Arbeitsmarkt 2024: Warum immer mehr Menschen ihren Job wechseln wollen
Studie

Arbeitsmarkt 2024: Warum immer mehr Menschen ihren Job wechseln wollen

Am

Eine wachsende Anzahl von Arbeitnehmern denken darüber nach, ihren Job zu wechseln. Gründe hierfür sind oft Überlastung, zu niedrige Gehälter oder attraktivere Angebote von anderen Unternehmen. Jobsuchende wünschen sich auch generell schnellere Bewerbungsprozesse bei ihren potentiellen neuen Arbeitgebern.

Fazit: Zusammenfassung

  • Arbeitsmarkt 2024: Immer mehr Menschen möchten den Job wechseln
  • 73 Prozent denken mindestens einmal im Monat an neuen Job – nach 64 Prozent im Jahr 2023
  • Gehalt und Urlaub haben bei Jobsuchenden erste Priorität

Das macht eine Studie der digitalen Recruiting-Plattform The Stepstone Group deutlich. Fast 75 Prozent der Befragten denken jeden Monat über einen Jobwechsel nach – ein Anstieg im Vergleich zu 64 Prozent im letzten Jahr und 53 Prozent im Jahr 2021. Die meisten Motiven sind der Wunsch nach besserer Bezahlung (35 Prozent), Unzufriedenheit mit der aktuellen Arbeit (34 Prozent) und zu viel Stress (33 Prozent).

Ein weiteres wichtiges Argument ist ein besseres Angebot eines anderen Arbeitgebers (26 Prozent). „Jobwechsel gehören für immer mehr Menschen zum normalen Arbeitsleben“, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte von The Stepstone Group. „Der Grund liegt auf der Hand: Die Arbeiterlosigkeit ist fest in unserem Jobmarkt angekommen. Der Arbeitnehmermarkt hat eine neue Dimension erreicht.“

Wünsche der Jobsuchenden

Jobsuchende möchten generell schnellere Bewerbungsprozesse und höhere Gehälter. Im Schnitt vergehen 15 Wochen zwischen dem Beginn der Jobsuche und der Unterzeichnung eines neuen Vertrags. Dies empfinden viele als zu lang. Über ein Viertel der Befragten beklagt sich über lange Einstellungsprozesse oder fehlendes Feedback. „In diesen Zeiten können sich Unternehmen einfach nicht mehr leisten, Kandidat*innen unnötig warten zu lassen. Es ist dringend ratsam, so viele Prozesse wie möglich zu automatisieren, beispielsweise mit künstlicher Intelligenz“, sagt Zimmermann. „Denn so können die Recruiter*innen zeitfressende Themen an die KI abgeben und sich im Bewerbungsprozess darauf konzentrieren herauszufinden, wie der Mensch ins Unternehmen passt.“

Wichtigste Kriterien

Bei der Wahl eines neuen Arbeitgebers zählen Urlaubstage (70 Prozent), Gehalt (66 Prozent) und Jobsicherheit (63 Prozent) zu den wichtigsten Kriterien. Auch sinnvolle Tätigkeiten (58 Prozent) und interessante Arbeitsinhalte (55 Prozent) spielen eine Rolle. „Wir befinden uns in Zeiten multipler Krisen und kommen aus einer Phase der Inflation. Da ist es logisch, dass die Arbeitskräfte weniger bereit sind, Kompromisse einzugehen in Sachen Gehalt und finanzieller Sicherheit. Arbeitgeber, die aus wirtschaftlichen Gründen nicht höhere Gehaltsspannen anbieten können, sind umso mehr gefragt, die Sinnhaftigkeit ihrer Tätigkeit klar zu kommunizieren. „So würden beispielsweise fast 30 Prozent der Jobsuchenden laut Studie Abstriche beim Gehalt machen, wenn ihr Arbeitgeber sich stattdessen vor allem um Nachhaltigkeit kümmern würde.“

Zur Studie

Die Studie „Hiring Trends Index“ von The Stepstone Group wird quartalsweise durchgeführt. Zwischen dem 6. und 18. Juni 2024 wurden 3.700 deutsche Arbeitnehmer sowie 500 Recruiter online befragt. Ziel der Studie war es, die Bereitschaft der Arbeitnehmer, den Job zu wechseln, sowie die ausschlaggebenden Faktoren und die Wahrnehmung des Bewerbungsprozesses zu untersuchen. Vergleichswerte aus den Jahren 2023 und 2021 ermöglichen es, Trends zu erkennen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Erwerbsbevölkerung hinsichtlich Alter, Geschlecht und Bildung.

Bildnachweis: istockphoto.com/pcess609

Kommentare

Kommentar schreiben:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Erhalten Sie jeden Monat die neusten Business-Trends in ihr Postfach!
X