Betriebskosten senken mit Solarstrom – welche Möglichkeiten gibt es?
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Betriebskosten senken mit Solarstrom – welche Möglichkeiten gibt es?

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Viele Betriebe haben mit hohen Strom- und Heizkosten zu kämpfen. Doch mit einer Solaranlage auf dem Dach können die Betriebskosten gesenkt werden und Sie können sich gleichzeitig unabhängiger von den Energieversorgern machen. Dabei gibt es die Möglichkeit des Eigenverbrauchs oder der Dachverpachtung.

Viele Unternehmen stehen aufgrund der anhaltenden Energiekrise vor der Herausforderung erhöhter Betriebskosten. Insbesondere die gestiegenen Strom- und Heizkosten aufgrund der Energieknappheit belasten zahlreiche Betriebe. Als Reaktion darauf suchen viele Unternehmen nach Wegen, um die Kosten zu senken. Eine vielversprechende Option, die in diesem Zusammenhang häufig erwogen wird, sind Solaranlagen zur Erzeugung von Solarenergie.

Denn Solaranlagen tragen nicht nur zu einem positiven Image des Unternehmens bei und zeigen deutlich, dass sich der Betrieb für erneuerbare Energien einsetzt und den Klimaschutz unterstützt, sondern sie können zudem die Wettbewerbsfähigkeit verbessern, indem Kosten gespart werden können.

Doch der Markt für Solaranlagen ist vielfältig, weshalb es sich anbietet, sich umfassend über die Möglichkeiten zu informieren, die für den eigenen Betrieb infrage kommen. Dies sollte bereits klar sein, bevor Angebote von Solarteuren eingeholt werden.

Solarstrom für den Eigenverbrauch

Die wohl bekannteste Möglichkeit besteht darin, eine eigene Solaranlage für das Dach des Betriebes zu installieren und den erzeugten Strom für den Eigenverbrauch zu nutzen. Überschüssiger Strom kann dabei mit der sogenannten Überschusseinspeisung in das öffentliche Netz gespeist und somit zum Tarif, der im Erneuerbare-Energien-Gesetz vorgeschrieben ist, verkauft werden. Somit ergibt sich sogar eine zusätzliche Einnahmemöglichkeit für den Betrieb, mit der 20 Jahre lang gerechnet werden kann, denn über diesen Zeitraum hinweg bleibt die Einspeisevergütung gleich.

Die Nutzung einer Solaranlage zur Eigenversorgung bietet Betrieben zudem eine höhere Unabhängigkeit von öffentlichen Energieversorgern. Der selbst erzeugte Strom ist derzeit im Durchschnitt bis zu 60% günstiger als der Strom, der vom regionalen Energieversorger bezogen wird. Daher sind Betriebe, die auf Solarenergie setzen, weniger anfällig für Strompreiserhöhungen.

Die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten erheblich verbessert. Die Anschaffungskosten von Solaranlagen sind im Vergleich zu früher aufgrund der einfacheren Komponenten und der weiten Verbreitung der Solartechnologie durchschnittlich gesunken, während die Strompreise hingegen gestiegen sind.

Wie finanzieren Sie Ihre Anlage?

Die Anschaffung einer Solaranlage kann zudem über sogenannte Solarkredite abgedeckt werden und es können vielfältige steuerliche Vorteile genutzt werden. Deutlich wird der Nutzen der Photovoltaikanlage jedoch erst nach einigen Jahren: Wenn die Photovoltaikanlage amortisiert ist und im Falle einer Finanzierung diese abbezahlt ist, können die betrieblichen Stromkosten deutlich reduziert werden. Dabei bietet es sich an, den Eigenverbrauch so hoch wie möglich zu halten. Das bedeutet, dass der selbst produzierte Strom so gut wie möglich ausgenutzt werden sollte.

Dies ist durch Speicher, aber auch durch Wallboxen für E-Autos möglich. Diese nachzurüsten bedeutet zwar nochmals einen Kostenaufwand, kann sich über lange Sicht jedoch lohnen. Denn verfügt der Betrieb über Elektroautos oder rüstet auf diese um, so können mit einer Wallbox auch Spritkosten gespart werden. Und auch die Mitarbeiter können von dem Solarstrom profitieren: Indem die Möglichkeit gegeben wird, das eigene E-Auto beispielsweise während der Arbeitszeit kostenlos zu laden.

Eigene Solaranlage zur Direktvermarktung nutzen

Eine eigene Solaranlage kann jedoch nicht nur zum Eigenverbrauch genutzt werden. Durch die Direktvermarktung des Solarstroms oder auch durch sogenannte Power-Purchase-Agreements kann der gesamte produzierte Strom in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden, ohne dass er selbst genutzt wird. Dies bietet sich vor allem für Betriebe an, deren Stromverbrauch sich in Grenzen hält.

Mit der Direktvermarktung an der Leipziger Börse wird es möglich, den Solarstrom zu Börsenpreisen zu verkaufen. Dies kann bei generell hohen Strompreisen durchaus rentabel sein, doch die Preisschwankungen machen es sehr schwer, die tatsächlichen Gewinne zu kalkulieren.

Anders bei Power-Purchase-Agreements: Mit einem solchen Vertrag, der mit einem Energieversorger geschlossen wird, wird der Strom ebenfalls in das öffentliche Netz eingespeist. Verglichen mit der der Direktvermarktung wird hier die Kilowattstunde jedoch zu einem festen Preis verkauft. Die Einnahmen werden damit kalkulierbarer und schwanken weniger, die Preissicherheit wird sichergestellt.

Mit Dachverpachtung profitieren

Eine eigene Solaranlage zu kaufen, ist jedoch mit hohen Anschaffungskosten verbunden. Für viele Betriebe sind diese Kosten, vor allem in Zeiten der Krise, kaum zu stemmen. Und auch Kredite werden nur ungern gegeben, wenn die Finanzierung nicht hundertprozentig sichergestellt ist.

Dennoch gibt es für Betriebe die Möglichkeit, von einer Solaranlage auf dem Dach zu profitieren. Denn innerhalb der Solarbranche gibt es das Konzept der Dachverpachtung und des Solar Direktinvestments. Hierbei stellt ein Betrieb das Dach des Bürogebäudes, der Lagerhalle oder der Produktionsstätte für den Bau einer Solaranlage zur Verfügung.

„Ein Dach, welches zur Verpachtung für eine Solaranlage zur Verfügung gestellt wird, sollte eine Mindestfläche von 1.000 m² aufweisen. Mit einer solchen Größe kann sichergestellt werden, dass eine Win-Win-Situation für Dachverpächter und Investor entsteht“, meint Andreas Köhler, Gründer und Geschäftsführer der deutschlandweit tätigen Solar Direktinvest GmbH, bei der man in Solaranlagen investieren kann.

Unabhängiger Investor

Die Solaranlage wird dann an einen unabhängigen Investor veräußert. Dieser Investor speist den Solarstrom der Anlage in das öffentliche Netz ein. Die Vergütung wird auch hier durch Power-Purchase-Agreements oder durch die Direktvermarktung geregelt. Auch die Investoren sind durch die im Erneuerbare-Energien-Gesetz garantierte Vergütung abgesichert. In manchen Fällen ist es dem Dachverpächter auch möglich, einen Stromliefervertrag mit dem Investor zu schließen. Die Kosten sind hier zwar nicht so niedrig wie mit einer eigenen Solaranlage, können jedoch trotzdem unter den Strompreisen des Energieversorgers liegen.

Für die Verpachtung erhält der Verpächter eine Vergütung. Je nachdem welches Unternehmen als Vermittler zwischen Dachverpächter und Investor agiert, sind Einmalzahlungen oder auch jährliche Pachtzahlungen möglich. Auch eine Gewinnbeteiligung ist möglich, diese tritt zumeist jedoch erst nach Ablauf der Grundlaufzeit ein.

Wie lange laufen Pachtverträge?

Die Pachtverträge werden zumeist mit einer Grundlaufzeit von 20 Jahren geschlossen, verschiedene Verlängerungsoptionen mit angepassten Konditionen ermöglichen es oftmals jedoch, die Pachtdauer zu erhöhen. So kann eine Solaranlage allein aufgrund ihrer technischen Voraussetzungen in etwa 40 Jahre lang betrieben werden. Somit kann über einen jahrzehntelangen Zeitraum mit Pachteinnahmen gerechnet werden, während der Betrieb nicht selbst das Risiko und die Kosten der Solaranlage trägt.

Mit der Verpachtung ist es daher möglich Einnahmen für den Betrieb zu generieren und geldliche Mittel zur Verfügung zu haben, die es zuvor nicht gab. Die Einnahmen aus der Verpachtung können frei genutzt werden, sodass auf diese Weise nicht nur die gestiegenen Stromkosten ausgeglichen, sondern auch andere Betriebskosten abgegolten werden können.

Möglichkeiten, um mit Solarstrom Betriebskosten zu sparen

Es gibt verschiedene Firmen, welche den Bau von Solaranlage für großflächige Dächer von Betrieben anbieten. Und auch die Möglichkeit der Dachverpachtung bieten einige lokal und auch überregional agierende Firmen an.

Welche Möglichkeit für Sie persönlich infrage kommt, ist von Ihren eigenen Vorstellungen, Wünschen und auch Investitionsmöglichkeiten abhängig. Beide Möglichkeiten bieten individuelle Vorteile, um mit einer Solaranlage Betriebskosten zu sparen.

Diese werden deutlich, wenn man sie sich nochmals vor Augen führt:

Eigenverbrauch:

  • Unabhängigkeit von Energieversorgern und Strompreissteigerung
  • Steuerliche Vorteile, vor allem im Anschaffungsjahr
  • Gleichbleibend geringe Stromkosten
  • Möglichkeit der Überschusseinspeisung
  • Möglichkeit von Speicher und Wallboxen

Dachverpachtung:

  • Stabile Strompreise, wenn Liefervertrag geschlossen
  • Möglichkeit der Gewinnbeteiligung
  • Pachtdauer von bis zu 40 Jahren
  • Keine Wartungs- und Instandhaltungskosten
  • Pachterträge zur freien Nutzung
  • Kein eigener Investitionsaufwand

Beide Möglichkeiten gehen dabei mit einer Imageaufwertung für den Betrieb einher und sorgen nicht nur dafür, dass ein weiterer Schritt hin zur Energiewende unternommen wird, sondern vor allem, dass die Betriebskosten gesenkt werden können.

Bildnachweis: ©istockphoto.com/elxeneize

Über den Autor

Porträtfoto vonPorträtfoto vonPorträtfoto von Carolin Fischer, Content-Managerin und Redakteurin für onpulson.de, einem Fachportal für Unternehmer und Führungskräfte aus dem Mittelstand

Carolin Fischer Carolin Fischer ist Content-Managerin und Redakteurin bei onpulson.de. Sie ist spezialisiert auf die Themen "Personal", "Mittelstand" und "Karriere". Zuvor hat sie mehrere Jahre für die Süddeutsche Zeitung in München gearbeitet und ist heute noch u.a. im PR-Bereich tätig.
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