Unternehmensgründungen in schwierigen Zeiten
Marktanteile sichern

Unternehmensgründungen in schwierigen Zeiten

Am

Die Startup-Kultur boomt hierzulande, vor allem in den großen Metropolen wie Berlin oder München. Gründer können in Krisenzeiten erfolgreich sein, sofern sie mutig, flexibel, innovativ und risikobereit sind. Doch was spricht für eine Firmengründung in wirtschaftlich schlechten Zeiten und welche Chancen bieten sie Startups?

Sollte man Risiken eingehen?

Viele träumen von Ihrem eignen Unternehmen, um unabhängig zu sein. Doch aller Anfang ist schwer und von großen Unsicherheiten geprägt. Krisen bieten Herausforderungen, aber auch Chancen für Unternehmer. Startups müssen einen soliden Businessplan haben, mutig und innovativ sein und oftmals gerade in schwierigen Zeiten Risiken eingehen. Genau das kann zum Erfolg führen und dabei helfen, sich von der Konkurrenz abzuheben.

Laut einer Studie des Deutschen Startups-Verbandes (DSV) gab es im Jahr 2023 über 3.300 Neugründungen. Dies bedeutet einen leichten Anstieg gegenüber den Vorjahren. Das zeigen auch die Entwicklungen der Start-ups in Deutschland bezüglich der Gründerzahlen, Fördermöglichkeiten und Zukunftsperspektiven.

Wichtig ist aber, mit Risiken bewusst und klug umzugehen. Erfolgreiche Startup-Ökosysteme profitieren von einer starken Kommunikation miteinander. Deswegen ist es entscheidend, Gründungen in einer Region zu fördern.

Grundsätzlich haben Krisenzeiten unterschiedliche Vorteile

Ein wichtiger Aspekt bei Unternehmensgründungen in schwierigen Zeiten ist die Fähigkeit, Nischenmärkte zu identifizieren und zu bedienen. In Krisenzeiten ändern sich oft die Konsumgewohnheiten und neue Bedürfnisse entstehen. Diese Veränderungen eröffnen Nischen, die von etablierten Unternehmen nicht sofort bedient werden.

Startups haben den Vorteil, schnell auf solche neuen Bedürfnisse reagieren zu können und damit Marktchancen zu nutzen, die von größeren, weniger flexiblen Konkurrenten übersehen werden. Insbesondere in der Corona-Zeit, aber auch danach, haben viele digitale Geschäftsmodelle einen Boom erlebt. Wer auf dieses „Pferd“ setzt, geht meistens als Gewinner hervor. Auch der digitale Handel, gestärkt in Pandemiezeiten, ist weiterhin lukrativ. Hier wurde (krisenbedingt) auf veränderte Bedürfnisse und Marktchancen reagiert.

Weitere Aspekte, die für eine Gründung in schwierigen Zeiten sprechen:

  • Geringere Konkurrenz in der Branche
  • Verbesserte Verhandlungspositionen
  • Möglichkeit, eigene Visionen – vielleicht ebenfalls krisenbedingt – umzusetzen und damit persönlich zu wachsen
  • Qualifizierte Mitarbeiter
  • Fördermöglichkeiten und Unterstützung durch den Staat

Ein längerfristiger Vorteil der Existenzgründung während einer Krise ist, verglichen mit stabilen Phasen, die Möglichkeit einer frühzeitigen Etablierung. Dadurch lassen sich Marktanteile sichern und ausbauen, sodass Startups einen entsprechenden Platz in der jeweiligen Branche finden können. In Krisenzeiten stehen außerdem oft qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung, denn viele Arbeitsplätze sind von Entlassungen bedroht. Förderprogramme für Startups unterstützen sie finanziell und dienen dem wirtschaftlichen Aufschwung und der Schaffung von Arbeitsplätzen. Auch sind oft die finanziellen Ansprüche der potentiellen Arbeitnehmer für junge Betriebe nicht so hoch, weil es in diesen Zeiten insgesamt nicht so leicht ist, einen Job zu finden.

Generell sind kleinere Unternehmen in wirtschaftlich schlechten Zeiten resilienter. Zwar habe größere Unternehmen oft zunächst mehr Reserven, doch diese Reserven sind aufgrund der hohen Fix- und Personalkosten schnell aufgebraucht (siehe beispielsweise Reiseunternehmen in der Corona-Pandemie). Kleinere Unternehmen sind da sehr viel flexibler.

Was spricht allgemein für die Selbstständigkeit?

Vieles spricht dafür, sich selbstständig zu machen, beispielsweise Unzufriedenheit mit dem aktuellen Arbeitgeber, Arbeitslosigkeit, der Wunsch nach mehr Verdienst oder einer zeitlich flexibleren Tätigkeit. Andere möchten Familie und Beruf besser kombinieren. Startup-Gründer sollten stets eine solide Geschäftsidee entwickeln, einen Businessplan entwerfen, den Markt genau kennen, die Zielgruppe und Konkurrenz analysieren sowie eine Leidenschaft für ihre Arbeit mitbringen. Die Geschäftsidee sollte zur eigenen Persönlichkeit und den Fähigkeiten passen. Idealerweise löst sie ein relevantes Problem, wofür es noch keine adäquaten Ansätze gibt.

Fazit

Unternehmensgründungen in schwierigen Zeiten bieten nicht nur Risiken, sondern auch zahlreiche Chancen. Insbesondere gilt das für jene Unternehmer, die flexibel, innovativ und bereit sind, sich schnell mit neuen Bedingungen zu arrangieren. Durch den Fokus auf Nischenmärkte, die Nutzung alternativer Finanzierungswege und die Vorteile der Agilität können Gründer in Krisenzeiten nicht nur überleben, sondern auch langfristig erfolgreich sein. Es kann ihnen gelingen in schwierigen Phasen ihren Marktanteil zu erhöhen und ihren Platz in der Branche zu sichern. Es gibt oft wenig Konkurrenz und die Position der Gründer ist bei Verhandlungen besser, als in stabilen wirtschaftlichen Zeiten. Herausforderungen fördern zudem das persönliche Wachstum.

Bildnachweis: Depositphotos.com/VitalikRadko

Kommentare

Kommentar schreiben:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Erhalten Sie jeden Monat die neusten Business-Trends in ihr Postfach!
X