Katrin Jordan: „Der Wunsch nach zeitlicher Selbstbestimmtheit war entscheidend für mein Unternehmertum“
Katrin Jordan bietet Workshops für Unternehmer und Führungskräfte an, um Innovationsgeist und Dynamik im Team zu stärken. Die Unternehmerin erzählt auf Onpulson, wie skeptisch manche Teilnehmenden den Workshops zu Beginn begegneten. Erst wenn sie merkten, dass diese Ansätze weit über das Basteln hinausgingen, würden sie feststellen, dass oft eine ganz neue Denkweise am Ende mit einhergehe.
Name: Katrin Jordan
Geburtsjahr: 1981
Position: Geschäftsführerin und Gründerin der Eventagentur Kati Make It
Vita: Katrin Jordan, gelernte Industriekauffrau mit Schwerpunkt Finance & Marketing, ist die Gründerin von Kati Make It. Mit ihrer fundierten Ausbildung und langjähriger Erfahrung in kreativen Techniken gestaltet sie inspirierende DIY-Workshops und Events. Ob individuelle Konzepte für Firmenevents, kreative Social-Media-Inhalte oder interaktive Workshops – Kati Make It verbindet Professionalität, Innovation und Authentizität und begeistert Menschen jeden Alters.
Lebensmotto: Denken Sie groß! – inspiriert von dem Lied von Deichkind. Dieses kraftvolle Motto erinnert mich daran, stets ambitioniert zu bleiben, die eigenen Grenzen zu hinterfragen und mutig neue Wege zu beschreiten. Es ermutigt mich dazu, die Vision größer zu denken und sich nicht von Ängsten oder Selbstzweifeln aufhalten zu lassen.
Onpulson: Wie ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?
Katrin Jordan: Das Geschäftsmodell von Kati Make It ist darauf ausgerichtet, Kreativität und praktische Lösungsansätze zu fördern. Ein zentraler Bestandteil sind maßgeschneiderte Workshops für Unternehmen und Führungskräfte, die innovative Ansätze für sich und ihr Team suchen. Das Angebot unterstützt diese Zielgruppe dabei, Kreativität als Ressource für neue Denkweisen und Ansätze zu nutzen und diese in ihren Arbeitsalltag zu integrieren. Allerdings geht es in diesen Workshops nicht nur darum, Kreativität mit praktischen Lösungen zu verbinden, sondern auch um die Stärkung von Teamdynamik, Problemlösungsfähigkeiten und Innovationskraft.
Über das Unternehmen
Niemöllerstr. 10
73760 Ostfildern
Onpulson: Erläutern Sie die positive Wirkung Ihrer Workshops für Teams und Führungskräfte genauer?
Katrin Jordan: Meine Workshops eröffnen Führungskräften und ihren Teams die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszublicken und neue Denkansätze zu entwickeln. Der kreative Rahmen fördert unkonventionelle Lösungswege und hilft den Teilnehmenden, Herausforderungen aus einer frischen Perspektive zu betrachten.
Ein weiterer Fokus liegt zudem auf der gezielten Zusammenarbeit zwischen Führungskräften und ihren Teams. Gemeinsam kreativ zu arbeiten, stärkt nicht nur das gegenseitige Verständnis, sondern schafft auch eine neue Grundlage für effektive Kommunikation. Führungspersönlichkeiten können ihre Rolle in der Teamdynamik reflektieren und aktiv daran arbeiten, diese zu optimieren.
Darüber hinaus tragen die Workshops dazu bei, Teams als Einheit zu stärken. Das gemeinsame Erleben und die dabei entstehenden Ideen schaffen ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Teilnehmenden verlassen die Workshops oft mit neuen Impulsen, Denkansätzen und einem gestärkten Zusammenhalt – bereit, zukünftige Herausforderungen gemeinsam anzugehen.
Onpulson: Begegnen Beschäftigte den Workshops auch teilweise zu Beginn mit Skepsis?
Katrin Jordan: Ja, zu Beginn begegnen viele Teilnehmende den Workshops mit Skepsis. Oft liegt das daran, dass sie häufig mit Basteln assoziiert werden und nicht mit Unternehmensworkshops für Teams oder Führungskräfte. Manche befürchten, es könnte Zeitverschwendung sein, oder sie zweifeln an ihren Fähigkeiten und haben Angst vor Bewertung.
Diese Skepsis schmilzt jedoch meist schnell, sobald klar wird, dass der Workshop weder Perfektion noch Bewertung verlangt, sondern Spaß, Austausch und Entspannung im Fokus stehen. Viele sind überrascht, wie viel Freude sie dabei empfinden, und nehmen wertvolle Erkenntnisse mit – sei es eine neue Denkweise, ein entspanntes Erlebnis oder eine kreative Lösung, die das Team gemeinsam erarbeitet hat. Die Workshops bauen Barrieren ab und stärken den Zusammenhalt im Team.
Onpulson: Wie differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern?
Katrin Jordan: Ich differenziere mich von meinen Wettbewerbern vor allem durch meine persönliche Herangehensweise und den Fokus auf Einfachheit und Zugänglichkeit. Mein Ziel ist es, Kreativität ohne Druck erlebbar zu machen und sie an die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen der Unternehmen anzupassen. Dabei fließt meine Erfahrung aus dem Personalbereich ein, insbesondere bei der Integration von Teambuilding. Es ist mir wichtig, sowohl die Teamdynamik als auch die persönlichen Stärken jedes Einzelnen zu berücksichtigen.
Onpulson: Was war Ihre Motivation Unternehmerin zu werden?
Katrin Jordan: Meine Motivation, Unternehmerin zu werden, kam aus dem Wunsch nach mehr zeitlicher Selbstbestimmtheit und der Möglichkeit, mich persönlich weiterzuentwickeln. Stillstand war für mich nie eine Option, und ich wollte meine Ideen frei entfalten, anstatt mich in einem festen Aufgabenbereich zu begrenzen. Es begeistert mich, mit Menschen zusammenzuarbeiten und die Vielseitigkeit der Kreativität zu nutzen, um positive Erlebnisse zu schaffen.
Onpulson: Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten 3 Jahre?
Katrin Jordan: In den nächsten drei Jahren möchte ich weiterhin das tun, was ich liebe, und mich in weiteren Bereichen, insbesondere bei Teamevents, etablieren. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist es mir wichtig, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, um kreative Lösungen und neue Denkansätze zu entwickeln.
Mein Ziel für die kommenden drei Jahre ist es, meine Leidenschaft weiter auszuleben und mein Angebot gezielt auf neue Bereiche wie Teamevents auszubauen. Gleichzeitig möchte ich in Zusammenarbeit mit Unternehmen innovative Lösungsansätze entwickeln, die gerade in herausfordernden wirtschaftlichen Zeiten frischen Wind und kreative Impulse bringen.
Onpulson: Mit welchen Herausforderungen werden Sie in den nächsten Jahren zu kämpfen haben?
Katrin Jordan: In den nächsten Jahren könnte eine große Herausforderung darin bestehen, dass Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten oft an Teambuilding-Maßnahmen und Mitarbeiterworkshops sparen – ähnlich wie bei kulturellen Veranstaltungen.
Onpulson: Was war Ihr größter unternehmerischer Erfolg?
Katrin Jordan: Mein größter unternehmerischer Erfolg war im November 2019, als ich von der nebenberuflichen Selbstständigkeit in die Vollselbstständigkeit gewechselt bin. Schon zu diesem Zeitpunkt war ich im Voraus bis Ende 2020 mit Workshops und Events ausgebucht, was für mich ein unglaubliches Gefühl von Erfolg und Bestätigung war.
Onpulson: Was war Ihr größter unternehmerischer Misserfolg?
Katrin Jordan: Kurz nach meinem größten unternehmerischen Erfolg, kam mit der Corona-Pandemie 2020 ein herber Misserfolg mit einher. Die Pandemie stellte alles auf den Kopf und innerhalb von nur vier Wochen sagten sämtliche Unternehmen ihre Workshops und Events mit mir ab – unter anderem, weil Zusammenkünfte in Gruppen verboten wurden.
Plötzlich stand ich vor der harten Realität: Kein einziger gebuchter Workshop mehr! Doch nach der ersten Schockstarre gelang es mir, mich neu zu orientieren. Ich stellte meine Workshops erfolgreich auf Online-Events um – eine enorme Herausforderung, die sich jedoch als wertvolle Lernerfahrung erwies.
Onpulson: Welchen Tipp möchten Sie anderen Gründern gerne weiter geben?
Katrin Jordan: Mein Tipp für andere Gründer wäre, sich vorab gründlich zu informieren – über Themen wie Rentenversicherung, Krankenkasse, Bildrechte und vieles mehr. Es ist wichtig, gut vorbereitet zu sein. Außerdem würde ich empfehlen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen oder sich mit Selbstständigen zu vernetzen. Und vor allem: „Glaub an deine Vision und sei bereit, dich anzupassen.“ Das habe ich besonders in den Corona-Jahren gelernt.
Onpulson: Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister. Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?
Katrin Jordan: Wenn ich den Bundeswirtschaftsminister treffen würde, würde ich mir vor allem eine deutliche Entlastung der bürokratischen Hürden für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) wünschen. Weniger Bürokratie würde den Unternehmern mehr Freiraum geben, sich auf ihr Wachstum und ihre Innovationen zu konzentrieren, anstatt sich mit Verwaltungsaufgaben aufzuhalten.
Onpulson: Bei welcher Person möchten Sie sich für Ihren unternehmerischen Erfolg besonders bedanken?
Katrin Jordan: Ich möchte mich besonders bei mir selbst für meinen unternehmerischen Erfolg bedanken. Es war mein Mut, mein Glaube an meine Ideen und meine Entschlossenheit, die richtigen Schritte zu gehen, um mein Unternehmen aufzubauen und es bis hierhin weiterzuentwickeln. Ohne diesen inneren Antrieb wäre ich nicht dort, wo ich heute bin.
Onpulson: Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?
Katrin Jordan: Ein Dinner mit Helene Lange, der Politikerin und Frauenrechtlerin aus dem 19. Jahrhundert, wäre für mich unglaublich spannend. Wir möchten beide Frauen ermutigen und empowern. Helene setzte sich für Bildung und Gleichberechtigung ein, und auch ich möchte dazu inspirieren, dass jeder seine Kreativität und Selbstständigkeit entdeckt. Wir glauben beide daran, das Potenzial in Menschen zu erkennen und zu fördern. Während Helene mit intellektueller Kreativität Reformen vorantrieb, möchte ich durch praktische, kreative Ansätze Freude und Inspiration verbreiten. Ich würde sie gerne fragen, wie sie mit Rückschlägen umging und was sie heutigen Frauen raten würde? Der Austausch zwischen uns wäre sicher eine spannende Mischung aus Geschichte und modernen Ideen.
Bildnachweis: istockphoto.com/AnaMOMarques
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