Unternehmen ihrerseits können in gleicher Weise die bisherigen Hauptautoren eines Artikels (abrufbar über einen Link am Artikelende) über ein großes Update informieren. Inhaltliche Diskussionen sind auf der Diskussionsseite des Artikels möglich – über die „Ping“-Funktion lässt sich dabei ein Benutzer direkt adressieren.
Im Austausch mit anderen sind Sachlichkeit und Freundlichkeit gefragt. Die Community hat dazu einen Verhaltenskodex aufgestellt, die sogenannte „Wikiquette“, die unbedingt zu beachten ist. Bei nicht klärbaren Streitpunkten, das heißt wenn sich keine Einigung erzielen lässt, besteht die Möglichkeit, eine „dritte Meinung“ anzufragen oder bisher nicht beteiligte Autoren um Moderation zu bitten. Moderationsanfragen haben keinen zentralen Ort – eine gute Anlaufstelle sind die Themenportale, die Wikipedianer mit starkem Interesse an bestimmten Themengebieten betreiben.
Wenn alles nichts hilft und eine Auseinandersetzung eskaliert, ist eine Vandalismusmeldung die letzte Option. Unternehmen sollten allerdings niemals eine Sperre anderer Autoren fordern, sondern die Administration vielmehr bitten, zu Ruhe und Sachlichkeit aufzurufen.
Fazit
Streit mit der Community lässt sich nicht in jedem Fall vermeiden, aber vorbeugen. Wer den kollaborativen Charakter von Wikipedia im Blick behält und stets den Austausch und den Ausgleich sucht, ist bereits auf einem guten Weg.
Bildnachweis: Unsplash/Annie Spratt
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