Versicherungs-Apps – das sollten Verbraucher über sie wissen
Digitale Verwaltung

Versicherungs-Apps – das sollten Verbraucher über sie wissen

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Sie heißen Friendsurance, Getsafe oder Wefox: Versicherungs-Apps revolutionieren seit Jahren die Branche und bieten sowohl für die Versicherungsunternehmen als auch für Versicherte diverse Vorteile. Wer sie für sich nutzen möchte, sollte die Feinheiten kennen – und einen Nachteil, den einige der Apps mit sich bringen.

Einfache Verwaltung von Versicherungspolicen und schnelle Meldung von Schadensfällen

Die Apps ermöglichen es Versicherten, ihre Versicherungspolicen einfach und bequem digital zu verwalten, indem sie ihre Policen in einer zentralen Anwendung speichern.

So lassen sich zum Beispiel mit der mySwissSelect-App des Finanzberatungsunternehmens Swiss Life Select Versicherungsverträge mit wenigen Klicks digitalisieren. Das ist auch mit solchen Verträgen möglich, die nicht über Swiss Life Select abgeschlossen wurden.

Außerdem fungiert die App für Versicherte als Multibanking-Tool: Via Tablet oder Smartphone sind sie in der Lage, überall und zu jedem Zeitpunkt Transaktionen auf ihren Konten und Investment-Depots zu tätigen. Das ist mit der App von Swiss Life Select auch möglich, wenn die Versicherten mehrere Konten besitzen – der Finanzdienstleister arbeitet für diesen Service mit über 3.000 Kreditinstituten zusammen.

Zudem können Nutzer schnell und einfach über viele Versicherungs-Apps Schadensfälle melden, indem sie Fotos und andere Informationen hochladen und direkt an den Versicherer senden. Dadurch verkürzt sich die Bearbeitungszeit gegenüber früher ungemein.

Personalisierte Angebote und Prämienreduzierungen

Versicherungs-Apps halten für Versicherte oft personalisierte Angebote und Empfehlungen bereit, basierend auf ihrem Nutzerverhalten und ihren Bedürfnissen.

Ein weiterer Vorteil ist eine mögliche Prämienreduzierung: Einige Versicherungs-Apps nutzen Telematik und andere Technologien, um das Verhalten der Versicherten zu registrieren und zu belohnen. Wenn Versicherte beispielsweise über einen längeren Zeitraum sicher und unfallfrei fahren, führt dies oft zu einer Herabstufung ihrer Prämie für die Kfz-Haftpflichtversicherung.

Effizienter Kundensupport

Versicherungs-Apps bieten auch einen einfachen Zugang zum Kundensupport, indem sie einen Chatbot oder eine direkte Verbindung zum Kundenservice des Versicherers bereitstellen.

Insgesamt können Versicherungs-Apps dazu beitragen, den Kundenservice zu verbessern, die Schadensabwicklung zu beschleunigen und die Kundenbindung zu stärken. Die Versicherungsunternehmen profitieren dabei von einer erhöhten Effizienz und Kosteneinsparungen, indem sie manuelle Prozesse automatisieren und papierlose Arbeitsabläufe fördern.

Die App als Versicherungsmakler

Trotz aller Vorteile gibt es bei Versicherungs-Apps auch ein Manko. Was viele zunächst nicht wissen: Einige der Applikationen sind nicht nur digitale Ordner zur Ablage von Policen und Schnittstelle zur Versicherung, sondern erfordern den Abschluss eines Maklervertrags.

Damit werden die App und ihr Anbieter nach dem Herunterladen zum alleinigen Versicherungsmakler des Versicherten. Bestehende Verträge gehen so automatisch in die Obhut des Anbieters über. Er wird zum neuen Ansprechpartner des Versicherten und vertritt ihn gegenüber den Versicherungen, zum Beispiel bei Schadensfällen.

Wurde bereits vor der Aktivierung der App ein Versicherungsmakler aus Fleisch und Blut mit den eigenen Versicherungsangelegenheiten betraut, verliert dieser automatisch sein Mandat an den Anbieter der App. Der alte Makler könnte es deshalb ablehnen, wenn Versicherte später nochmal auf seine Expertise in Versicherungsfragen zurückgreifen wollen.

Aus diesen Gründen ist es wichtig, vor dem Herunterladen einer Versicherungs-App sorgfältig zu prüfen, ob man mit einem Klick einen Maklervertrag eingeht – und das auch will. Oft ist den Versicherten diese Vorbedingung nämlich gar nicht bewusst.

Bildnachweis: ©istockphoto.com/Natee Meepian

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