Darauf sollten Sie achten: Arbeiten im europäischen Ausland
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Darauf sollten Sie achten: Arbeiten im europäischen Ausland

Porträtfoto vonPorträtfoto vonPorträtfoto von Carolin Fischer, Content-Managerin und Redakteurin für onpulson.de, einem Fachportal für Unternehmer und Führungskräfte aus dem Mittelstand
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Für eine Zeit lang in einem anderen Land zu leben und zu arbeiten ist für viele Menschen ein großer Traum. Als Europäer hat man einen gewissen Vorteil, da man durch die Staatsangehörigkeit bereits die Arbeitserlaubnis für eine Vielzahl an Ländern hat. Doch wie kommtem Sie am besten an einen Job und was müssen Sie beachten?

Die Gründe für das Leben und Arbeiten in einem anderen europäischen Land sind zahlreich. Vor allem bietet es die Möglichkeit, eine fremde Kultur kennenzulernen und neue Erfahrungen für das Leben zu machen. Statt in der eigenen Komfortzone in Deutschland zu verweilen, können Sie so über sich hinauswachsen und ein neues Leben erkunden. Zugleich gibt es Ihnen auch die Möglichkeit mehr von der Welt zu sehen, ohne auf die Sicherheit eines Berufes zu verzichten.

Durch Deutsch-Kenntnisse oder weitere Qualifikationen haben Sie gute Voraussetzungen im Ausland. Sollten Sie daher bereits seit längerer Zeit auf Jobsuche sein und Ihr Glück im Ausland versuchen wollen, dann ist dies eine gute Option. Oft ist es einfacher, einen Job von seinem Heimatland aus zu suchen, als vor Ort.

Was genau ist wichtig, wenn Sie einen Job im Ausland finden möchten? Beachten Sie, dass Sie im Ausland oft nicht so gute Beziehungen wie im Inland haben und sich dadurch die Jobsuche auch verzögern kann. Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, die Sie bei der Jobsuche unterstützen.

1. Diese Länder sind besonders beliebt für deutsche Arbeitnehmer

Es gibt diverse Länder, in denen es für Deutsche besonders einfach ist, einen Job zu finden. Ein Beispiel ist Polen. Das osteuropäische Land sucht immer wieder Deutschlehrer. Norwegen nimmt ebenfalls gerne Fachkräfte aus Deutschland, vor allen Dingen aus der Schifffahrtsbranche. Auch Ärzte, Krankenschwester und Ingenieure werden im europäischen Ausland gesucht. Manchmal ist die Bezahlung sogar besser als in Deutschland oder man genießt  besondere Privilegien.

Hier finden Sie noch weitere beliebte Länder für die Jobsuche in Europa:

  • Malta
  • Spanien
  • Zypern
  • Griechenland

2. Wie komme ich an einen Job?

Die einfachste Möglichkeit an einen Job zu kommen, ist selbstverständlich, wenn Sie in Deutschland bei einem internationalem Unternehmen arbeiten und Sie von dort ins Ausland versetzt werden. Oft kümmert sich Ihr Arbeitgeber dann im EU-Ausland um eine Wohnung oder Haus für Sie, organisiert den Umzug und übernimmt auch die Umzugskosten. Zieht man als Familie mit Kindern ins Ausland, wird für die Kinder ebenfalls meistens der Kindergartenplatz oder die Schule organisiert.

Wenn Sie die Möglichkeit nicht haben, mit Ihrem Arbeitgeber ins Ausland zu gehen, sind – neben (Online-) Tageszeitungen aus dem In- und Ausland – die Bundesagentur für Arbeit, die Deutsche Industrie- und Handelskammer oder private Jobvermittlungsbüros erste Anlaufstellen. Auch im Internet gibt es diverse Angebote.

3. EURES als weitere Option

Im Jahr 1993 wurde EURES gegründet. Es steht für EURopean Employment Services und ist ein europaweites Netzwerk, das die innereuropäische Mobilität im Bereich des Arbeitsmarktes über Grenzen hinweg fördert. Koordiniert wird es von der Europäischen Kommission.

Ziel des Netzwerkes ist es, dass die europäischen Bürger trotz der Sprach-und Kulturunterschiede, bürokratischer Hürden, unterschiedliche Arbeitsgesetzgebung und fehlender, europaweiter Anerkennung von Bildungsabschlüssen gleiche Vorteile wahrnehmen können.

Zu den Partnern des Netzes gehören öffentliche Arbeitsverwaltungen, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände. Als Arbeitnehmer können Sie sich über Arbeitsmöglichkeiten und Arbeits- und Lebensbedingungen in Europa erkundigen, als Arbeitgeber bekommen Sie Informationen zur Gewinnung von Arbeitskräften. Das Portal steht in 25 Amtssprachen zur Verfügung. Es gibt eine spezielle Beratung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Grenzregionen.

3. Nutzen Sie den sogenannten Europass-Lebenslauf

Der Lebenslauf ist wie eine Visitenkarte, welche auf den ersten Blick beeindrucken und überzeugen sollte. Tatsächlich gibt es ein Lebenslauf-Format, welches in ganz Europa gängig ist, der sogenannte Europass-Lebenslauf. Wenn Sie sich daher bei einer Firma oder einem Unternehmen für einen Job bewerben wollen, sollten Sie unbedingt diesen Lebenslauf anfertigen. Er zeichnet sich vor allem durch kurze und prägnante Informationen und einer übersichtlichen Struktur aus. Lediglich eine Seite sollte dieser lang sein (in Ausnahmefällen sind auch zwei in Ordnung) und alle wichtigen Informationen sollten Sie bereits am Anfang des Lebenslaufes aufzählen.

4. Freie Wahl für EU-Bürger?

EU-Bürger können innerhalb Europas frei wählen, wo sie leben und arbeiten wollen. Wer in verschiedenen Ländern lebt, muss hinsichtlich des Hauptwohnsitzes aber einige Regeln beachten. Wer länger als drei Monate nicht in seinem Heimatland war, muss sich in dem neuen Land anmelden.

Vielfach diskutiert ist auch das Recht auf Home-Office im Ausland – hier kann man nicht frei wählen. Dies wäre theoretisch eine „sichere“ Art und Weise, im Ausland zu arbeiten, ohne sich dort einen Arbeitgeber suchen zu müssen. Ein gesetzlich verankertes Recht auf Home-Office gibt es in Deutschland bisher aber nicht. Dies gilt somit auch für Home-Office aus dem Ausland. Deswegen haben Arbeitnehmer auch keine Möglichkeit, um ein vorübergehendes Arbeiten im Ausland zu erzwingen.

Foto/Thumbnail: ©istockphoto/Frankljunior

Über den Autor

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Carolin Fischer Carolin Fischer ist Content-Managerin und Redakteurin bei onpulson.de. Sie ist spezialisiert auf die Themen "Personal", "Mittelstand" und "Karriere". Zuvor hat sie mehrere Jahre für die Süddeutsche Zeitung in München gearbeitet und ist heute noch u.a. im PR-Bereich tätig.
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