„Die SEO-Trends von heute und morgen fließen ineinander über“
Im Experten-Interview sprechen wir mit dem Gründer und Geschäftsführer Matthias Schmeißer von der seo-nerd GmbH darüber, was typische SEO-Fehler sind, worauf Jungunternehmer bei ihrer ersten Website oder ihrem ersten Online-Shop besonders achten sollten und wohin die Google-Reise in Zukunft geht.
Onpulson: Herr Schmeißer, Sie sind Gründer und Geschäftsführer der in Berlin ansässigen seo-nerd GmbH, die als Agentur ihren Fokus auf ganzheitliche Suchmaschinenoptimierung legt. Erklären Sie unseren Lesern bitte, was genau unter ganzheitlicher SEO zu verstehen ist?
Matthias Schmeißer: Die einzelnen Bereiche der Suchmaschinenoptimierung sind immer Teile eines großen Ganzen, das zudem immer komplexer wird. Aus diesem Grund ist SEO auch nicht mit Einzelmaßnahmen erledigt, sondern bedarf bei jedem Projekt einer ganzheitlichen Sichtweise. Technik, Content, Design, Usability, aber auch Offpage SEO, das Signale von außen behandelt: Erst wenn alle diese Bereiche eingehend analysiert wurden, kann eine holistische SEO-Strategie entwickelt werden.
Onpulson: Worauf sollten junge Unternehmen, die erstmalig eine Website oder einen Online-Shop für ihre Firma erstellen, besonders achten?
Matthias Schmeißer: SEO sollte generell möglichst früh berücksichtigt werden. Wurden weder Wettbewerbs- noch Keyword-Analysen durchgeführt, die eine inhaltliche Konzeptionierung der Seite erlauben, noch die technischen Weichen gestellt, um die Webseite von Anfang an sauber aufzubauen, sind ausbleibende Traffic-Zahlen kein Wunder. Dabei kann das Ausbessern deutlich umständlicher und somit teurer sein als Anpassungen an einem gut gemachten Gerüst, das nach einem SEO-Konzept erstellt wurde und den Wettbewerb berücksichtigt.
Onpulson: Sie haben mit Ihrer Agentur schon viele Webseiten Ihrer Kunden analysiert. Was sind die typischen SEO-Fehler, die Ihnen bei einer solchen Analyse auffallen?
Matthias Schmeißer: Falsch eingestellte CMS-Systeme, unlogische interne Verlinkung, technische Fehler, schlechte Ladezeit, nicht optimierte Meta-Angaben und Content, der nicht die Suchintention der Nutzer berücksichtigt – das alles sind nur einige der klassischen Fehler, die bereits viel SEO-Potential verschenken. Schwere Folgen haben auch redirect-Fehler bei Weiterleitungen. Bei mehrsprachigen Seiten werden oft hreflang-Fehler gemacht, die dafür sorgen, dass Suchmaschinen die Webseite nicht verstehen und als Folge auch gar nicht erst indexieren. Auch das zeigt wieder: Eine ganzheitliche Betrachtungsweise ist beim Thema SEO wichtig, weil die Optimierungen in einem Bereich womöglich erst gar nicht greifen, weil ein anderer keine Grundlagen dafür bietet.
Onpulson: Gerade in wirtschaftlich weniger leichten Zeiten ist das Marketing-Budget bei vielen Unternehmen begrenzt. Deshalb die Frage: Mit welchen Kosten kann ein Unternehmen für Suchmaschinenoptimierung rechnen?
Matthias Schmeißer: Auch uns ist bewusst, dass diese Zeit für viele Unternehmen aktuell schwierig ist, sie die SEO-Unterstützung dabei aber umso dringender benötigen. Wenn der Lockdown uns etwas gelehrt hat, dann dass sich das Leben immer mehr in den Online-Bereich verlagert. Damit ist SEO der Kanal, der auch zukünftig Besucher sichern wird. Die Preise für SEO sind von Agentur zu Agentur unterschiedlich. Wir beispielsweise möchten dabei helfen, die regionale Wirtschaft zu stärken und bieten unter dem Motto #supportyourlocal hierfür zwei verschiedene Pakete an.
Bei uns ist das Startpaket Basic bereits für 699 € monatlich erhältlich und beinhaltet ein breites Spektrum an SEO- und Brand-Building-Maßnahmen. Beim Paket Local Hero für 1.599 € im Monat gehen wir sogar noch weiter und geben eine Geld-Zurück-Garantie in Höhe von 50 % für den Fall, dass das vereinbarte Ziel nicht innerhalb von 12 Monaten erreicht wird. Die Set-up-Gebühr inklusive eingehender Analysen für jeden SEO-Bereich beträgt bei beiden Paketen jeweils 2.999 €.
Onpulson: Mit welchen Trends und Entwicklungen im SEO-Markt rechnen Sie in den nächsten Jahren? Wohin wird die Google-Reise gehen?
Matthias Schmeißer: Die Zukunft ist jetzt – denn die SEO-Trends von heute und morgen fließen ineinander über. Die Bedeutung der Nutzererfahrung und damit der Nutzersignale hat in den letzten Jahren extrem zugenommen: ein Trend, der sich definitiv fortsetzen und in vielen SEO-Bereichen widerspiegeln wird. Holistische Seiten, die zusammenhängende Topic Cluster statt einzelner Keywords behandeln und nach Usability-Vorgaben aufgebaut sind, werden von Google noch stärker bevorzugt.
Voice Search ist ein weiterer wichtiger Trend. Die Sprachsuche verändert zunehmend das Userverhalten. Statt kurze Keywords zu verwenden, werden Sprachassistenten mit semantisch natürlichen Sätzen – oft in Frageform – gesteuert. Entsprechende Content-Aufbereitung, Local SEO, Featured Snippets mit direkten Antworten auf die Nutzerfragen und Schema Markups, die bestimmte Passagen der Seite auszeichnen, sind nur einige der Optimierungen, die in diesem Zusammenhang noch mehr Bedeutung gewinnen werden.
Grundsätzlich wird es zudem immer wichtiger, ganzheitlich zu denken und die Webseite nicht nur für den organischen Index, sondern im Rahmen der Universal Search auch für Shopping-Ergebnisse, Bilder oder News zu optimieren. Dieser Blick über den Tellerrand wird im Online Marketing generell unumgänglich. So gilt es in Zukunft noch mehr, Marketing-Kräfte zu bündeln, um die eigene Seite zu einer Marke auszubauen.
Onpulson: Warum sollte ein Start-up oder ein junges Unternehmen eine SEO-Agentur beauftragen, anstatt die Tätigkeit eher inhouse anzusiedeln? Was sind die Vorteile?
Matthias Schmeißer: Eine gute SEO-Agentur bringt breites Fachwissen mit, beschäftigt verschiedene Experten und deckt somit unterschiedliche SEO-Bereiche ab, die in einem Unternehmen nur selten komplett abgebildet werden können. Ihr dynamisches Umfeld hält das Wissen der Mitarbeiter auf dem aktuellen Stand und bietet vermehrt Austausch- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Auch bedient sie viele verschiedene Kunden in unterschiedlichen Branchen – von dieser Vielfalt kann ein Unternehmen sehr stark profitieren. Die Leistungen sind zudem flexibel. SEO im Unternehmen ist aus wirtschaftlicher Sicht dagegen nicht immer sinnvoll. Eine Vollzeitstelle mit 35 bis 40 Wochenstunden kann je nach Marketingphase nicht immer ausgelastet werden. Zu viel Arbeit kann ein SEO-Mitarbeiter hingegen nicht allein bewältigen. In Zusammenarbeit mit einer Agentur lässt sich ein individueller Plan erstellen, der genau auf die Marketingstrategie des Unternehmens abgestimmt ist.
Onpulson: Wie lässt sich die Zusammenarbeit zwischen einem Unternehmen und einer SEO-Agentur am besten gestalten?
Matthias Schmeißer: Mit festen Verantwortlichen auf beiden Seiten und mit einem engmaschigen Austausch kann eine gelungene Zusammenarbeit gewährleistet werden. Das funktioniert übrigens auch sehr gut, wenn es bereits einen SEO-Mitarbeiter auf der Unternehmensseite gibt, dieser aber Unterstützung braucht. In dem Fall dient er als Ansprechpartner und vermittelt zwischen der Unternehmensleitung und der Agentur. Diese verhindert durch einen objektiven Blick von außen die Betriebsblindheit, berät bei allen relevanten Fragen und übernimmt vor allem die fachspezifischen Aufgaben.
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