Strategisches Vorgehen beim Unternehmenskauf
In der schnelllebigen Wirtschaftswelt ist der Traum vom eigenen Unternehmen für viele ein verlockendes Ziel. Die Idee, eine Firma von Grund auf neu zu gründen, hat zweifellos ihren Reiz, da man die eigenen Visionen verwirklichen kann. Doch immer mehr angehende Unternehmer erkennen, dass es eine ebenso erfolgversprechende Alternative gibt: Den Kauf eines bestehenden Unternehmens.
Wirtschaftlicher Erfolg hängt von der Strategie ab
Laut dem Institut für Mittelstandsforschung werden zwischen 2022 und 2026 772.000 übernahmewürdige und rund 190.000 übergabereife Familienunternehmen veräußert. Sie stehen zum Verkauf, weil die bisherigen Inhaber in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen.
Die Übernahme dieser Betriebe erfolgt durch:
- Familienangehörige (etwa 53 Prozent)
- Management-Buyout (ca. 18 Prozent)
- Externe Käufer/-innen (ca. 29 Prozent)
Unabhängig davon, welcher Gruppe man angehört, muss ein solches Vorhaben gut geplant sein und entsprechende Unternehmenskennzahlen sollten im Vorfeld analysiert werden. Dennoch ist der Kauf eine attraktive Alternative zur Unternehmensgründung, da er zahlreiche Vorteile bietet. Der wohl wichtigste Vorteil ist das Überspringen der gesamten Gründungsphase, die nach Ansicht von Experten die anstrengendste und risikoreichste Phase ist. Der Kauf eines Betriebes bietet vor allem folgende Vorteile, denn es:
- verfügt über ein erprobtes Geschäftsmodell,
- ist bereits am Markt positioniert,
- hat bereits Kontakte zu Lieferanten und Kooperationspartnern,
- besitzt einen festen Kundenstamm,
- erwirtschaftet bereits Umsätze.
Business Consultant Oscar Karem ist von der Idee ein Unternehmen zu kaufen, überzeugt und rät Interessierten in Gesprächen, sich auf einen intensiven Lernprozess einzulassen: „Überspringe die Start-up-Phase und generiere vom ersten Tag an profitable Umsätze. Lerne und erlebe bewährte Methoden, um kleine Unternehmen zu finden, sie zu analysieren und zu kaufen. Starte mit einem bereits profitablen Unternehmen und wachse nachhaltig.“ Er selbst erörtert passende Strategien für potentielle Unternehmenskäufer und analysiert ihre Bedürfnisse und Stärken, damit sie die zu ihnen passende Firma finden.
Überprüfung der unternehmerischen Kennzahlen
Die Industrie- und Handelskammer hält eine Unternehmensübernahme ebenfalls für erfolgversprechend. Sie rät Interessenten, sich den Betrieb genau anzuschauen. Im Vorfeld ist es wichtig, sich einen Gesamtüberblick über die wirtschaftliche Situation des Betriebes zu verschaffen. Auch sollte man rechtliche, sowie steuerrechtliche Aspekte prüfen. Man bezeichnet eine solche Prüfung auch Due- Diligence-Prüfung, die ebenfalls organisatorische und finanzielle Aspekte beinhaltet. So können genau die Firmen identifiziert werden, deren Unternehmenskennzahlen das größte Potenzial für nachhaltigen Erfolg versprechen.
Mindset ist entscheidend
Die richtige Einstellung bei einem solchen Vorhaben spielt eine wesentliche Rolle. Sie kann die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens sichern. Als neuer Eigentümer einer Firma muss man neue Herausforderungen meistern und unter Umständen eine Vielzahl von Veränderungen initiieren. Auch ist es wichtig, sich aufgrund des Fachkräftemangels die guten Fachkräfte im Team zu halten.
Entscheidend ist aus Fehlern, die immer wieder passieren, konstruktiv zu lernen. Das gelingt, wenn man offen bleibt, neue Ideen verfolgt und sich auf Entwicklungen wie die Digitalisierung einlässt. Man sollte auch vor modernen Formen der Unternehmensführung nicht zurückschrecken. An diesen Fähigkeiten erkennt man den Unternehmergeist mit dem richtigen Mindset, der ein wesentlicher Faktor für den Erfolg ist.
Bildnachweis: ©Depositphotos.com
Kommentare