Social Commerce in Deutschland: Ein wachsender Trend mit ungenutztem Potenzial
Die deutschen Verbraucher sind offen für Einkäufe über soziale Medien. Unternehmen, die Social Commerce frühzeitig adaptieren und in ihre Vertriebsstrategie integrieren, können ihre Marktposition deutlich verbessern und ihren Kunden ein nahtloses Einkaufserlebnis bieten.
Laut der neuesten Ausgabe des Consumer Barometers von KPMG und IFH COLOGNE gewinnt Social Commerce, das Einkaufen über soziale Medien und andere Onlineplattformen, zunehmend an Bedeutung unter deutschen Verbrauchern. Der Bericht zeigt, dass 87% der Konsumenten offen gegenüber Social Commerce stehen, während bereits 75% über diesen Kanal Einkäufe getätigt haben.
Social Commerce, der sich durch die Integration von Einkaufsmöglichkeiten direkt in soziale Netzwerke wie Instagram, TikTok und Online-Spiele auszeichnet, bietet einzigartige Vorteile im Vergleich zum traditionellen Onlinehandel. Zu diesen zählen erhöhte Transparenz, stärkere Kundenbindung und eine gesteigerte Authentizität der Marken. Die Verbraucher schätzen vor allem die Möglichkeit, spontane Käufe zu tätigen, wobei Mode und Accessoires, Elektronikartikel sowie Freizeit- und Hobbyprodukte zu den beliebtesten Kategorien zählen.
Ob spontan oder geplant, Kaufen ist immer auch Ausdruck von Vertrauen. Social Commerce ist ein Vertrauenskatalysator und fördert nicht nur den Kauf von Produkten, sondern auch die Loyalität zu Marken. Social Commerce wird E-Commerce daher nochmals deutlich befördern. Einzelhändlern und Herstellern bietet er die Chance auf mehr Authentizität in der individuellen Kundenkommunikation und eine Aufwertung ihrer Marke in den Augen der Konsumenten.
Potenzial und Auswirkungen auf Unternehmen
Auch Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH KÖLN, betont die Bedeutung von Social Commerce. Besonders seit der Coronapandemie habe diese Form des Kaufens enorm viel Potenzial gewonnen und sollte von Händlern und Herstellern ernsthaft als zusätzlicher Vertriebskanal in Betracht gezogen werden.
Der Bericht zeigt weiterhin, dass Produkte, die über Social Media Plattformen verkauft werden, seltener zurückgesendet werden und eine höhere Kundenzufriedenheit erzielen. Dies wird auf die authentische Darstellung der Produkte und Marken zurückgeführt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Online-Shops wird Social Commerce als vertrauenswürdiger empfunden, vor allem wegen der direkten sozialen Interaktion und detaillierteren Produktinformationen.
Obwohl die durchschnittlichen Ausgaben bei Käufen über Social Commerce bei über 50 Euro liegen, ist das volle Potenzial dieses Vertriebskanals noch nicht ausgeschöpft. Unternehmen könnten von einer stärkeren Kundenbindung profitieren, was 38% der Konsumenten bestätigen, und ihre Umsätze steigern, was zwei Drittel der Verbraucher als Hauptmotiv für unternehmerische Social-Commerce-Aktivitäten sehen.
Zukunftsaussichten von Social Commerce in Deutschland
Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass Social Commerce in Deutschland eine vielversprechende Zukunft hat. Unternehmen, die diesen Trend frühzeitig adaptieren und in ihre Vertriebsstrategien integrieren, könnten ihre Marktrelevanz signifikant steigern und von einem nahtlosen Einkaufserlebnis profitieren, das traditionelle Online-Shops oft nicht bieten können.
Bild: ©istockphoto.com/ipopba
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