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Wirtschaftskrise spiegelt sich im Verbraucherverhalten wider
Obwohl der Anteil der leidenschaftlichen Online-Shopper gewachsen ist, sind Online-Bestellungen zurückgegangen. Anbei die Ergebnisse im Detail im "ibi-Consumer-Report 2024 – Verbraucherverhalten in wirtschaftlich fordernden Zeiten", in dem das Kaufverhalten, das Online-Kaufverhalten im Speziellen und das Bezahlverhalten – online und stationär – beleuchtet wird.
Im aktuellen Report wurden Konsumenten befragt, um Einblicke in ihre Präferenzen und Gewohnheiten zu gewinnen. Es ergab sich ein Gesamtbild zum Verbraucherverhalten.
Leichter Rückgang der Online-Bestellungen und -Konsumausgaben
Im Jahr 2024 verringern sich die durchschnittlichen monatlichen Online-Bestellungen im Vergleich zum Jahr 2023 von 6,0 auf 5,4. Dies beinhaltet auch die durchschnittliche Anzahl bestellter Artikel, die von 8,9 (2023) auf 8,1 (2024) abnehmen. Die Retourenquote hat sich leicht verbessert und stürzt so von 13,5 Prozent (2023) auf 12,1 Prozent (2024). Die monatlichen Ausgaben für Online-Einkäufe belaufen sich im Jahr 2024 bei 229,90 Euro (2023: 254,94 Euro).
Der Anteil der leidenschaftlichen Online-Shopper hat sich seit 2012 fast vervierfacht
19 Prozent der Befragten geben im Jahr 2024 an, ausschließlich in stationären Geschäften einzukaufen oder das stationäre Geschäft zu präferieren („traditionelle Ladenkäufer“). Weitere 40 Prozent bestellen bestimmte Artikel online, andere Produkte kaufen sie allerdings stationär ein („selektive Online-Shopper“). 41 Prozent kaufen alles im Internet bzw. würden dies tun, wenn es die Möglichkeit gäbe („leidenschaftliche Online-Shopper“) . Im Jahr 2012 betrug der Anteil der leidenschaftlichen Online-Shopper noch elf Prozent (vgl. Abbildung 1 und 2).
Preisbewusstsein und Bequemlichkeit dominieren
Günstigere Preise und Zeitersparnis sind die Hauptgründe für Online-Einkäufe, auch werden kostenlose Versandoptionen und schnelle Lieferungen als zentrale Erwartungen beim Online-Shopping angegeben (vgl. Abbildung 3). Amazon dominiert den deutschen Markt, während asiatische Anbieter wie Temu und SHEIN besonders bei jüngeren Zielgruppen beliebt sind, die diese vor allem aufgrund günstiger Preise und großer Produktauswahl nutzen.
Nachhaltiger Konsum – (eigentlich) ein Thema für alle Generationen
Lediglich neun Prozent der Befragten geben an, im letzten Monat eine freiwillige Gebühr für umweltfreundlichen Versand gezahlt zu haben (2023: zwölf Prozent) (vgl. Abbldung 4). Dieses Verhalten unterscheidet sich stark zwischen den Altersgruppen. Während 17 Prozent der 21- bis 30-Jährigen und zwölf Prozent der 31- bis 40-Jährigen solche Gebühren zahlten, sinkt der Anteil mit steigendem Alter. Auch ist die Möglichkeit des CO2-neutralen Versands für nur fünf Prozent der Befragten ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl eines Online-Shops bzw. -Marktplatzes.
Wie geht es im Jahr 2025 weiter?
„Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass der Erfolg im Handel maßgeblich davon abhängt, wie gut sich Unternehmen auf die Bedürfnisse der Verbraucher einstellen. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage rücken der Preis und Zusatzkosten für Versand oder Retoure stärker in den Fokus der Konsumenten“, erklärt Dr. Georg Wittmann, Geschäftsführer bei ibi research.
Es lässt sich schlussfolgern, dass asiatische Plattformen wie Temu und SHEIN durch ihre günstigen Preise auch zukünftig an Bedeutung gewinnen und etablierten Online-Händlern wohlmöglich weitere Kundengruppen streitig machen. Ob dies allerdings wirklich Realität wird, wird die Zeit zeigen.
Bildnachweis: Depositphotos.com/alphaspirit
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