Mittelstand verliert bei Bewerbern an Zugkraft
Arbeitgeber-Attraktivität

Mittelstand verliert bei Bewerbern an Zugkraft

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Der Mittelstand verliert in der Corona-Krise deutlich an Anziehungskraft bei Bewerbern. Demnach finden vor allem Studierende mittelständische Arbeitgeber zunehmend unattraktiver. Auch Familienunternehmen fallen in der Kandidaten-Gunst zurück.

Dies sind Ergebnisse aus dem aktuellen Corona HR Monitor des Trendence-Institut für den im Schnitt monatlich 2.000 Menschen befragt werden. Von den Studierenden wollen sich derzeit zwar immer noch gut ein Viertel bei kleinen und mittelständischen Arbeitgebern (KMU) bewerben, allerdings entspricht das einem Rückgang von 19% im Vergleich zum Juni des letzten Jahres. Auch die Attraktivität von Familienunternehmen ist rückläufig und fällt um 8% auf 20%. Im Vergleich: Der Anreiz bei Konzern zu arbeiten, stieg bei Hochschulabsolventen im gleichen Zeitraum um 14% auf 58% an.

Konzernen wird vielfach eine große Jobsicherheit als Attraktivitätsmerkmal zugeschrieben. Und die liegt derzeit besonders hoch im Kurs.

Robindro Ullah

Geschäftsführer von Trendence

Mittelstand verliert auch bei Berufserfahrenen an Attraktivität

Aber nicht nur bei Studierenden verliert der Mittelstand an Zugkraft, auch berufserfahrene Arbeitnehmer wenden sich verstärkt anderen Arbeitgebertypen zu. So fiel der Anteil von Kandidaten mit akademischem Hintergrund, die mittelständische Arbeitgeber interessant finden um 7% auf 27%. Bei nichtakademischen Fachkräften sank er um 6%. Profiteure dieser Entwicklung sind auch hier die Konzerne. Diese finden derzeit fast 6 von zehn Studierende (58%) anziehend, was einem Anstieg von 14% entspricht. Bei berufserfahrenen Kandidaten bleibt die Popularität der Konzerne im Vergleich zur Mitte des letzten Jahres hoch und steigt um ein Prozentpunkt auf 49%.

Nur bei den jüngsten Kandidaten zeigt sich umgekehrter Trend

Einzig Schüler finden Arbeitgeber aus dem Mittelstand heute attraktiver als noch vor einem halben Jahr. Insgesamt würde sich jeder Fünfte von ihnen derzeit bei einem KMU bewerben – ein Anstieg um 7%. Der große Gewinner in der Gunst der jüngsten Bewerber ist indes der Öffentliche Dienst – den finden insgesamt 45% der Schüler als Arbeitgeber anziehend, 11% mehr als noch im Juni 2020. Auch Start-ups sind für 23% (+5%) der befragten Pennäler*innen eine berufliche Option für ihre Zukunft.

Gut jeder Dritte verändert den Blick auf seine Arbeitgeberwahl

Insgesamt geben gemäß der Trendence-Zahlen 39% der Berufserfahrenen an im Zeitraum der Pandemie ihre Arbeitgeberpräferenz grundsätzlich geändert zu haben. Bei den Studierenden gaben dies 34% der Befragten an und bei nichtakademischen Fachkräften 30%. Besonders hoch im Kurs stehen Arbeitgeber aus der Pharma-Industrie, IT-Unternehmen sowie Beratungsunternehmen.

Foto/Thumbnail: ©istock.com/AndreyPopov

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