Das sind die Top-Trends und Entwicklungen in der betrieblichen Fort- und Weiterbildung
Um dem Fachkräftemangel zu besiegen, werden Unternehmen zunehmend in Fort- und Weiterbildungen investieren müssen. Viele Arten der Weiterbildungen sind und werden sich etablieren, damit Unternehmen fit für die Zukunft sind. Doch was sind die konkreten Trends auf diesem Gebiet und wohin wird die Reise genau gehen?
Inhaltsverzeichnis
Fundierte Weiterbildungen zählen, vor Ort und online kombinieren
Nils Hille, Geschäftsführer der Deutschen Akademie für Public Relations (dapr)
Wenn Neues lernen, dann richtig: Wenn Mitarbeiter:innen nach einer Fortbildung ein Thema wirklich fachlich besetzen und entsprechende Prozesse umsetzen sollen, müssen sie sich dazu auch fundiert weitergebildet haben. Nur Best-Practice und ein paar Grundlagen an ein bis zwei Tagen reichen da oft nicht aus. Es muss Zeit und Raum dafür geben, Neues auszuprobieren, individuelle Fragen zu stellen, an eigenen Herausforderungen schon im Seminar zu arbeiten und dann von Feedback und Diskussion zu profitieren. Hier machen wir mit unseren drei- bis fünftägigen Intensivtrainings sehr gute Erfahrungen. Und, ja, auch wenn Arbeitgeber:innen erst einmal mehrere Tage auf ihre Mitarbeitenden im Betrieb verzichten müssen, profitieren sie und das Unternehmen bei guten Angeboten nachher deutlich mehr und langfristig davon.
Vor Ort, online oder beides – aber nicht hybrid: Ein Vier-Tages-Seminar zum Beispiel funktioniert mittlerweile in drei Formen gut, was vor der Pandemie in vielen Branchen noch undenkbar gewesen wäre: Konzentriert vier Tage in Folge vor Ort im Seminarraum gemeinsam mit anderen und dadurch beste Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten inklusive. Gut vereinbar mit dem Arbeitsalltag online live, einzelne Tage, verteilt über mehrere Wochen. Oder die dritte Form: Beides nutzen mit dem Auftakt für zwei Tage gemeinsam vor Ort und die weiteren Tage dann verteilt online live. Nur bei Hybrid-Angeboten können Dozierende selten allen gerecht werden, egal wie gut die Technik ist.
Selbstgesteuertes Lernen und modulare Lehreinheiten
Ina Krock, Inhaberin der elli academy
Einer der wichtigsten Trends in 2023 und darüber hinaus wird sein, das Individuum in den Fokus zu stellen, damit das Lernen wieder Spaß macht und Lernerfolge nachhaltig und anhaltend sind. Die Neugierde der Teilnehmer ist ein wesentlicher Faktor. Sie ist nicht nur Motivator sondern auch langfristiger Antrieb für Weiterbildung und Weiterentwicklung. Und so sehen wir als elli academy weitere wichtige Trends in selbstgesteuertem Lernen, welches sich den unterschiedlichen Lebenssituationen der Teilnehmer anpassen kann, spielerisch gestalteten Wissensabfragen und regelmäßigen Wiederholungen zur Wissensvertiefung.
Modulare Lehreinheiten, die auch in kleineren Häppchen „on the go“ konsumiert und verinnerlicht werden können, aber auch längere Training-Sessions, die nicht Remote, sondern in einem realen Umfeld stattfinden sind ebenso relevant wie die Mischung aus Remote und Vorort Schulungen, bei denen die Teilnehmenden in die Lerneinheiten integriert werden und eine direkte Interaktion stattfinden kann – ein klarer Vorteil zu reinen Online-Kursen.
Hybride Lernangebote und Podcasts
Martin Stenzel, Geschäftsführer der Best Akademie
Wer in Weiterbildung investiert, der hält die eigenen Mitarbeitenden im Unternehmen, etabliert sich als zukunftsorientierter Arbeitgeber, investiert geschickt in die eigenen Fähigkeiten und schafft es so, als Player attraktiv am Markt zu bleiben. Die Weiterbildung selbst ist im Trend. Hybride Lernangebote, Microlearning und Podcasts in Form von „Wissen to go“ sind auf dem Vormarsch. Flexibel und individueller lernen – unabhängig von Ort und Zeit- wird in der Zukunft mehr nachgefragt sein. Wir erwarten, dass Unternehmen zukünftig mehr Budget für Weiterbildung einplanen werden.
Bildnachweise: ©istockphoto.com/Koldunov
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