Gründer der shyftplan GmbH

Jan-Martin Josten: „Kein Gründer ist so sicher, wie er sich gibt”

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Im Gespräch mit Jan-Martin Josten, Gründer des Start-ups shyftplan. Das Geschäftsmodell von shyftplan entspricht dem klassischen SaaS-Modell. Seine Kunden setzen shyftplan ein, um die Personaleinsatzplanung zu automatisieren und die Mitarbeiter in den Prozess einzubinden. Wichtig war dem Gründer, dass Mitarbeiter eine Stimme haben und manuelle Prozesse dabei einfach automatisiert werden.

Name: Jan-Martin Josten

Position: Gründer und Geschäftsführer shyftplan GmbH

Vita:
2007 Abitur
07-10 Bachelor of Science Bioinformatics
10-12 Master of Science Bioinformatics
2012 Gründung

Lebensmotto: If you don’t like it, change it!

Über das Unternehmen

shyftplan GmbH
Ritterstraße 3
10969 Berlin
Gründungsjahr: 2014
Telefon: 030/88789603

Was ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?

Das Geschäftsmodell von shyftplan entspricht dem klassischen SaaS-Modell. Unser Kunde setzt shyftplan ein, um die Personaleinsatzplanung zu automatisieren und die Mitarbeiter in den Prozess einzubinden. Dabei nutzen digitale Unternehmen wie TIER, aber auch Riesen wie Siemens unsere Software, um digitale Prozesse zu schaffen, die die Mitarbeiter mit einbinden. Dadurch wird eine monatliche Gebühr basierend auf der Anzahl der zu planenden Mitarbeiter fällig.

Erst kommt die Vision, dann die Gründung. Wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee gestoßen?

Mein Mitgründer John Nitschke und ich haben zusammen auf Messen gearbeitet. Dabei kam die Idee, das Problem mit der Einsatzplanung zu lösen, welches wir am eigenen Leib erfahren haben. Damals war uns schon immer klar, dass wir (die Mitarbeiter) eine Stimme haben müssen bei der Planung, aber manuelle Prozesse auch einfach automatisiert werden sollen. Wer will schon Daten von System A nach B übertragen?

Neben einer guten Idee spielt auch die Team-Zusammensetzung oft eine entscheidende Rolle. Wie setzt sich das Team bei Ihnen zusammen?

In den letzten 8 Jahren habe ich immer Wert darauf gelegt, die besten Personen in ihrem Feld, die ich kenne, für shyftplan zu begeistern. Als Gründer ist es meine wichtigste Rolle, das Team zusammenzubringen und mit ihnen alles zu lösen, was uns auf dem Pfad im Weg steht. Dabei stellen wir immer nach Einstellung und nicht nach reinem Wissen ein. Wobei wir auch zuletzt mit meinem Co-Geschäftsführer Dr. Farhood Torabian jemanden mit sehr viel Wissen für uns begeistern konnten.

Wie differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern?

Je schwerer die Schichtplanung, desto besser passt shyftplan. Viele Lösungen konzentrieren sich auf das SMB-Geschäft, bei dem die “Aufgabe” der Planung überschaubar ist. shyftplan konzentriert sich auf richtig schwere Fälle. Wenn sehr viele Mitarbeiter mit sehr vielen Regularien verplant werden müssen, dann sind wir die Richtigen. 5-Schicht Bring-Schicht mit einem hohen Bedarf an Automatisierung, genau unser Ding!

Was war Ihre Motivation Unternehmer zu werden?

Ich habe schon immer meine eigene Sachen gemacht. Sei es, einen Sportverein zu gründen oder eben ein Unternehmen. Mir hat es schon immer Spaß gemacht, Dinge Realität werden zu lassen. Bei der Gründung habe ich einfach nicht lange nachgedacht, was das alles mit sich bringt, sondern es einfach gemacht.

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten 3 Jahre?

In den letzten Jahren konnte shyftplan jedes Jahr die Marktabdeckung verdoppeln, genau so soll es auch weitergehen. Unsere Kunden sind bereits auf jedem Kontinent unterwegs, da müssen wir nachziehen, um alle unsere Kunden glücklich zu machen!

Was waren die größten Herausforderungen in der Gründungsphase?

Alles! Wir hatten vorher noch nie gegründet und kannten auch niemanden, der gegründet hat. Wir haben uns online inspirieren lassen und dachten: warum nicht? Fehlendes Netzwerk und fehlendes Wissen muss mit Fleiß ausgeglichen werden. Das haben wir sehr stark gespürt.

Wie wirkt sich die Corona-Krise auf Ihr Unternehmen aus und wie wollen Sie diese meistern?

Die Digitalisierung wurde von Corona stark vorangetrieben. Initial wurden bei unseren Kunden viele Budgets eingefroren, was uns etwas zurückgeworfen hat. Aber nach kurzer Zeit wurden diese auch wieder freigegeben, denn eigentlich haben alle mittlerweile verstanden, dass genau jetzt der Zeitpunkt für das Investment in digitale und automatisierte Infrastruktur ist.

Ein Unternehmen zu gründen und zu expandieren kostet Geld. Wie finanzieren Sie sich?

Wir haben mit einem EXiST Gründerstipendium begonnen und seitdem ein grandioses VC Team für uns begeistern können. Zuletzt kam DIVC in einer 7 Millionen-Runde dazu.

Ist für Sie eine Partnerschaft mit Venture-Kapitalgebern eine Option?

Wir haben sehr früh Kizoo für uns gewinnen können. Vom Team mit der Erfahrung vom Aufbau von Web.de und dem Börsengang konnten wir sehr stark profitieren. Seitdem war uns klar, dass uns gute VCs wirklich weiterhelfen können.

Welchen Tipp möchten Sie an andere Gründer gerne weiter geben?

Niemand weiß es wirklich. Keiner der Gründer ist so sicher, wie er sich gibt. Jeder Gründer, den du in der Zeitung oder auf der Bühne siehst, struggelt, jeden Tag, mehrfach! Bau dir ein Netzwerk aus Gründern auf und tausche dich aus. Der Rest löst sich mit Grips und Fleiß!

Ist Ihr Team bereits vollständig oder suchen Sie aktuell noch freie und/oder feste Mitarbeiter?

shyftplan skaliert aktuell stark und wir suchen sehr viele neue “shyfties”, die mit uns die Welt erobern wollen. Schaut euch gerne mal an, ob hier was für euch dabei ist.

Warum sollten Fach- und Führungskräfte sich bei Ihrem Unternehmen bewerben?

Echte Digitalisierung und wirklich etwas beim Kunden für das Thema “Future of Work” machen zu können, ist einfach ein geiles Gefühl. Wenn man einen echten Mehrwert schaffen kann, macht das in der Welt einen Unterschied! Dazu ein tolles Team (ich könnte hier subjektiv beeinflusst sein) bei steiler Skalierung, was will man mehr?

Stellen Sie sich vor, Sie treffen den Bundeswirtschaftsminster. Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?

Tatsächlich durfte ich ihn und sein Team schon einmal treffen. Meine Punkte waren weniger Bürokratie, ESOP-ASAP (d.h. das leichtere Beteiligen von Mitarbeitern am Erfolg) und mehr Investitionen freigeben am Beispiel von Frankreich.

Welche Person hat Sie in der Gründungs- und Wachstumsphase besonders unterstützt? Bei wem möchten Sie sich bedanken?

Eine Person hervorzuheben ist immer besonders schwer. Ich bin stolz auf mein Team und begeistert, mit ihnen jeden Tag beschreiten zu dürfen. Die machen die harte Arbeit und bei denen möchte ich mich bedanken.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?

Elon Musk, das wäre wahrscheinlich eine der wenigen Male,wo ich nicht “der Verrückte” am Tisch bin!

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