Die Generation Z und ihr Finanzwissen: Know-how aus dem Netz
Die heute 18- bis 24-Jährigen leben und lernen digital – das gilt auch beim Thema Finanzbildung, wie eine US-Studie zeigt. Dennoch bleibt Wirtschaftswissen in Deutschland unter jungen Menschen defizitär. Das liegt auch am mangelnden Engagement des hiesigen Bildungswesens.
Fast 40 Prozent informieren sich in den sozialen Netzwerken
Die Generation Z ist mit dem Internet und dem Smartphone aufgewachsen, mobiles Internet und soziale Netzwerke gehören für diese jungen Menschen zum Alltag. Das spiegelt sich auch in einer Studie des US-Unternehmens GOBankingRates wider, bei der 1.000 amerikanische Bürgerinnen und Bürger im Alter von 18 bis 24 Jahren befragt wurden.
Der Umfrage zufolge eignen sich 38,8 Prozent der Befragten ihr finanzielles Know-how auf Plattformen wie Instagram, TikTok, Twitter oder YouTube an. 34,3 Prozent von ihnen sind dabei schwerpunktmäßig bei TikTok und YouTube unterwegs.
Traditionelle Wissensquellen verlieren an Bedeutung
Persönliche Recherchen oder die Suche auf Online-Foren wie Reddit werden lediglich von 7,2 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer betrieben, ergab die Umfrage. Traditionelle Quellen für Finanzinformationen schneiden ebenfalls verhältnismäßig schlecht ab: So lernen nur noch 22,7 Prozent in ihrer Familie etwas über den Umgang mit Geld, und 17,6 Prozent der Befragten erweitern ihr Finanzwissen in der Schule oder an der Uni.
Bemerkenswerte Unterschiede zwischen jungen Frauen und Männern
Die GOBankingRates-Studie zeigt auch, wie verschieden sich die Geschlechter beim Umgang mit Geld verhalten. So sind 36,08 Prozent der jungen Frauen schuldenfrei, bei den Männern sind das mit 31,09 Prozent etwas weniger. Beim Investieren sieht es hingegen anders aus: Lediglich 25,77 Prozent der Männer investieren kein Geld, bei den Frauen sind es 38,1 Prozent.
Andererseits haben 26,13 Prozent der befragten Frauen finanzielles Know-how innerhalb der Familie beigebracht bekommen, während das nur bei 16,53 Prozent der Männer der Fall ist.
Schulen vermitteln so gut wie kein Finanzwissen
An deutschen Schulen hingegen findet Finanzbildung kaum statt. Die Folge ist mangelndes Know-how in der Generation Z. So zeigt eine aktuelle Untersuchung des Bankenverbands, dass unter den 16- bis 24-Jährigen 45 Prozent nicht wissen, was der Begriff „Inflationsrate“ bedeutet.
30 Prozent aus dieser Altersgruppe geben an, dass sie wissen, was ein Investmentfonds ist. Erklären können den Begriff aber nur 24 Prozent. Dabei scheinen die jungen Befragten ihren Mangel an Finanzwissen zu kennen: Mit 72 Prozent würden fast drei Viertel der 16- bis 24-Jährigen die Einführung des Schulfachs „Wirtschaft“ unterstützen.
Diese Entwicklung ist beunruhigend, denn gerade die Generation Z muss mehr als alle anderen privat vorsorgen, um im Rentenalter ihren Lebensstandard auch nur annähernd zu halten. Viele Institutionen und Unternehmen aus dem Finanzsektor haben das erkannt und versuchen, mit eigenen Initiativen dagegen zu steuern. So betreibt beispielsweise der Finanzdienstleister tecis einen Podcast, der die Finanz-Wissenslücken der jungen Deutschen schließen soll.
Unter dem Motto „tecis – Dein Finanzpodcast“ erstellen Finanzberaterinnen und -berater des Unternehmens Beiträge, die die Altersvorsorge, Geldanlage, Immobilienfinanzierung und die Inflation zum Thema haben. Erklärtes Ziel des tecis-Podcasts ist es, jungen Menschen Finanzwissen zu vermitteln, damit sie finanzielle Entscheidungen selbstbestimmt treffen können.
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