Einsatz des DISG-Modells für erfolgreiche Verhandlungen und Kommunikation
Sowohl in der Arbeitswelt, als auch im sozialen Umfeld treffen ständig unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinander. Oft steht dabei die Frage im Raum, warum mit manchen scheinbar sofort eine gute Beziehung entsteht, während dies mit anderen nicht der Fall ist. Mit dem DISG-Modell können vier Haupttypen von Persönlichkeiten und charakterlichen Verhaltensweisen ausgemacht werden. Das Modell unterstützt die Kommunikation im Team und bei Verhandlungen.
1928 wurde das DISG-Modell von William Moulton Marston entwickelt, verfeinerte John Geier es in den 1970er Jahren. In den 1990er Jahren sorgte Friedbert Gay dann für die Einführung in Deutschland.
Grundlegend basierte das DISG-Modell auf den vier Haupttypen: Dominant, initiativ, stetig und gewissenhaft. Jeder Mensch weist dabei Elemente aller vier Typen auf, jedoch in unterschiedlicher Ausprägung. Neben diesen vier Grundtypen existieren somit noch verschiedene Mischverhältnisse mit Namen wie Pionier, Stabilisator, Gutachter oder auch Perfektionist. Kenntnisse der eigenen Verhaltenspräferenzen sowie derer der Verhandlungspartner können Verhandlungsprozesse optimieren und zu besseren Ergebnissen führen.
Vom Anführer zum Social Butterfly
Dominante Typen (D) lassen sich an ihrer entschlossenen, verantwortungsbewussten und zielstrebigen Einstellung erkennen. Als innovative Menschen treffen sie schnell Entscheidungen und suchen immer neue Herausforderungen. In der Regel bevorzugen sie es, keine Zeit zu verlieren und ihre eigene Position mit Nachdruck durchzusetzen. In der Verhandlung treten sie mit Klarheit und Entschlossenheit auf, während sie mit präzisen Argumenten ihren Standpunkt durchsetzen und lassen sich ungern davon abbringen. Kompromisse bilden nicht ihre Stärke.
Anders sind hier die initiativen Typen (I), die als extremer Beziehungsmenschen kommunikativ, enthusiastisch und offen auf andere zugeht. So bevorzugen sie die Arbeit in einem dynamischen Umfeld, in dem sie ihr Netzwerk immer weiter ausbauen können. Durch Anerkennung und positive Rückmeldung stärken sie gerne ihr Selbstwertgefühl und sorgen gleichzeitig in sozialen Gruppen für ein Gefühl der anstrengenden Begeisterung sowie Motivation. Wo sie einerseits Harmonie bewahren möchte, beeinträchtigt ihre unstrukturierte und Detail meidende Arbeit teilweise ihre allgemeine Effizienz.
Zwischen Teamplayer und Analysten
Zuverlässig, ausgeglichen und teamorientiert – so beschreibt das Modell die stetigen Typen (S). In ihrem Dasein legen sie sehr viel Wert auf ein stabiles und harmonisches Umfeld, weshalb sie Konflikte vermeiden. In Verhandlungen wirken Stetige eher zurückhaltend und suchen Lösungen, die für alle Parteien akzeptabel erscheinen. Stetige Typen arbeiten eng mit anderen zusammen und unterstützen sie, übernehmen jedoch selten Führungsrollen. In ihrer Bescheidenheit gelten diese wertvollen Teammitglieder manchmal als zu berechenbar. Wer bei einem Job nach Detailorientiertheit, Analytik und Genauigkeit sucht, sollte jemand vom Typ gewissenhaft (G) einstellen. Für diese Menschen stehen gesetzt Qualitätsstandards, Zahlen und Fakten an erster Stelle. Klassischerweise bevorzugen sie es alleine zu arbeiten, damit sie sich vollständig auf ihre Aufgabe konzentrieren können.
Bei einer Verhandlung mit einem gewissenhaften Typ empfiehlt es sich für die Gegenseite auf eine saubere Vorbereitung und klare Argumente zu setzen, um nicht im Nachteil zu sein. Gerade ihre kritische Natur und ihr Perfektionismus können jedoch auch schnell zu Gefühlen der Distanz und Isolation beim Gegenüber führen. Zudem besteht auch die Möglichkeit, dass sich diese Menschen zu sehr in ihren Daten verlieren.
Bunte Mischung oder klare Aufteilung?
Gerade Führungskräfte oder Bewerber sehen sich diesem Test mit den genannten Typen in Auswahlverfahren oft gegenüber, damit die Kommunikation und Harmonie im bestehenden Team in Unternehmen erhalten bleibt. Dabei soll es nicht nur helfen, die eigenen Stärken und Schwäche zu erkennen, sondern auch das Gegenüber beispielsweise in Verhandlungen besser zu verstehen beziehungsweise einschätzen zu können. Wer den Kommunikationsstil der Gegenseite versteht, kann seine eigene Strategie auch besser an denselben anpassen.
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