Gehalt von Recruiting-Profis steigt kräftig
Im Zuge des sich verschärfenden Wettbewerbs um Arbeitskräfte deutet sich ein beginnender Gehaltswettbewerb um die Recruiter:innen selbst an. Die durchschnittliche Vergütung der Spezialist:innen für Personalgewinnung ist von 2020 bis 2022 um 5,3% gestiegen.
Das ist das Ergebnis einer explorativen Untersuchung von 4.580 kununu-Gehaltsdaten. Die Nachfrage nach HR-Experten und Recruiter:innen ist in den vergangenen zwei Jahren so stark gestiegen wie bei keinem Unternehmensbereich. Wenn Arbeitsmärkte Märkte sind, führt eine solche dauerhaft steigende Nachfrage dazu, dass das Angebot teurer wird. Mit einer gewissen Spannung wird daher in der HR-Community der Einstieg in den Gehaltswettbewerb für Recruiter:innen erwartet.
Einsetzender Gehaltswettbewerb
Die Daten zeigen, dass in Deutschland dieser Gehaltswettbewerb nun langsam einsetzt. Demnach ist die durchschnittliche Vergütung für die Spezialist/innen für Personalgewinnung von 2020 bis 2022 von 41.722 auf 43.951 Euro gestiegen, das heißt um 5,3%. Der Anstieg bei HR-Manager/innen fällt demgegenüber bescheidener aus: von 54.333 auf 55.404, was einem Anstieg von rund 2,0 % entspricht.
Augen auf bei der Wahl der Branche
In einigen Branchen verdienen Recruiter/innen den Daten zufolge besser als in anderen. Die Verdienstspanne reicht von Personalwesen und Beschaffung (38.984 Euro durchschnittliches Jahresgehalt in Vollzeit brutto) bis IT (48.523 Euro). Das heißt zwischen der Branche, die am besten bezahlt und dem Schlusslicht liegen bei den Recruiter/innen aktuell rund 9.500 Euro Unterschied im durchschnittlichen Jahresbruttogehalt.
Wettbewerbsintensive Branchen im unteren Mittelfeld
Der Recruiter/innen-Verdienst richtet sich dabei aktuell ersten Analysen zufolge derzeit noch nicht nach der Frage, wie groß der Fachkräftemangel in einer Branche ist. So liegt etwa das im Hinblick aufs Recruiting äußerst wettbewerbsintensive Consulting mit einem durchschnittlichen Recruiter/innen-Verdienst von 43.930 Euro aktuell im unteren Mittelfeld.
Große Unterschiede zwischen den Bundesländern
Auch regional wird im Recruiting unterschiedlich verdient. An der Spitze liegen Bayern mit 45.500 und Hessen mit 45.000 Euro. Schlechter ist das Gehaltsniveau für Recruiter/innen in Nordrhein-Westfalen mit 41.600 Euro sowie in den östlichen Bundesländern: In Sachsen verdienen sie mit 35.200 Euro deutlich unterdurchschnittlich.
Key Player fürs Business: mehr Gehalt
Recruiter:innen brauchen umfassende Qualifikationen zu sehr verschiedenen Themen, die von Kommunikation und Eignungsdiagnostik bis IT und Vertrieb reichen. Menschen, die entsprechende Qualifikationen und Erfahrung mitbringen, werden künftig stärker als bislang zu Key Playern für den Unternehmenserfolg.
„Insbesondere umfassend qualifizierte, erfahrene und technikaffine Recruiter/innen können daher kurz- bis mittelfristig mit höheren Gehältern rechnen“, sagt Chesran Glidden, Head of B2B bei kununu. „Dabei wird die Frage, wie ausgeprägt der Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte in den jeweiligen Branchen ist, künftig voraussichtlich ein größeres Gewicht in der Vergütung bekommen.“
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