Psychoanalytisches Coaching als Basis für den Unternehmenserfolg
Unsere heutige Zeit ist sehr schnelllebig und Unternehmen müssen sich einer Vielzahl von neuen Herausforderungen stellen. Aufgrund der Corona-Pandemie haben Unternehmen auch mit den Auswirkungen der Gesundheitskrise extrem zu kämpfen. Die heutige Situation ist anders als früher. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Firmen Maßnahmen treffen müssen, um sich den neuen Gegebenheiten anzupassen und dazu gehört auch der Bereich Selbsterkenntnis mit Hilfe von psychoanalytischem Coaching.
Selbsterkenntnis bedeutet in diesem Fall, dass sich Unternehmen, ihre Führungskräfte und andere Mitarbeiter stärker mit sich selbst auseinandersetzen müssen. Sie müssen verstehen, wo noch Handlungsbedarf besteht und was getan werden muss, um sich neuen Situationen anzupassen. Doch damit das gelingt, braucht es oft Hilfe von außen wie ein psychoanalytisches Coaching.
Doch wie sieht so ein Coaching eigentlich aus und wie kann es ein Unternehmen vorantreiben? Damit wird sich im folgenden Beitrag befasst.
Ziele eines psychoanalytischen Coachings
Unternehmen, die ein psychoanalytisches Coaching für ihre Führungskräfte oder andere Mitarbeiter in Anspruch nehmen, verfolgen damit bestimmte Ziele. Die Psychoanalyse ist eine wichtige Grundlage, um institutionelle und zwischenmenschliche Dynamiken besser zu verstehen – gerade in Zeiten der voranschreitenden Digitalisierung. Eine psychoanalytische Beratung zielt darauf ab, das Unbewusste in einem selbst und in Beziehungen hervorzubringen. Auf diese Weise können Führungskräfte eine neue Perspektive zu ihren Ängsten, Gefühlen und Wünschen bekommen. Sie erhalten durch diese Art von Business Coaching eine ganz neue Sicht auf viele Prozesse innerhalb des Unternehmens und dies kann ihren Entscheidungs- und Handlungsspielraum erweitern.
Ein psychoanalytisches Coaching soll Führungskräften folgendermaßen helfen:
- Es soll die Persönlichkeitsentwicklung vorantreiben
- Es soll dabei helfen, die positiven Aspekte von Konflikten sehen
- Es soll zu einem besseren Verständnis von Burnout beitragen
- Es soll das Verständnis für Teamdynamiken steigern
- Es soll sowohl die nonverbale als auch verbale Kommunikation verbessern
- Es soll unbewusste Dynamiken im Unternehmen hervorbringen
- Es soll den Weg für zukunftsträchtige Entscheidungen ebnen
- Es soll dabei unterstützen, einen authentischen und individuellen Führungsstil zu finden
„Eine psychoanalytische Beratung verfolgt daher eine Reihe von Zielen und viele der damit verbundenen Kompetenzen sind erforderlich, um in turbulenten Zeiten, wie in der Corona-Pandemie, bestehen zu können. Die Situation von Unternehmen in der Corona-Krise ist alles andere als erfreulich und es ist nicht davon auszugehen, dass es sich hierbei um die letzte Mammutaufgabe dieses Jahrhunderts handelt“, so Prof. Dr. Kretschmar, Geschäftsführender Direktor des DynaMIND Institute in Berlin, das sich auf psychoanalytisches Business Coaching spezialisiert hat. „Moderne Unternehmen müssen in der Lage sein, komplexe soziale Strukturen zu verstehen und und sich schnell an unvorhersehbare Situationen anzupassen. Zudem braucht es Softskills, damit die Kommunikation mit Mitarbeitern gelingt, “ so Kretschmar weiter. Gerade in Krisenzeiten ist die Kommunikation ein Thema, das viele Unternehmen vor eine Herausforderung stellt. Ein psychoanalytisches Coaching kann dabei helfen, diese Probleme anzugehen. Das ist äußerst wichtig, da ohne Kommunikation ein Unternehmen zur Stagnation oder gar dem Niedergang verdammt ist.
Wichtige Bereiche des psychoanalytischen Coachings
Es gibt einige Bereiche, mit denen sich ein psychoanalytisches Coaching befasst. Diese können zum Unternehmenserfolg beitragen. Einige wichtige Bereiche möchten wir uns im Folgenden näher anschauen.
1. Umgang mit schwierigen Mitarbeitern und Kollegen
Konflikte am Arbeitsplatz sind leider etwas Alltägliches und lassen sich meist nur schwer vermeiden. In gewisser Hinsicht ist das auch gut so, denn Konflikte sind nicht per se etwas Schlechtes, da sie neue Handlungsspielräume eröffnen. Ob es sich dabei nun um Konflikte mit Mitarbeitern oder anderen Führungskräften handelt, spielt in erster Linie keine Rolle – die richtige Kommunikation ist wichtig. Andernfalls kann es zu stagnierenden Arbeitsprozessen oder anderen ungemütlichen Folgen kommen. Als Führungskraft sollte man mit den unterschiedlichsten Persönlichkeitstypen umgehen können. Allerdings geht es nicht nur um den Umgang mit anderen Menschen, sondern auch den Umgang mit einem selbst. Die eigene Persönlichkeit ist entscheidend für die Karriere und den Erfolg eines Unternehmens. Führungskräfte sollten daher lernen, wie sie mit sich selbst am besten umgehen, um dann im zweiten Schritt Konflikte lösen zu können.
Ein psychoanalytisches Training kann dazu beitragen, besser mit der Koordinierung und dem Management von Teams zurechtzukommen. Im Bereich der Personalführung gibt es viele Fallstricke und doch ist es kein Hexenwerk, ein funktionierendes Team zu leiten. So sollten Führungskräfte sich selbst manchmal in den Hintergrund drängen. Dies klingt etwas kurios, hat aber seinen Grund. Wer sich zumindest vorübergehend in den Hintergrund drängt, hat die Möglichkeit, das Geschehen aus einer neuen Perspektive zu erleben. Das wiederum kann dazu beitragen, unbewusste Konflikte im Team zu erfassen. Dies eröffnet eine neue Perspektive und erschließt neue Möglichkeiten und manchmal ist es genau das, was ein Team braucht.
2. Burnout – ein Problem in vielen Unternehmen
Ungern setzen sich Unternehmen mit dem Thema Burnout auseinander. Wie hoch die Anzahl an Betroffenen ist, lässt sich nicht genau sagen, aber es steht außer Frage, dass gerade Führungskräfte mit Burnout zu kämpfen haben. Das kann zu einer Vielzahl an Krankheitstagen führen und zu ungünstigen Zeitpunkten schwerwiegende Folgen für das Unternehmen haben. Es bietet sich daher an, vorbeugende Maßnahmen zu treffen und Führungskräfte durch ein psychoanalytisches Coaching zu sensibilisieren. Auch damit potenzielle gefährdete Führungskräfte auf diese Weise einen persönlichen Ansprechpartner haben, an den sie sich bei Ängsten oder übermäßigem Stress wenden können.
Druck in Führungspositionen ist normal und Führungskräfte sollten dies selbstverständlich vorher wissen. Doch mit dem Druck umzugehen, gelingt nicht jedem. Viele haben damit Probleme, Arbeits- und Privatleben voneinander zu trennen. Selbst nach getaner Arbeit – teilweise auch Überstunden – können manche Personen nicht abschalten. Auf Dauer kann dies zu psychischen Problemen wie einem Burnout führen. Die innere Balance ist gestört, um eine solide Leistung zu erbringen. Um diese wieder herzustellen, ist ein entsprechendes Coaching hilfreich. Durch Gespräche mit dem Executive Coach erhalten Führungskräfte eine neue Perspektive. Sie lernen ihre unbewussten Ängste und Gefühle kennen und verbessern dadurch ihr Selbstmanagement.
Selbstmanagement gehört zu den wichtigsten Eigenschaften, die sich Führungskräfte aneignen müssen. Dadurch kann einem Burnout vorgebeugt werden. Gerade heutzutage ist Selbstmanagement wichtig. Moderne Führungskräfte sollten sich kennen und müssen in der Lage sein, aufgrund von unangenehmen Situationen keine Kurzschlusshandlungen durchzuführen oder sich mental zu überlasten. Zum Selbstmanagement gehört zudem auch, richtig mit Kritik umgehen zu können und zwar unabhängig davon, ob diese seitens der eigenen Mitarbeiter oder von Geschäftspartnern kommt.
3. Auch Mitarbeiter können von einem Coaching profitieren
Auch wenn Führungskräfte in der Regel diejenigen sind, die besonders geschult werden, kann sich ein Coaching ebenfalls an die Mitarbeiter ganzer Teams richten. Dabei ist es möglich, das Angebot auf die Bedürfnisse des jeweiligen Teams zuzuschneiden. Ein Training kann unterschiedlichen Zwecken dienen. So kann ein psychoanalytisches Coaching durch Experten beispielsweise bei Prozessen der Identitätsfindung unterstützend wirken. Zudem kann es dabei helfen, die Teamfähigkeit zu stärken, indem es die Kommunikation verbessert. Viele Teams haben mit einer schlechten Kommunikation zu kämpfen und gerade das Konfliktmanagement wird gerne vernachlässigt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Chancenmanagement, das sich primär an die Teamleitung richtet. Hierbei geht es nicht nur darum, Chancen wahrzunehmen, sondern auch nachhaltige Veränderungen im Team zu initiieren und zu begleiten. Auch Stressbewältigung im Team ist ein Thema. Durch ein psychoanalytisches Coaching lernen sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter ihre Möglichkeiten und Grenzen kennen und können somit besser mit Stress umgehen. Das kann die Produktivität steigern und Konflikte vermeiden.
Fazit
Vor einigen Jahren haben nur wenige Unternehmen in Erwägung gezogen ein psychoanalytisches Coaching zu absolvieren. Heutzutage sind die Veränderungen durch neue technologische Innovationen immens und haben die Anforderungen an die Unternehmensführung verändert. Auch ein autoritärer Führungsstil ist oft nicht mehr Teil des Alltags und die innerbetriebliche Kommunikation befindet sich ebenfalls auf einem ganz anderen Niveau. Während früher die meisten Gespräche im Büro abliefen, gibt es inzwischen zahlreiche Mitarbeiter, die im Home-Office arbeiten und sich über Messaging-Dienste austauschen. Diesen Veränderungen gilt es Rechnung zu tragen.
Die Aussage „Druck in Führungspositionen ist normal“ verleitet mich zu der Annahme, dass psychoanalytisches Coaching – so, wie es hier dargestellt wird – zwar viel Gutes bewirken kann, nicht jedoch an den Ursachen ansetzt. Sollte es nicht eher zum Ziel haben, Haltungen insbesondere von Führungskräften zu erzeugen, die Veränderungen in den Unternehmen dahingehend ermöglichen, DRUCK abzuschaffen?