Erfolgreiche Kommunikation: Strategien für bessere Beziehungen im Arbeitsalltag
Besser kommunizieren

Erfolgreiche Kommunikation: Strategien für bessere Beziehungen im Arbeitsalltag

Porträtfoto von dem Berater Peter Brandl
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Gesunde, respektvolle Beziehungen sind das A und O für Erfolg im Unternehmen – zu Kollegen, Mitarbeitern, Kunden – eigentlich zu allen Stakeholdern. Damit diese Top-Ressource maximal genutzt und nicht leichtfertig in Gefahr gebracht wird, gibt es ein wirksames Mittel: Das Beziehungsmanagement.

Stellen Sie sich einen Menschen vor, den Sie so richtig nicht leiden können. Und jetzt erfahren Sie, dass dieser Text von genau diesem Menschen geschrieben wurde. Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie weiterlesen? Wie wahrscheinlich ist es, dass sie in diesem Text ab jetzt nur noch nach Fehlern suchen werden? Und was ist mit den Inhalten? Können Sie sich vorstellen, dass die Inhalte ab jetzt anders bewerten?

Die Bedeutung der Kommunikation

Für die meisten Menschen ist Kommunikation eine absolute Selbstverständlichkeit. Und das ist sie auch, solange alles passt und im grünen Bereich ist. Sobald aber viel auf dem Spiel steht, Probleme auftauchen oder Sie mit Menschen kommunizieren müssen, bei denen die Beziehungsbasis nicht stimmt, können ungeahnte Probleme auftreten.

Klar, rein statisch gesehen, geht nur ein geringer Prozentsatz aller Kommunikationen schief. Aber um je mehr es geht, je komplizierter eine Verhandlung ist und je kontroverser beide Gesprächspartner auftreten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, sich misszuverstehen. Das führt dann dazu, kompromisslos aufzutreten, einander etwas zu unterstellen und sich verletzt zu fühlen, obwohl es das Gegenüber doch angeblich nicht so gemeint hat. Doch was privat nur ein paar Unannehmlichkeiten bedeutet oder für ein, zwei Stunden den Haussegen schief hängen lässt, kann mit Kunden oder Partnern dauerhaft zerstörtes Vertrauen und eine verlorene Geschäftsbeziehung bedeuten. Damit es nicht zwangsläufig dazu kommt, könnte ein kleines Update unserer Kommunikationskompetenz nicht schaden?

Robuste Partnerschaften durch gute Beziehungen

Und jetzt denken Sie noch mal an das Beispiel vom Anfang, den sie nicht leiden können. Können Sie sich vorstellen, dass auch die Kommunikation mit einem solchen Menschen viel schwerer ist? Oder anders gefragt: Glauben Sie nicht auch, dass es mit einem Menschen, bei guter Beziehungsbasis, gegenseitigem Vertrauen und einer gemeinsamen Wellenlänge viel leichter ist, auch komplexe Probleme miteinander zu lösen?

Gute Kommunikation ist heute dringender denn je

Die gute Nachricht: Es gibt Tools und Strategien, um genau diese Beziehungsbasis, das tragende Fundament jeder Kommunikation, gezielt zu verbessern. Als Grundlage einer gelingenden Kommunikation muss immer der gegenseitige Respekt im Fokus stehen. Dieser ist die Grundlage für ein Beziehungsmanagement, das für gegenseitiges Grundvertrauen sorgt und damit das Fundament legt, um Konflikte, Misstöne und Missverständnisse aushalten zu können.

Die sechs Basics des Beziehungstunings

  • Lass die anderen ausreden: Ausreden lassen ist die Basis für alle weiteren Techniken, um Beziehungen zu beeinflussen. Durch Ausreden lassen, signalisiert man dem anderen Interesse. Er/sie hat die Möglichkeit, Gedanken, Emotionen aber auch Bedürfnisse zu artikulieren. Wie soll eine Kommunikation wirklich in Gang kommen, wenn man sich ständig unterbricht?
  • Höre zu und nicht nur hin: „Nichts sagen“ ist nicht gleichbedeutend mit zuhören! Oft sind wir in Gedanken schon bei einer Antwort oder Gegenargumenten. Wahres Zuhören fördert mehr Aufmerksamkeit für die Situation und die unterschiedlichen Standpunkte. Es signalisiert Wertschätzung, und gleichzeitig hat man selbst die Chance, mehr über die Positionen und die Interessen des anderen zu erfahren. Und das nutzt dann im Lauf der weiteren Verhandlung.
  • Gib alles, um die anderen zu verstehen: Es ist einfach, Menschen zu verstehen, die ähnlich sind wie wir. Schwieriger wird es, wenn wir es mit Menschen zu tun haben, die ganz anders ticken. Hier ist Offenheit und „Wollen“ gefragt. Man muss zumindest versuchen, sich in die Lage des anderen zu versetzen. Verstehen hat übrigens nichts mit recht geben zu tun. Und doch: Ein gewisses Verständnis ist unabdingbar, um zu einer Lösung zu gelangen, ohne dass sich die Fronten verhärten.
  • Suche und finde Gemeinsamkeiten: Die Suche nach Gemeinsamkeiten ist entscheidend. Oft sehen wir nur das Trennende, die Unterschiede. Doch jede Annäherung beginnt mit etwas Gemeinsamem. Diese Gemeinsamkeiten zu suchen und anzusprechen, schafft Verbindung und kann helfen, während eines Konflikts auf das zurückzugreifen, was verbindet. Gerade wenn die Unterschiede gewaltig sind, ist dieser Punkt besonders wichtig. Häufig reicht es, wenn man sich auf die Motivation für ein Verhalten konzentriert. Oft erkennt man dann, dass Ziele und Interessen gar nicht so weit auseinander liegen.
  • Akzeptiere die andere Meinung so weit wie möglich: In jeder noch so gegensätzlichen Haltung lassen sich Punkte finden, denen man zustimmen kann. Im Englischen sagt man „Common Ground“, in der Mathematik „der kleinste gemeinsame Nenner“. Die Technik der teilweisen Akzeptanz hat eine enorme Wirkung und kann dazu beitragen, dass sich die Fronten langsam lösen.
  • Trenne Fakten von Vermutungen: Wir alle neigen dazu, aus ein paar einfachen Sätzen schnell Rückschlüsse, Interpretationen oder Unterstellungen zu ziehen, die wir dann als Fakten verkaufen. Aber wer sich auf Annahmen verlässt, ist im Zweifel verlassen.

Bloß keine Sprachlosigkeit

Sie kennen vermutlich ein kleines oder mittelständisches Unternehmen (außer Ihrem eigenen), in dem ein älterer Patriarch oder ein dominanter Manager einsame Entscheidungen trifft, die niemand hinterfragt, geschweige denn ihm wirklich zu widersprechen wagt. Eine derartige Kultur der Sprachlosigkeit und „Machtdistanz“ hat schon manche Firma an den Rand des Abgrunds geführt. Erfolgreiche Unternehmen weltweit leben eine offene Kultur mit niedrigen hierarchischen Hürden. Denn eins ist Fakt: Der Führungsstil prägt eine Abteilung und ein Unternehmen. Wenn Sie mit den eben geschilderten Grundlagen beginnen und diese bei anderen mit Erfolg einfordern, ist bereits der erste große Schritt im Beziehungsmanagement getan.

Bildnachweis: depositphotos.com/Rawpixel

Über den Autor

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Peter Brandl Peter Brandl verbindet die Welten, in denen er zu Hause ist: Fliegerei und Management. Mit über 3.000 Veranstaltungen zählt er als Autor und Keynote Speaker zu den erfahrensten Impulsgebern im Markt. Er hat selbst mehrere Unternehmen gegründet und ist seit über 20 Jahren Berater, Sparringspartner und Co-Pilot von Top-CEOs und vielen Managern der verschiedensten Branchen. www.peterbrandl.de
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