So könnte die künstliche Intelligenz ChatGPT das Internet und das Marketing verändern
Die Sprach-KI (Künstliche Intelligenz oder AI für Artificial Intelligence) namens ChatGPT war zuletzt in aller Munde. Millionen meldeten sich an, um die Funktionen zu testen, Journalist:innen, Technik-Interessierte, Marketing-Expert:innen und Akademiker:innen übertrumpften sich gegenseitig mit neuen Einsatzmöglichkeiten und Vorhersagen, was oder wen die KI zukünftig ersetzen könnte. Nicht wenige reden sogar von einer Entwicklung, welche die Welt verändern wird, ähnlich der Industrialisierung oder dem Automobil.
Das ist ChatGPT
ChatGPT ist ein Sprachmodell, das vom Unternehmen OpenAI trainiert wurde, um menschenähnliche Texte auf der Grundlage einer vorab gelieferten Eingabe zu generieren. Es verwendet fortgeschrittene maschinelles Lernen-Technologien, um Antworten auf Fragen, Konversationen und andere Texte zu generieren.
Diese Antwort bekommt man, wenn man die KI einfach fragt, was ChatGPT ist. Die Bedienung ist einfach und ähnelt einem Chat-Programm. Wie groß die Auswirkungen auf ganze Branchen sein werden, ist derzeit noch schwer abzuschätzen. Doch allein, dass Elon Musk und Microsoft zu den größten Geldgebern zählen, zeigt den Stellenwert, den das Unternehmen OpenAi und das Thema allgemein mittlerweile haben.
Nicht umsonst hat ChatGPT Instagram und TikTok beim Wachstum überholt und konnte im Januar 2023 mehr als 13 Millionen Unique Visitors pro Tag verzeichnen. Auch die Marke von 100 Millionen Usern wurde in Rekord-Zeit geknackt.
Was kann die KI-Software? Wenn der Chatbot den Aufsatz schreibt
ChatGPT kann Antworten auf Fragen geben, selbst Texte schreiben, Informationen geben und ordnen und Aufsätze oder sogar Gedichte schreiben. Wer hier weiterdenkt, wird zu dem Schluss kommen, dass zukünftig Hausaufgaben in Schule und Studium wie Aufsätze, Zusammenfassungen, gar komplette Abschlussarbeiten und Ähnliches ganz anders bewertet werden müssen. Hier könnten KI-Texte das gesamte Bildungswesen verändern.
Schon jetzt gibt es Tools, die KI-Texte erkennen können. Diese sind bisher jedoch noch nicht zuverlässig genug. Außerdem kann ChatGPT schon jetzt grundlegende Coding-Aufgaben und einfache Jobs im Software-Bereich übernehmen. Selbst hier könnten langfristig manche Arbeitsplätze obsolet werden, sollte sich die KI als fähige Programmierer:in erweisen.
Ist ChatGPT wirklich intelligent?
Und wie klug ist die aktuelle Version der KI wirklich? In Wahrheit erzeugt sie nur eine Illusion von Intelligenz, denn sie versteht die Sätze, die sie schreibt, nicht wirklich. Die Algorithmen arbeiten lediglich mit einer Vorhersage der wahrscheinlich nächsten Worte in einem Satz. Daher kann die KI selbst auch gar nicht beurteilen, ob sie Fehler macht oder nicht.
Trotzdem lesen sich die Ergebnisse bemerkenswert echt und enthalten viele nützliche Informationen. Schließlich wurde die KI auch mit dem Wissen aus Büchern gefüttert. Nichtsdestotrotz sollten diese Aussagen immer geprüft werden, um Fehler zu finden, denn die KI erzeugt derzeit nur eine Illusion von Intelligenz und ist lediglich ein Algorithmus, der Wahrscheinlichkeiten nutzt.
Einsatz von KI im Online-Marketing
Auch im Bereich Marketing und besonders Online-Marketing spielt die Texterstellung eine große Rolle. Das betrifft nicht nur Webseiten, denn die KI kann mit sehr wenig Aufwand Postings für Social Media oder Werbetexte für Google Anzeigen erstellen. Hier sehen viele Experten neben der potenziellen Zeitersparnis auch die Gefahr einer Überschwemmung mit KI-Textinhalten des Internets.
Auch Google steht hier vor der immer größer werdenden Herausforderung, echte Inhalte von unechten Inhalten zu unterscheiden. Letztlich zählt für die Suchmaschine jedoch vor allem die Qualität – egal von wem der Text geschrieben wurde. Trotzdem wird sich der Markt für Texter:innen und Journalist:innen wohl verändern. Möglicherweise gehört es zukünftig zu den gefragten Fähigkeiten, die richtigen Anfragen (Prompts genannt) an die KI zu stellen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Der Blick in die Zukunft
Wie es hier weiter geht, ist spannend: Müssen Menschen bald kaum noch Webseiten besuchen, weil die Suche Ihnen per KI-Chat schon eine ausführliche Antwort gibt? Die Art und Weise, wie Menschen im Internet suchen, könnte sich durch den Einsatz von KI drastisch ändern, wenn Suchende einfach ein Gespräch mit einem Chatbot starten können.
Microsoft hat hier vor Kurzem schon ChatGPT-Funktionen in die eigene Suchmaschine Bing integriert. Google wird folgen, der Suchmaschinenriese arbeitet schon seit Jahren an einer eigenen KI, die kürzlich unter dem Namen Google Bard vorgestellt wurde. Hier liefern sich Microsoft und Google derzeit einen richtigen Wettlauf. Auch andere Anbieter wie das chinesische Baidu mischen im Rennen um die beste KI mit.
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