Storytelling: So kreieren Sie Content, der Ihre Zielgruppe mitreißt
Storytelling ist weit mehr als das banale Erzählen einer Geschichte. Es ist die Kunst, den Leser auf eine Reise mitzunehmen und ihn in Emotionen - geladen mit Informationen - zu fesseln und ihn neugierig zu machen. Einsatzgebiete für eine gute Story sind Werbung, PR, Marketing, Journalismus oder berufliche Weiterbildung.
Was ist Storytelling?
Storytelling beschreibt eine Methode, mit der im Unternehmen relevante Informationen narrativ weitergegeben werden. Die Story kann wahr oder fiktiv sein. Es werden Informationen und Werte durch das Erzählen einer Geschichte vermittelt. Storytelling wird im Content Marketing, in der Werbung, bei Wissensvermittlung oder auch im Journalismus angewendet. Harte Fakten werden in eine locker erzählte Geschichte verpackt und so für den Empfänger attraktiver gemacht.
Auch wissenschaftlich ist das belegt: Die linke Gehirnhälfte ist für analytische, lineare Prozesse zuständig, die rechte für kreative und emotionale Entscheidungen. Beim Storytelling werden beide Gehirnhälften gefördert – mit Fakten und Emotionen. Somit bleiben die Inhalte der Story länger präsent.
Anbei einige Beispiele, wie Sie Storytelling gewinnbringend einsetzen können:
- Werbung: Eine fiktive Geschichte wird mit einem Testimonial, das heißt einer bekannten Person, wie beispielsweise mit einem Fernsehschauspieler oder einem Fußballer, erzählt.
- PR und Marketing: Die Geschichte über die Firmengründung wird in Prospekten oder auf der Firmenwebsite ausgeführt.
- Journalismus: Beispielhafte Geschichten von Menschen in den Vereinigten Staaten, mit denen das Gesundheitswesen in den USA erklärt wird, werden dargestellt.
- Weiterbildung: Ein Rollenspiel klärt beispielsweise über neue Vertriebsansätze auf.
Storytelling setzt das Kennen der Zielgruppe voraus
Eine Story kann noch so gut erzählt sein und noch so viele Fakten beinhalten – wenn sie nicht die entsprechende Zielgruppe trifft, ist sie so gut wie wertlos. Bevor Sie sich dem Content widmen, stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Zielgruppe wirklich kennen!
Investieren Sie die Zeit in eine vernünftige Recherche, um ein Buyer-Persona-Profil zu erstellen. Buyer Persona bedeutet nichts anderes als die fiktive Darstellung einer Person aus Ihrer Zielgruppe, auf die Sie Ihre Marketingstrategie und Ihr Angebot abstimmen können.
Finden Sie mehr über die Menschen heraus, die Ihren Content konsumieren. Welche Bedürfnisse hat diese Zielgruppe, welche Ängste und Hoffnungen, was motiviert sie? Stellen Sie sicher, dass sich Ihre Zielgruppe in Ihrer Story wiederfindet und dass der Leser motiviert ist, die Geschichte bzw. den Inhalt zu teilen.
Hilfreiche Tools, um Buyer Personas zu skizzieren, sind unter anderem gezielte Umfragen, Interviews, sowie eine Datenanalyse der Bestandskunden.
Tipp: Vor allem die Titel und die Intros Ihrer Inhalte sollten klar, attraktiv und fesselnd für Ihre Zielgruppe sein. Vor allem bei Web-Content sind User äußerst ungeduldig und springen ab, wenn Sie nicht unmittelbar von den Inhalten begeistert sind oder sich nicht in ihrer Person angesprochen fühlen – sprechen Sie daher die Sprache des Konsumenten.
Der Titel macht die Story
Storytelling sollte gewisse Grundregeln befolgen. Vor allem der Titel entscheidet, ob ein Inhalt geklickt bzw. gelesen wird oder nicht. Der Titel ist der Eyecatcher und zieht die ersten Blicke auf sich. Mit ihm lebt und stirbt die Entscheidung des Konsumenten, den Inhalt zu konsumieren oder eben nicht.
Seien Sie aber vorsichtig mit Clickbaits, sprich übertrieben formulierte Titel, die schlussendlich nicht halten, was sich der Leser vom Inhalt verspricht. Seien Sie immer ehrlich, damit Sie die Erwartungshaltung tatsächlich erfüllen. Die Tonalität des Titels sollte außerdem zur Zielgruppe passen, damit sie sich schon von Beginn an abgeholt fühlt.
Im Anschluss an einen fesselnden Titel folgt eine richtig gute Dramaturgie. Der Zielgruppe darf beim Lesen des Inhaltes niemals langweilig werden. Vor allem bei Webinhalten ist es wichtig, dass Sie direkt mit den wichtigsten Informationen starten. Sonst springen die Leser ab, bevor Sie den eigentlichen Kern des Inhalts gelesen haben.
Tipp: Analysieren Sie die Scroll-Tiefe Ihrer Inhalte im Blog. Sie werden sehen, dass nur die wenigsten User die Inhalte ganz bis zum Ende lesen. Die meisten springen nach etwa 50-75% des Inhaltes ab. Umso wichtiger ist es, dass Sie die wichtigsten Informationen im sichtbaren Bereich der Inhalte kommunizieren!
Die Zielgruppe lebt die Geschichte
Die Zielgruppe liest oder hört nicht nur, nein, sie lebt die Geschichte. Schreiben Sie Inhalte, die geladen mit Fakten und Emotionen unter die Haut gehen. Aber vergewissern Sie sich bereits am Anfang Ihrer Story, dass Ihr Publikum die Informationen nicht schon komplett kennt. Zwar sollte ein gewisses Grundwissen vorhanden sein, damit die Zielgruppe den Inhalten auch tatsächlich folgen kann. Es sollte aber keine Langeweile aufkommen, indem Sie Inhalte schreiben, die Ihre Zielgruppe schon einige Male woanders gelesen hat.
Scheuen Sie sich auch nicht Ihr Publikum einzubeziehen. Erwarten oder fordern Sie nicht unbedingt Antworten, sondern beziehen Sie den Leser mit Fragen ein. Lassen Sie das Publikum interaktiv teilnehmen und geben Sie immer wieder Möglichkeiten, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen. So fördern sie das Engagement und bekommen wertvolle Einblicke in die Gefühlswelt Ihrer Zielgruppe.
Tipp: Bleiben Sie immer authentisch! Nur wer glaubwürdige, sympathische Geschichten erzählt, kann Erfolg haben – auch wenn die Geschichten fiktiv sind, sie sollten realistisch sein und so passiert sein können…
Ihre Zielgruppe möchten Sie als Mensch wahrnehmen. Scheuen Sie sich nicht, auch Ihre eigenen Emotionen und Gedanken einzubauen. Menschlichkeit macht glaubwürdig, ist echt und ehrlich – aus eigenen Erfahrungen weiss man, dass das gut tut! Persönliche Anekdoten und Einblicke, wie beispielsweise Erfahrungen oder Erlebnisse, in die Geschichte einzubauen ist nicht etwas, vor dem man sich fürchten muss. Ganz im Gegenteil, es macht Sie greifbar und sympathisch!
Emotionen sind im Storytelling besonders wichtig
Haben Sie keine Angst davor Emotionen zu zeigen bzw. Emotionen bei den Lesern zu wecken, denn diese sind ein wichtiger Teil des Storytellings. Storytelling soll Emotionen wecken und in gewisser Weise eine Gefühlswelt aufbauen. Stellen Sie sicher, die Ängste und Sorgen Ihrer Zielgruppe zu kennen und greifen Sie diese Gefühle in Ihrer Geschichte auf. Machen Sie Ihr Publikum neugierig auf Ihre Firma, Ihre Produkte oder Ihre Innovationen.
Wichtig ist, dass die Story bewegt und Emotionen weckt, in welche Richtung auch immer das sein mag. Das ist der Punkt, an dem die Geschichte im Gedächtnis bleibt, sich verankert und somit bedeutend wird. Bringen Sie auch Humor mit ein. Niemand möchte auf trockenen Fakten sitzen.
Fazit: Storytelling zur Kundengewinnung und -bindung
Wer seine Zielgruppe kennt und mit Storytelling begeistert, wird nicht nur neue Kunden auf sich aufmerksam machen, sondern auch bestehende Kunden an sich binden. Kreieren Sie Content, der Ihre Zielgruppe beschäftigt und sie emotional begeistert. Überlegen Sie nicht nur, wer Ihre Zielgruppe ist, sondern welche Ängste, Sorgen und Fragen die Menschen beschäftigen.
Verpacken Sie die Antworten auf diese Fragen in emotionsgeladenen Geschichten und werfen Sie auch eigene Emotionen in Form von Erfahrungen und Erlebnissen mit in die Waagschale. Fördern Sie auch den Diskurs mit Ihren Lesern, machen Sie ihn neugierig. Stellen Sie Fragen und regen Sie zum aktiven Austausch an. Dadurch können Sie noch viel mehr über Ihre Zielgruppe in Erfahrung bringen und Sie im Anschluss mit noch besseren Inhalten begeistern!
Bildnachweis: ©Pixabay
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