So erhöhen Sie Ihr Eigenkapital beim Immobilienkauf
Die steigenden Preise für Häuser und Wohnungen erschweren inzwischen auch besserverdienenden Arbeitnehmern und Arbeitgebern den Immobilienkauf, da der Bedarf an Eigenkapital zunehmend wächst. Wie viel Geld müssen Käuferinnen und Käufer mitbringen? Wer diese Tipps beherzigt, kann seinen finanziellen Spielraum vergrößern.
Harte Zeiten für Immobilienkäuferinnen und -käufer: Das Angebot ist knapp, der Preis hoch. Je teurer das Objekt, desto mehr eigenes Kapital braucht es für eine solide Finanzierung. „Eigenkapital ist das Fundament jeder Immobilienfinanzierung und hat entscheidenden Einfluss auf die Zinsbelastung. Je mehr Eigenkapital die Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer mitbringen, desto günstiger wird der Darlehenszins. Das zahlt sich über die Laufzeit eines Darlehens aus“, erläutert Eva Grunwald, Bereichsleiterin der Postbank Tocher BHW Bausparkasse AG.
Eigenkapitalhöhe sollte 20 Prozent der Kreditsumme betragen
„In der Regel erwarten Banken 20 Prozent der Kreditsumme. Wer mehr eigenes Geld einbringen kann, profitiert von einem günstigeren Zins.“ Zusätzlich müssen die Kaufnebenkosten aus eigener Tasche finanziert werden. Neben der Grunderwerbsteuer, deren Höhe je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises beträgt, fallen eine ganze Reihe weiterer Kosten an: Notargebühren für die Kaufabwicklung, die Auflassungsvormerkung und die spätere Eigentumsumschreibung sowie für die Grundschuldbestellung, mit der das Darlehen der Bank abgesichert wird. Dazu kommt eventuell noch eine Maklerprovision in Höhe von rund fünf bis sieben Prozent – je nach Region und Vereinbarung. Alles in allem liegen die Nebenkosten ohne Makler zwischen fünf und acht Prozent des Kaufpreises – zusätzlich zum Eigenkapital.
Muskelhypothek und Geldgeschenke
„Das benötigte Eigenkapital muss aber nicht immer in Euro und Cent auf dem Tisch liegen“, erklärt die Postbank Expertin. „Man kann es auch ersetzen, zum Beispiel durch einen Bausparvertrag. Mit diesem können Bauwillige Geld ansparen und sich die niedrigen Baufinanzierungszinsen von heute für die Zukunft sichern.“ Auch die sogenannte Muskelhypothek gilt als Eigenkapital und kann bis zu 15 Prozent der Baukosten betragen. Dabei übernehmen Käuferinnen oder Käufer selbst Arbeiten an der Immobilie, etwa Malerarbeiten, das Verlegen des Fußbodens oder das Anlegen des Außenbereiches.
Gut zu wissen: Das Guthaben aus Riester-Verträgen inklusive der staatlichen Zulagen darf ebenfalls angerechnet werden. Immobilienkäuferinnen und -käufer sollten zudem prüfen, ob sie Anspruch auf Wohnraumförderungsdarlehen oder andere Fördermittel des jeweiligen Bundeslandes haben. Einige Banken akzeptieren solche Gelder als Eigenkapital. Auch Darlehen der staatlichen KfW Bank zählen zu den sogenannten Eigenkapitalersatzmitteln. Finanzielle Unterstützung von Verwandten kann den eigenen Spielraum ebenfalls erweitern. „Ein vorgezogenes Erbe ist dann eine große Hilfe. Juristisch handelt es sich dabei um eine Schenkung, die Kinder bis zu einem Freibetrag von 400.000 Euro steuerfrei erhalten können“, erklärt Expertin Eva Grunwald.
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