Rund sechzig Prozent der Marken verzeichnen Rückgang bei Traffic und Online-Käufen
Digital Benchmark Report

Rund sechzig Prozent der Marken verzeichnen Rückgang bei Traffic und Online-Käufen

Am

Übersättigte Nutzer plus suboptimale Web-Auftritte ergeben weniger Traffic für mehr Geld. Der abnehmende Traffic und die steigenden Werbekosten treiben die Kosten pro Visit in Rekordhöhe und stellen somit neue Anforderungen an Unternehmen.

Zusammenfassung

  • Weniger Online-Zugriffe trotz steigender Werbeausgaben
  • Frustration betrifft 2 von 5 Visits
  • Paid Sources wecken neue Hoffnungen

Dies sind die Ergebnisse des aktuellen Digital-Experience-Benchmark-Reports von Contentsquare, einem Digital-Analytics-Anbieter. Doch wie genau sehen die Indikatoren für diese Entwicklung aus und welche Chancen lassen sich hiervon ableiten?

Die wichtigsten Indikatoren auf einen Blick

Indikator 1: Steigende Werbekosten um über 9 % pro Besuch – digitale Werbeausgaben sollen 2024 den Wert von 740 Milliarden Dollar übersteigen, bei gleichzeitig abnehmendem Internet-Traffic. 55 % aller Seiten erhalten trotz höherer Ausgaben weniger Traffic. Das treibt die Kosten pro Visit in die Höhe.

Indikator 2: Mobiler Traffic nimmt durch die steigende Nutzung bezahlter Quellen vergleichsweise zu. Jüngst machten bezahlte Quellen ein Drittel des gesamten Website-Traffics aus (36 % der neuen Visits), wobei es beim mobilen Webtraffic sogar 40 % waren – doppelt so viel wie beim Desktop.

Indikator 3: Paid Social, das heißt Werbung auf Social Media, ist zwar eine der wenigen Quellen, die 2023 ein Traffic-Wachstum vorweisen kann, zugleich erwies sich aber Paid Search als viermal konversionsstärker. Paid Social zieht zudem Besucher an, die zu 41 % wahrscheinlicher bouncen als Besucher aus Paid Search.

Indikator 4: Sinkende Konversionsrate – im Durchschnitt sank diese im allgemeinen Vergleich aller Quellen zum Vorjahr um 5,5 %.

Indikator 5: Geringes Engagement – aufgrund des Mangels an Interaktionsmöglichkeiten für Besucher auf vielen Websites, verkürzen sich Sitzungen sowie Seitenaufrufe und reduzieren sich um 11,7 %.

Indikator 6: Abnehmende Scroll-Rate – Besucher sehen sich auf Websites weniger an als je zuvor, mit etwa 50 % auf Desktop- und Mobilgeräten (Tendenz weiter fallend).

Indikator 7: Das Frustrationslevel der Nutzer hat weiter zugenommen. Es beeinflusste 2 von 5 Online-Besuchen im Jahr 2023 – ein Anstieg um 3,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Seiten, die langsam laden (d.h. mehr als 3 Sekunden brauchen) und schlecht auf Besucherinteraktionen reagieren, reduzieren das Engagement um 15 %.

Die wichtigsten Chancen auf einen Blick

Chance 1: Investitionen in Apps zahlen sich aus – mobile Apps zeigen positive Entwicklungen. App-Sitzungen stiegen leicht auf 14,0 Seiten pro Sitzung, mit einer stabilen Konversionsrate von 5,6 %. Das unterstreicht die Fähigkeit von Apps , die Kundenloyalität zu stärken und Kaufentscheidungen zu fördern.

Chance 2: Desktop spielt immer noch eine wichtige Rolle bei der Kundenbindung und Kaufentscheidung – obwohl Mobilgeräte im Q4 2023 ganze 70 % des Website-Traffics ausmachten, war die Browsing-Zeit im mobilen Web 60 % kürzer als auf dem Desktop. Dies zeigt, dass der Desktop besonders für längere Browsing-Sitzungen eine wichtige Rolle spielt.

Chance 3: Mehr bezahlter Traffic für neue Nutzer – wenn es darum geht, neue Besucher anzuziehen, steigt die Bedeutung von bezahlten Quellen auf 40 %.

Fazit

Unternehmen befinden sich in einem unangenehmen Wechselspiel von steigenden Werbekosten und abnehmendem Nutzerinteresse bei gleichzeitig höherem Qualitätsanspruch. Die Rolle der Customer-Experience war noch nie so entscheidend. Trotz Budgeterhöhungen landen immer weniger Besucher auf den Websites. Das bedeutet, dass jeder einzelne Besuch mehr denn je zählt. Angesichts steigender Frustrationsraten und abnehmender Effizienz von Marketingausgaben sollten Betreiber ihre digitalen Strategien anpassen, um Frustrationen zu reduzieren. Viele davon sind leicht zu beheben. Zum Beispiel langsame Ladezeiten, JavaScript-Fehler oder das Auftreten von Rage-Klicks.

Zum Report

Der Report bewertet mehr als 43 Milliarden anonymisierte Website-Besuche und 200 Milliarden Seitenaufrufe über 3.590 Websites aus zehn Branchen.

Bildnachweis: ©istockphoto.com/metamorworks

Über den Autor

Jörg Nottebohm Jörg Nottebohm ist als Director Sales EMEA Central bei der Contentsquare GmbH tätig. Dabei hilft er Kunden ihr Geschäft mit Technologie im Einzelhandel, in der Reisebranche, in der Telekommunikation oder in der Automobilbranche zu transformieren. Er verfügt über langjährige Erfahrungen im digitalen Marketing und bekleidete unterschiedliche Pre- bis Post-Sales-Positionen in mehreren SaaS-Softwareunternehmen. https://contentsquare.com/de-de/
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