Gründer Deutsche Teilkauf GmbH

Marian Kirchhoff: „Schwankungen am Finanzmarkt gleichen sich wieder aus“

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Mitten in der Corona-Krise gegründet und im boomenden Immobilienmarkt am Markt etabliert: Die Deutsche Teilkauf GmbH. Das Unternehmen kauft Anteile an Immobilien mit einem langen Anlagehorizont, 10, 15, 20 Jahre, und verkauft sie dann mit Wertsteigerung. Der Mitgründer und Geschäftsführer Marian Kirchhoff verrät die Vorteile des Konzeptes für Senioren, die bis an ihr Lebensende im Eigenheim wohnen möchten.

Name: Marian Kirchhoff

Geburtsjahr: 1981

Position: Geschäftsführer und Mitgründer Deutsche Teilkauf GmbH

Vita: Marian Kirchhoff verantwortet als Geschäftsführer und Mitgründer seit Mitte 2020 das Kundengeschäft der Deutschen Teilkauf GmbH. Zuvor war Kirchhoff seit 2017 als Geschäftsführer bei Hammers & Heinz Immobilien, einem inhabergeführten Zinshausmakler, tätig. Seit 2014 war er dort als Director Investment zunächst für den Standort Köln zuständig.

Durch das starke Wachstum des Unternehmens übernahm er nach und nach die Verantwortung für das gesamte operative Geschäft aller deutschen Standorte und baute ein Team von über 100 Mitarbeitern auf. In die Immobilienbranche zog es ihn erstmals im Jahr 2010. Seine Karriere begann Kirchhoff als Immobilienberater bei dem renommierten Immobilienunternehmen Engel & Völkers Commercial.

Lebensmotto: Zünde lieber ein Licht an, als über die Dunkelheit zu meckern.

Über das Unternehmen

Deutsche Teilkauf GmbH
Kennedydamm 1
40476 Düsseldorf
Gründungsjahr: 2020
Mitarbeiter: >70

Marian Kirchhoff ist Mitgründer und Geschäftsführer der Deutschen Teilkauf GmbH. Das Unternehmen kauft Anteile an Immobilien.

Was ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?

Wir kaufen Anteile an Immobilien mit einem langen Anlagehorizont, 10, 15, 20 Jahre, und verkaufen sie dann mit Wertsteigerung. An dieser Wertsteigerung partizipieren unsere Kunden wie auch wir, und das ist das Schöne daran.

Erst kommt die Vision, dann die Gründung. Wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee gestoßen?

Unsere Vision ist es, Immobilieneigentümern im Alter die Möglichkeit zu geben, finanzielle Freiheit zu erlangen und gleichzeitig so lange selbstbestimmt in ihrer Immobilie zu leben, wie sie das möchten.

Zur Gründung: Ich bin ja schon sehr lange im Immobilienbereich und einer unserer Investoren und wir haben beobachtet, dass der demografische Wandel in Deutschland den Markt mit Immobilien von Senioren immer größer werden lässt. Wir haben unser Modell entwickelt vor dem Hintergrund, dass es bisher nur den klassischen Seniorenkredit oder die Leibrente gab, mit der Senioren das in der Immobilie angelegte Kapital verfügbar machen konnten.

In UK und USA sind Equity-Release-Modelle weit verbreitet und wir halten es für einen sehr guten Ansatz für die älter werdenden Immobilienbesitzer, um einerseits gebundenes Kapital herauszulösen, wenn es benötigt wird, und zum anderen weiterhin in der Immobilie wohnen zu bleiben.

Neben einer guten Idee spielt auch die Team-Zusammensetzung oft eine entscheidende Rolle. Wie setzt sich das Team bei Ihnen zusammen?

Wir beschäftigen inzwischen rund 80 Mitarbeitende, die je nach Expertise in sehr heterogenen Arbeitsfeldern tätig sind, Finance, im Marketing, in der Produktentwicklung, als Kundenberater. Mit diesem bunten Pool an hoch qualifizierten Persönlichkeiten haben wir das Ziel, in den kommenden Jahren weiterzuwachsen.

Wie differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern?

Wir möchten uns unter der Prämisse der Verbraucherfreundlichkeit einen Namen machen. Da gibt es im Prinzip drei Stichworte in unserem Markt: Kosten, Sicherheit und Beratung.

Kosten: Wir sind der einzige Anbieter, der kein Durchführungsentgelt beim späteren Gesamtverkauf der Immobilie erhebt. Das kann unter Umständen bei Wettbewerbern bis zu 5,5% der gesamten Verkaufssumme betragen. Diese Kosten kompensieren wir auch an keiner anderen Stelle.

Sicherheit ist das zentrale Thema für unsere Kunden: Die Sorge, die Immobilie zu verlieren, ist groß und wir treten dafür ein, dass unsere Finanzierung gesichert ist.

Wichtig ist auch: Nur bei uns erhalten die Immobilienverkäufer ihr Nießbrauchrecht im ersten Rang für die gesamte Immobilie im Grundbuch eingetragen. Damit ist der Nießbrauch auch wirklich 100% insvolvenzfest.

Darüber hinaus haben wir gerade ein Kundenportal gelauncht, das unsere Kunden durch den gesamten Verkaufsprozess leitet und diesen für sie so einfach wie möglich gestaltet. Ein digitaler Dokumentenservice unterstützt Kunden dabei, alle relevanten Unterlagen anzufordern und hochzuladen. Kunden profitieren von unseren exzellenten, TÜV-zertifizierten Sicherheitsstandards, personalisierter Kommunikation und einem zielgruppengerechten Workflow.

Zudem haben wir eine eigene digitale Bewertungsplattform programmiert. Mittels 18 neuronaler Netze berechnet unsere Plattform auf Basis vieler Millionen Datenpunkte innerhalb von Sekunden den Wert einer Immobilie. So erhalten wir verlässliche Prognosen auf Gutachterniveau, und es kann die Wertentwicklung für mehr als zehn Jahre ermittelt werden. Denn Teilverkauf rechnet sich für Immobilienbesitzer insbesondere, wenn eine Wertsteigerung zu erwarten ist. Ehrliche transparente Beratung im Angebotsprozess schafft ebenfalls Wissen und Sicherheit.

Was war Ihre Motivation Unternehmer zu werden?

Ehrlich gesagt war meine Intention gar nicht, Unternehmer zu werden. Es war eher andersherum: Wir haben das Modell erarbeitet, dafür den Markt gesehen. Mit der Gründung der Firma, die für dieses Modell einsteht, bin ich dann Unternehmer geworden. Dieses Modell nun weiterzuentwickeln, den Markt zu gestalten, das ist jetzt meine Motivation

Das Bürogebäude der Deutschen Teilkauf GmbH in Köln. Bildnachweis: ©Deutsche Teilkauf GmbH

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten 3 Jahre?

Wir arbeiten weiterhin daran, ein Modell zu gestalten und anzubieten, das Senioren ermöglicht, in finanzieller Freiheit ihren Ruhestand zu genießen. Da geht es auch darum, Altersvorsorge für Immobilienbesitzer neu zu denken und nachhaltige Lösungen zu finden – für Privatpersonen, aber auch für unsere Gesellschaft und Umwelt. Zudem ist es so, dass energetische Maßnahmen an Immobilien zunehmend an Bedeutung gewinnen und wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass wir uns von einem grauen zu einem grünen Portfolio entwickeln wollen.

Was waren die größten Herausforderungen in der Gründungsphase?

Wir haben ja in der frühen Corona-Phase gegründet, insofern gab es zahlreiche Herausforderungen für den Bewerbungsprozess und das Onboarding der neuen Mitarbeitenden. Da sind wir heute schon stolz, dass wir das geschafft haben in der kurzen Zeit und der Dimension.

Wie wirkt sich die Corona-Krise bzw. der Ukraine-Krieg auf Ihr Unternehmen aus und wie wollen Sie damit umgehen?

Grundsätzlich hat sich am Bedarf unserer Zielgruppe nichts verändert. Die Nachfrage ist unverändert hoch. Vielleicht hat die Corona-Krise eher noch einmal in den Fokus gerückt, wie wertvoll das eigene Zuhause ist, weil man gezwungen war, viel Zeit zu Hause zu verbringen.

Und der Krieg in der Ukraine treibt nun erheblich die Inflation und das Zinsniveau nach oben, das beschäftigt uns natürlich. Allerdings darf man nicht außer Acht lassen, dass wir ja mit einem sehr langen Anlagehorizont planen. Die Erfahrungen zeigen, dass Schwankungen am Finanzmarkt sich auch wieder ausgleichen und im Mittel über die Zeit eine Steigerung ergeben. Nichtsdestotrotz beobachten wir das selbstverständlich.

Ein Unternehmen zu gründen und zu expandieren kostet Geld. Wie finanzieren Sie sich?

Wir haben Investoren, Banken und Versicherungen, mit denen wir zusammenarbeiten.

Ist für Sie eine Partnerschaft mit Venture-Kapitalgebern eine Option?

Selbstverständlich. Einige unserer Gründer sind Venture-Kapitalisten.

Welchen Tipp möchten Sie an andere Gründer gerne weitergeben?

„Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen.“ Das klingt vielleicht banal, aber mir hilft der Satz oft in angespannten Situationen, um mich neu zu fokussieren.

Ist Ihr Team bereits vollständig oder suchen Sie aktuell noch freie und/oder feste Mitarbeiter?

Wir haben ja bereits eine große Mannschaft zusammen, die auch sehr gut zusammenarbeitet, doch klar, es gibt auch immer Positionen zu besetzen. Auf unserer Website schreiben wir das dann aus. Wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen, sich dort umzusehen.

Warum sollten Fach- und Führungskräfte sich bei Ihrem Unternehmen bewerben?

Wir sind ein rasant wachsendes Unternehmen in einem zukunftsträchtigen Markt. Intern pflegen wir eine offene Kommunikation mit flachen Hierarchien. Jeder kann hier mitgestalten.

Stellen Sie sich vor, Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister. Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?

Ich würde mich gern mit Robert Habeck zum Thema Energetische Sanierung austauschen. Der Gesetzgeber schafft Voraussetzungen, dass wir von grauen Häusern zu grünen Häusern kommen, was wir sehr begrüßen. Dies nicht durch komplizierte Auflagen zu erschweren, das wäre unser Wunsch. Dass Habeck seinen weltpolitischen Einfluss geltend macht, um den Krieg in der Ukraine zu beenden, ist mir bewusst. Mit ihm einmal über die Auswirkungen dieses Krieges für die Immobilien- und Finanzbranche zu sprechen, würde mich auch reizen.

Welche Person hat Sie in der Gründungs- und Wachstumsphase besonders unterstützt? Bei wem möchten Sie sich bedanken?

Ich danke all unseren erfahrenen Investoren, die auf uns und unsere Geschäftsidee vertraut haben und uns bis heute als Sparringspartner und Ratgeber in schwierigen Fragen unterstützen.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?

Jürgen Klopp. Ich spiele selbst Fußball und denke, dass Jürgen Klopp ein super sympathischer Typ ist, der eindeutige fachliche Fähigkeiten hat und dem es durch seine Art, durch sein Auftreten gelingt, fantastische Teams zu bilden, zu motivieren und zu führen. Daher würde ich gern mal beim Dinner mit ihm über Modern Leadership sprechen.

Bildnachweis: ©istockphoto/sl-f

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