Fachkräftemangel in der IT-Branche behindert die Unternehmensleistung
Zwei Drittel (66 %) der IT-Führungskräfte sehen ihr Unternehmen durch den Mangel an IT-Talenten beeinträchtigt. Dies wirkt sich negativ auf die Unternehmensperformance aus und hat u. a. folgende Konsequenzen: Verzögerungen bei der Projektabwicklung (von 39 % der Befragten genannt); Unfähigkeit, neue Produkte und/oder Dienstleistungen einzuführen (36 %) oder priorisierte Geschäftsanforderungen effektiv zu erfüllen (31 %).
Zusammenfassung
- 66 % der IT-Führungskräfte sehen die Unternehmensleistung beeinträchtigt
- 69 % der IT-Führungskräfte bewerten die Qualität der in ihrem Unternehmen angebotenen Weiterbildung als gut oder ausgezeichnet
- nur 55 % der Neueinstellungen in der IT werden als erfolgreich bewertet
Weitere Konsequenzen sind erhöhte Betriebskosten (30 %) und Burnout bei Mitarbeitern (24 %). Dies belegt eine Studie von Keller West, eine Personalberatungsmarke von The SR Group, die auf die Rekrutierung von IT-Fach- und Führungskräften spezialisiert ist. IT-Führungskräfte sind Fachkräfte mit einem Jahresgehalt von mehr als 90.000 Euro.
Ziel der Studie war es, die realen Auswirkungen der hohen Nachfrage nach IT-Qualifikationen besser zu verstehen. Der Fachkräftemangel findet aktuell in einem wirtschaftlichen Umfeld statt, in dem der technologische Fortschritt zunehmend über Wettbewerbsvorteile entscheidet.
Weiterbildung als Motor für Leistung, Rekrutierung und Bindung
Die Studie von Keller West zeigt, dass mehr Weiterbildung und berufliche Weiterentwicklung den Unternehmen helfen könnten, die Auswirkungen des Fachkräftemangels abzumildern. Fast sieben von zehn IT-Führungskräften (69 %) bewerten die Qualität der in ihrem Unternehmen angebotenen Weiterbildung als gut oder ausgezeichnet.
Dennoch sind 60 % der Befragten der Ansicht, dass höhere Investitionen in die berufliche Entwicklung ihrer Abteilung deren Fähigkeit zum wirtschaftlichen Erfolg beizutragen, erheblich verbessern würden.
Ineffektive Einstellungsprozesse
Die befragten IT-Führungskräfte wiesen auf die Schwierigkeiten bei der Einstellung des passenden Personals für freie Stellen hin: Im Durchschnitt ist nur etwas mehr als die Hälfte (55 %) der Neueinstellungen im IT-Bereich erfolgreich (d. h. die Kandidaten verfügen über alle für die Stelle erforderlichen technischen und sozialen Fähigkeiten). Damit ist fast die Hälfte der Neueinstellungen ineffektiv.
Maßnahmen, um der Talentlücke gegenzusteuern
Als Folge des Fachkräftemangels haben zwei Drittel der IT-Führungskräfte (66 %) ihre Einstellungsstrategie geändert. 63 % derjenigen, die ihre Recruitment-Strategie weiterentwickelt haben, haben begonnen, zusätzliche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten bzw. haben die Anzahl dieser Angebote erhöht; 51 % haben Mitarbeiter aus anderen Unternehmensbereichen eingestellt und übergreifend ausgebildet; 45 % haben begonnen, ein Visum oder spezielle Programme für ausländische Fachkräfte anzubieten und mehr als ein Drittel (37 %) haben die Qualifikationsanforderungen für Bewerber gesenkt.
IT-Sektor verfügt über qualifizierte Fachkräfte
Trotz der Herausforderungen, die der Mangel an IT-Fachkräften mit sich bringt, bewerten IT-Führungskräfte die Fähigkeiten der derzeitigen Fachkräfte positiv.
Im Rahmen der Studie wurden leitende IT-Führungskräfte1 gebeten, Berufsanfänger (weniger als zwei Jahre Berufserfahrung) anhand einer Reihe von Eigenschaften zu bewerten. Die Antworten zeigen ein hohes Maß an Vertrauen in deren Fähigkeiten und Stärken: 70 % der Befragten schätzten die Soft Skills der Berufsanfänger als hoch ein, 68 % sagten dasselbe über deren technische Fähigkeiten; zwei Drittel (66 %) gaben an, dass die neue Generation von IT-Fachkräften über eine gute Arbeitsmoral verfüge. Ebenso viele sind der Meinung, dass die in der Ausbildung erworbenen Fähigkeiten für die Anforderungen des Arbeitsplatzes relevant seien.
Noch positiver äußerten sich IT-Führungskräfte über die Fähigkeiten und die positive Einstellung von Fachkräften der mittleren Ebene (vier bis acht Jahre Berufserfahrung): 81 % der IT-Führungskräfte gaben an, dass Fachkräfte der mittleren Ebene einen sinnvollen Beitrag zur Teamleistung erbirngen; 79 % erklärten, dass sie sich aktiv um neue Zertifizierungen im Zusammenhang mit ihrer Arbeit bemühen; 78 % gaben an, dass diese bestrebt sind, an der Spitze der Branche zu bleiben.
Offen für Veränderungen
Zudem eignen sie sich gerne neue Fähigkeiten an und befassen sich mit neuen Technologien. Drei Viertel der Befragten gaben an, dass Fachkräfte der mittleren Ebene Veränderungen gegenüber aufgeschlossen sind und regelmäßig an Veranstaltungen teilnehmen, um an der Spitze ihrer Branche zu bleiben. Diese Zahlen verdeutlichen das hohe Engagement der Fachkräfte aus der mittleren Managementebene in puncto kontinuierliche berufliche Weiterentwicklung.
Ähnlich positiv bewerten IT-Führungskräfte die Soft Skills der Fachkräfte aus der mittleren Managementebene: 82 % bezeichnen die Problemlösungskompetenz und das kritische Denken als hoch, 74 % schätzen die Kommunikationsfähigkeiten als hoch ein und 73 % vergeben diese Bewertung für die Bereiche Teamarbeit, Kreativität und Geschäftssinn.
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