5 Trends für den HR-Bereich in 2025
"Digital First"-Strategie

5 Trends für den HR-Bereich in 2025

Porträtfoto vonPorträtfoto vonPorträtfoto von Carolin Fischer, Content-Managerin und Redakteurin für onpulson.de, einem Fachportal für Unternehmer und Führungskräfte aus dem Mittelstand
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Während viele mittelständische Betriebe die Etablierung digitaler Strukturen im HR-Bereich und anderen Abteilungen als Erfolg werten, bringen KI-Trends zusätzlich neue Chancen und Herausforderungen mit sich. Doch nicht nur Künstliche Intelligenz wird für das Jahr 2025 in den Personalabteilungen eine Rolle spielen, sondern auch weitere HR-Themen, die wir im Folgenden vorstellen.

Ob Recruiting, Onboarding oder die Umsetzung individueller Wünsche bei der Arbeitsplatzgestaltung – im HR-Bereich findet seit wenigen Jahren eine wahre Revolution statt. Welche Themen werden den Bereich Human Resources in diesem Jahr begleiten?

1. Künstliche Intelligenz und Automatisierung im HR-Management

Künstliche Intelligenz ist in aller Munde und wird nicht nur im mittelständischen Umfeld aus zwei Perspektiven betrachtet. Während die Nutzung von KI-Tools den Arbeitsaufwand für viele Routineaufgaben reduziert und die Effizienz vieler Prozesse steigert, fürchten viele Mitarbeiter, dass der eigene Arbeitsplatz früher oder später der Technik zum Opfer fällt. Insbesondere bei kleinen und mittelständischen Betrieben ist auch für das kommende Jahr nicht mit einer größeren, negativen Auswirkungen auf die Personallage zu rechnen. Wie in den letzten beiden Jahren werden Unternehmen bemüht sein, neue Lösungen in die Firmenstruktur zu integrieren, wobei noch lange nicht auf die menschliche Komponente verzichtet werden kann.

Einige Mitarbeiter der Personalabteilung arbeiten gerne mit KI-Tools, da diese sie deutlich entlasten. Dies gilt beispielsweise für aufwendige und bürokratische Tätigkeiten, die mittels KI-Unterstützung schneller erledigt sind und das Fehlerrisiko minimieren. Von der geprüft korrekten Gehaltsabrechnung bis zur schnellen Verfügbarkeit relevanter Personaldaten wird KI die Arbeit auch 2025 beschleunigen und gerade in Zeiten des Personalmangels eine echte Unterstützung sein.

2. Hybrides Arbeiten und „Digital First“-Strategie

Der Fortschritt von Digitalisierung und KI fördert die Aussichten vieler Mitarbeiter nicht zwingend am Arbeitsplatz vor Ort präsent sein zu müssen. Ein hybrides Arbeiten, das Zeiten in der Firma mit der Tätigkeit im Home-Office verbindet, schafft attraktive Perspektiven und kommt der Work-Life-Balance zugute. Schon heute erleben viele Geschäftsführer die positiven Auswirkungen der Umstellung, da Mitarbeiter ausgeruhter und motivierter ihrer Arbeit nachgehen. Entscheidend hierbei: Eine ausreichende, technische Ausstattung am privaten Arbeitsplatz und maximale Sicherheit bei der Datenübertragung.

Klaus Becker, Geschäftsführer der BECKER + PARTNER Personalberatung und Managementberatung für den Mittelstand bringt die Chancen und Herausforderungen auf den Punkt: „In unserer Praxis zeigt sich oft, wie mittelständische Firmen unsicher im Umgang mit Personal und ihren Vorlieben – zu Hause zu arbeiten – sind. Eine systematische Beratung für mittelständische Unternehmen schafft gerade hier ein Bewusstsein, welche Vorlieben die Belegschaft wirklich mitbringt und welche technischen Rahmenbedingungen sich für den jeweiligen Betrieb konkret ergeben.“

In 2025 und den kommenden Jahren dürfte der Trend hin zum digitalen Arbeiten noch weiter fortschreiten. Man sollte hier dem „Digital First“-Konzept folgen, um Aufwand und Ressourcen zu schonen und Arbeiten ins Home-Office zu verlegen, wann immer dies möglich ist. „Digital First“ bedeutet auf digitale Technologien zu setzen und auch Prozesse und Entwicklungen von Produkten im Sinne der Digitalisierung vorzunehmen.

3. Psychische Gesundheit der Mitarbeitenden

Die Möglichkeit im eigenen Zuhause zu arbeiten, ist in vielen Branchen nur eingeschränkt gegeben. Die Entlastung im heimischen Umfeld zu arbeiten, wird zudem nur einen kleinen Beitrag zum persönlichen Wohlbefinden leisten, wenn Stress und Druck den Arbeitsalltag auszeichnen. Hier steigt das Bewusstsein vieler Firmen, aktiv etwas für die psychische Gesundheit des Personals leisten zu wollen, um die Motivation am Arbeitsplatz zu fördern und Ausfällen sowie Krankheitstagen vorzubeugen.

Initiativen der Bundesregierung und weiterer Institutionen fördern das wachsende Bewusstsein für ein größeres Wohlbefinden am Arbeitsplatz, Themen wie das betriebliche Gesundheitsmanagement gewinnen seit Jahren an Bedeutung. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement beschäftigt sich mit Maßnahmen und strukturellen Veränderungen, die der Gesundheitsförderung der Belegschaft zugute kommen. Auch der Arbeitsschutz zählt dazu und die gesetzlich vorgeschriebene betriebliche Wiedereingliederung von Mitarbeitern, die lange krank waren.

Weitere Aspekte wie eine stressfreie und kommunikative Arbeitsumgebung können in die Planungen genauso einbezogen werden wie konkrete Angebote der Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. Dies beginnt bei der Ausgestaltung der konkreten Arbeitsumgebung und endet bei der Förderung von Angeboten, die der physischen und psychischen Gesundheit dienen. Im ersten Schritt muss jedoch ein Bewusstsein entstehen, ob und in welchem Umfang Beschäftigte ihr Arbeitsleben als stressig empfinden. Eine offenere Firmenkultur in dieser Hinsicht wird sich 2025 weiter ausbreiten.

4. Weiterbildung und aktive Förderung relevanter Fähigkeiten

Unabhängig von Branche und Arbeitsumfeld leiden mittelständische Betriebe seit Jahren unter akutem Personalmangel. Während Großkonzerne und Weltmarken eine größere Strahlkraft mitbringen und so auch von ausländischen Fachkräften bevorzugt werden, wird die Stellenbesetzung im mittelständischen Bereich oft zur unlösbaren Aufgabe. Umso wichtiger ist die Förderung des aktuellen Personals, konkret durch das Angebot von Weiterbildungsmaßnahmen.

Hierbei wird es 2025 nicht alleine um ein fachliches Vertiefen der aktuellen Kenntnisse für das jeweilige Berufsumfeld gehen. Da neben der HR-Abteilung in allen weiteren Abteilungen KI und Digitalisierung an Bedeutung gewinnen, ergibt sich hier ein massives Förderpotenzial. Arbeitsplätze und -bereiche, in denen diese technischen Aspekte bislang eine geringe Rolle spielten, dürften in einigen Jahren eine gewisse KI-Expertise voraussetzen.

Hier gezielt im HR-Bereich zu investieren und das Personal zusätzlich zu qualifizieren, dürfte zu einem wesentlichen Trend für 2025 und die nachfolgenden Jahre werden. Auf Seiten der Mitarbeiter zeigt dies, dass ein Interesse an einer Weiterbeschäftigung vorherrscht und sie mit Know-How im Bereich KI sogar eine wertvolle Zusatzqualifikation für die Zukunft erwerben.

5. Neue Ansätze zur Gewinnung und Bindung von Talenten

Die erschwerte Suche nach Fachkräften bedeutet nicht, gänzlich auf ein gezieltes Recruiting oder die Gewinnung von Talenten zu verzichten. Im Gegenteil: Gerade hier bietet der direkte Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften über digitale Medien einen wesentlichen Vorteil. Dieser wird sich durch KI-Tools, von der automatisierten Erstellung von Stellenanzeigen bis zur Analyse eingehender Bewerbungen, ab 2025 weiter vereinfachen und helfen, neue Potenziale zu erschließen.

Gerade in diesem Bereich zeigt sich, dass KI alleine betriebliche Herausforderungen nicht lösen wird. So wird die automatisiert erstellte Stellenanzeige kaum einen Bewerber individuell ansprechen können, so dass empathische und persönliche Texte weiterhin gefragt sind. KI-Expertise zu entwickeln und für ein kluges Zusammenspiel für Mensch und Maschine zu sorgen, wird deshalb gerade im Recruiting die entscheidende Rolle spielen. Neben der Gewinnung qualifizierter Talente sollte die Bindung nicht vergessen werden. Gerade bei Fachkräften sollte auf individuelle Vorstellungen jenseits des Gehaltes eingegangen werden, um Expertise und Qualität nicht nach der Probezeit aufgrund der betrieblichen Rahmenbedingungen zu verlieren.

Fazit

Im Fokus der HR-Trends steht der Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) und Automatisierung, die Routineaufgaben effizienter gestalten, aber auch Bedenken hinsichtlich des Arbeitsplatzverlustes schüren. Es zeigt sich jedoch, dass menschliche Expertise weiterhin eine große Bedeutung hat. Auch eine gezielte Förderung der Belegschaft in fachlicher Qualifikation und psychischer Gesundheit wird das Personalwesen im kommenden Jahr definitiv beschäftigen. Die HR-Abteilungen stehen 2025 vor einem Paradigmenwechsel, bei dem Technologie, Flexibilität und Mitarbeiterzentrierung im Fokus sind. Unternehmen, die diese Trends aktiv aufgreifen, können ihre Attraktivität als Arbeitgeber nachhaltig verbessern und langfristig wettbewerbsfähig bleiben.

Bildnachweis: Depositphotos.com/Jirsak

Über den Autor

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Carolin Fischer Carolin Fischer ist Content-Managerin und Redakteurin bei onpulson.de. Sie ist spezialisiert auf die Themen "Personal", "Mittelstand" und "Karriere". Zuvor hat sie mehrere Jahre für die Süddeutsche Zeitung in München gearbeitet und ist heute noch u.a. im PR-Bereich tätig.
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