Merchandising: Werben mit Emotionen
Verkaufsförderung

Merchandising: Werben mit Emotionen

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Einfach mal das Unternehmenslogo auf Lanyards oder Gummibärchentüten aufdrucken und schon geht es los mit dem Selbstläufer Verkaufsförderung? Ganz so salopp dürfen Werbefachleute das Thema Merchandising nicht behandeln. Am Anfang steht wie bei jeder wohlüberlegten Marketingmaßnahme die Analyse der Zielgruppe sowie der firmeneigenen Werke und Philosophie.

Der Grundgedanke von Merchandising ist, dass sich ein positives Image von einer Marke auf die andere beziehungsweise von einem Produkt auf das nächste übertragen lässt. Dadurch soll Interesse entstehen und eine Kaufentscheidung zustande kommen. Möglich wird dies entweder durch Gratisprodukte oder Verkaufsartikel.

Produkte auf die Zielgruppe abstimmen

Zeitgleich mit dem Stichpunkt Werbegeschenke fallen oft weitere Schlagwörter wie Kundenbindung, Mehrwert oder Sympathie durch Großzügigkeit. Das mag auch alles richtig sein. Jedoch sind nicht für jede Marke kostenfreie Einkaufswagenchips, Kugelschreiber oder Feuerzeuge stimmig.

Verantwortliche sollten sich fragen:

  • Passen diese kleinen Gimmicks zur Zielgruppe?
  • Erwarten potenzielle Kunden eventuell eine andere Art Give-away?
  • Ist weniger vielleicht mehr?
  • Welche Geschenke interessieren die anvisierte Käuferschicht und erhalten die Freundschaft?

Nur wenn sie auf deren Wünsche und Bedürfnisse abgestimmt sind, besteht eine Chance, dass die gebrandeten Produkte in der Öffentlichkeit verwendet werden und damit ihren Zweck erfüllen.

Ähnlich liegt der Fall bei Handelskooperationen. Gibt es beim Kauf von drei Kilo Kaffee einen gebrandeten Thermobecher dazu, dann stimmt der Zusammenhang, die Chance auf eine positive Einflussnahme auf das Image ist groß. Auch die Optik spielt keine geringe Rolle. Entsprechend sollte die Gestaltung zum Corporate Design passen, zeitgemäß sein und attraktiv wirken.

Umsatz mit Lizenzprodukten

Erreicht eine Marke eine gewisse Popularität – und sei es auch nur bei einem vergleichsweise kleinen Kreis von Menschen –, dann wird der Vertrieb von gebrandeten Artikeln interessant. Sie gelten für Fans von Produkten, Musikgruppen oder Vereinen als eine beliebte Art der Unterstützung und für Unternehmen oder Künstler als eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle. Kein Wunder, dass jährlich neue Tour-Shirts der Lieblingsband oder Schals des regionalen Fußball-Bundesligisten erhältlich sind. Sport- und Musikevents stellen für Fans sehr gefühlsbetonte Erlebnisse dar, daher besitzen dort erworbene Merchandising-Artikel meist ebenfalls einen sehr hohen emotionalen Wert.

Vor allem im Bereich Kinderfilme und -serien nimmt Lizenzierung einen immer größeren Raum ein. Hersteller von Haaraccessoires, Schreibwaren und Bettwäsche können auf einen schier unerschöpflichen Vorrat an Zeichentrick-Prinzessinnen, -Drachen und -Autos zurückgreifen und machen damit garantierten Umsatz. Auch bei teilweise hohen Lizenzgebühren lohnt sich das Geschäft.

Foto/Thumbnail: ©Depositphotos.com

Über den Autor

Sebastian Retz Sebastian Retz, Markenarchitekt und Geschäftsführer des Agenturnetzwerks tagg-s aus München. Die Allrounder haben es sich zum Ziel gesetzt, Menschen und Marken zu verbinden – und das sowohl digital, crossmedial und hybrid als auch ganz klassisch. Hybride Messe-Erlebnisse und Augmented-Reality-Elemente gehören ebenso dazu wie SEO, SEA und SEM, Social Media, Film, Animation und Public Relations. www.tagg-s.de/
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