Wissenschaftliche Produktempfehlungen als Erfolgsfaktor im E-Commerce
Die Auswahl passender Produkte, insbesondere bei solchen, die eine intensive Beratung erfordern, stellt Konsumenten beim Onlineshopping immer wieder vor Herausforderungen. Der Mehrheit ist daher offen für Unterstützung im Kaufprozess: Jeder dritte Konsument hat großes Vertrauen in technologiebasierte Empfehlungen beim Onlinekauf von beratungsintensiven Produkten.
Wissenschaftlich fundierte Produktempfehlungen können in einigen Bereichen bereits heute zur echten Bereicherung im Kaufprozess werden. Wie groß das Potenzial ist, hat das ECC KÖLN gemeinsam mit Motesque in einer aktuellen Studie[1] untersucht. Hierzu wurden über 1.500 Konsumenten in Deutschland, Frankreich und den USA zu ihren Einstellungen gegenüber technologiebasierten Produktempfehlungen befragt.
Potenzial wissenschaftlicher Empfehlungen bereits ausgeprägt
Rund zwei Drittel der Konsumenten geben an, dass ihnen wissenschaftlich fundierte Produktempfehlungen beim Onlinekauf wichtig sind. Ein Drittel geht noch weiter und offenbart, bei sehr beratungsintensiven Produkten eher auf technologiebasierte Vorschläge als auf die Meinung persönlicher Berater zu vertrauen. Den Kauf auf Basis wissenschaftlicher Empfehlungen würden ebenso viele Konsumenten beim Matratzenkauf dem klassischen Kauf mit Testphase und Rückgabeoption vorziehen. Ein enormes Potenzial für Händler und Hersteller, insbesondere unter der Gruppe der Heavy-Onlineshopper.
Was sind Heavy-Onlineshopper?
Heavy-Onlineshopper erledigen mehr als 50 Prozent ihrer Einkäufe über das Internet und kaufen mindestens einmal wöchentlich im Internet ein.Aber nicht nur wirtschaftlich zahlt sich die Bereitstellung technologiebasierter Empfehlungen aus, auch das Image der Anbieter profitiert davon. Es zeigt sich, dass Konsumenten länderübergreifend diese Anbieter deutlich positiver wahrnehmen. Sowohl Sicherheit als auch Vertrauen und Kundenbindung werden gestärkt. Insbesondere jüngere und onlineaffine Konsumenten kann man so gewinnen.
„Wenn wir in einem Fachgeschäft sind, erwarten wir natürlich kompetente Beratung. So etwas kann in der heutigen Zeit auch online gewährleistet werden. Dabei sind die Ergebnisse oftmals noch zuverlässiger, weil sie auf wissenschaftlichen Methoden beruhen. Wie man anhand der Studie erkennen kann, werden diese Technologien noch nicht als selbstverständlich wahrgenommen. Dennoch ist das Interesse sehr hoch. Vor allem der Image-Gewinn, der für Hersteller und Händler, die eine solche Lösung anbieten, damit einhergeht, hat mich sehr positiv überrascht“, ordnet Prof. Dr. Kai Oberländer, CEO und Co-Founder bei Motesque, die Ergebnisse weiter ein.
Probleme für Konsumenten beim Onlinekauf von beratungsintensiven Produkten
Während Konsumenten Produkte des täglichen Bedarfs problemlos online shoppen, stellt der Einkauf von beratungsintensiveren Produkten, wie beispielsweise Fahrrädern oder Matratzen, Konsumenten länderübergreifend vor Probleme.
Insbesondere die Suche nach relevanten Produktinformationen wie produktindividuelle Spezifikationen, die Beantwortung persönlicher Fragen sowie mögliche Retouren sind Herausforderungen, mit denen sich Konsumenten bei der Produktauswahl konfrontiert sehen – und die sie dazu bringen, beratungsintensive Produkte eher stationär einzukaufen. Der stationäre Handel kann dabei insbesondere mit einer exklusiven Beratungsleistung und einem guten Kundenservice punkten. Jeder dritte Konsument in Deutschland (39 %) wünscht sich auch online einen solchen Beratungsservice.
„Nach wie vor scheuen viele Konsumenten vor dem Onlinekauf beratungsintensiver Produkte zurück. Durch entsprechend kundenzentriert gestaltete Technologien und Services kann diese Scheu jedoch abgebaut werden. Es gilt, die Offenheit der Kunden für wissenschaftlich fundierte Empfehlungen zu nutzen und die relevanten Informationen so zu vermitteln, dass sie der Produktselektion und dem Auswahlprozess vertrauen“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer IFH KÖLN, zu den Ergebnissen der Studie.
Individuelle Beratung schlägt Schutz persönlicher Daten
Mit technologiebasierten Produktempfehlungen kann sich länderübergreifend jeder dritte Konsument den Onlinekauf von beratungsintensiven Produkten eher vorstellen, wenn er oder sie wissenschaftlich fundierte Empfehlungen erhält. Für die Bereitstellung von individuellen Empfehlungen sind Konsumenten sogar bereit, persönliche Daten zur Verfügung zu stellen. Selbst Deutsche, denen der Datenschutz naturgemäß überdurchschnittlich wichtig ist, scheuen zu großen Teilen nicht davor zurück, Informationen zu Körpermaßen, Ernährung und Konsumverhalten sowie Gesundheitsdaten preiszugeben.
Quellen
Foto/Thumbnail: ©Depositphotos.com
Kommentare