Small Talk: Grundlagen, Tipps und No-Goes
Ein kleiner Plausch im Flur, ein wenig Tändelei am Telefon, eine kurze Vorstellung auf einem Businessmeeting - Small Talk gehört zur alltäglichen Kommunikation dazu. Während manchen Menschen das Talent für die „kleine Unterhaltung“ scheinbar in die Wiege gelegt wurde, tun sich andere unsagbar schwer.
Wer Small Talk aber sicher beherrscht, hinterlässt einen positiven ersten Eindruck – nicht nur im privaten Bereich, sondern auch am ersten Arbeitstag im neuen Job, auf Kongressen, Treffen mit Kunden oder beim Networking-Event. Diese Menschen versprühen Charme und Charisma und sichern sich damit den Schlüssel zum Erfolg. Mit dem richtigen Know-how und ein bisschen Übung kann jeder Small Talk lernen und damit wichtige Türen im privaten und beruflichen Umfeld öffnen.
Aller Anfang ist (nicht) schwer
Vielen Menschen fällt es besonders schwer, überhaupt erst mit anderen in den Dialog zu treten. Den einen ultimativen Eisbrecher, der bei jedem potenziellen Gesprächspartner sofort gut ankommt, gibt es aber leider nicht. Jedoch lässt sich ein lockerer Gruß und ein Türöffner wie „Wir wurden uns noch nicht vorgestellt“ in fast jeder Situation anwenden und setzt den Grundstein für einen kleinen Plausch. Darauf aufbauend bietet es sich meist an, den Bezug zur aktuellen Situation zu ziehen, in der sich beide Gesprächspartner befinden, das heißt beispielsweise nach der Meinung zum letzten Vortrag zu fragen. Für viele kann es hilfreich sein, sich bereits im Vorfeld zu überlegen, was sie von einem potenziellen Gegenüber wissen möchten, und dazu offene W-Fragen zu formulieren.
Menschen über sich reden lassen
Studien ergaben, dass Menschen ein Gespräch als besonders angenehm empfinden, wenn sie selbst viel Redezeit für sich beanspruchen können. Stellen Sie Ihrem Gesprächspartner daher auch im Verlauf der Unterhaltung immer wieder Fragen. Ein gelungener Small Talk besitzt eine Leichtigkeit, bei der es nicht darum geht, etwas oder sich selbst zu verkaufen. Deshalb sollten Gesprächsteilnehmer darauf achten, auch miteinander und nicht aneinander vorbei zu sprechen. Das bedeutet, dem Gegenüber nicht nur aktiv zuzuhören und mit einem einfachen „Hmh“ oder einem Nicken zu reagieren.
Das Gesagte wiederholen
Darüber hinaus zählt zur Kunst der Konversation, sich auch an bereits Erwähntes zu erinnern und beispielsweise im Anschluss noch einmal genauer nachzufragen. Humor ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Ein Witz an der richtigen Stelle oder eine humoristische Bemerkung lockern jede Konversation auf und verbreiten eine angenehme Atmosphäre. Auch Komplimente hört jeder Mensch gerne – zumindest ernst gemeinte. Allerdings sollten sie auch nicht zu persönlich sein, das könnte für das Gegenüber schnell unangenehm werden.
Welche No-Goes gibt es beim Small Talk?
Fast jeder kennt sie: die Alleinunterhalter auf einer Party oder einem Kongress, die sich lauthals und darstellerisch in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit drängen. Entgegen ihrer eigenen Meinung strahlen sie aber kein Charisma aus, sondern wirken störend, übertrieben und aufgesetzt. Demgegenüber verläuft der gelungene Small Talk jedoch unangestrengt und soll Spaß machen. Kritische Themen sind Tabu. Themen wie Religion, Politik, Krankheiten, aber auch Lästereien passen nicht zu einer amüsanten Plauderei. Außerdem sollten Gesprächspartner keine Negativität verbreiten, denn mit Nörglern, Querulanten, Miesepetern oder -petras unterhält sich niemand gern. Auch um Besserwisser machen die meisten Menschen schnell einen Bogen. Daher sollten Ratschläge bei einem Small Talk eher selten angebracht werden.
Lächeln und Zuhören gehören zum guten Small Talk
Es ist kein Geheimnis: Lächeln wirkt sympathisch – auch bei einem Small Talk. Denn nicht nur auf den Inhalt kommt es bei einer gelungenen Unterhaltung an. Auch die Körpersprache einer Person entscheidet, ob sich der Gesprächspartner wohlfühlt oder nicht. Ein Lächeln kann dabei Wunder bewirken, aber natürlich nur wenn es angebracht ist.
Daran schließt sich gleich der nächste Punkt an: Zuhören! Desinteresse bemerkt das Gegenüber sofort und diese Person verliert im besten Fall nur die Lust, sich weiter zu unterhalten, im schlechtesten Fall hinterlässt das Gespräch nachhaltig einen schlechten Eindruck.“ Es gilt aber nicht nur, auf die eigene Körpersprache zu achten.
Wendet sich das Gegenüber häufig ab, schaut ständig auf sein Handy oder am Gesprächspartner vorbei, ist das Interesse an der Unterhaltung wohl nicht besonders groß. An dieser Stelle bietet es sich an, das Gespräch zu beenden und vielleicht nach einem anderen Unterhaltungspartner zu suchen, denn ein angeregter Schnack lässt sich im Zweifel nicht aufzwingen. Auch eine offene Körpersprache mit freundlichem Blickkontakt wirkt sympathisch. Stieren und zu nahe treten lösen allerdings eher das Gegenteil aus.
Ende gut – fast alles gut
Ein gelungener Ausstieg aus einem Small Talk ist häufig ebenso entscheidend wie der erste Eindruck. Dabei kann der Wunsch nach dem Ende der Konversation beispielsweise entweder an der mangelnden Gesprächsbereitschaft des Gegenübers liegen oder daran, dass sich derjenige als absoluter Langweiler herausstellt. Sollte das Gespräch nicht sowieso unterbrochen werden, wie etwa durch den Beginn des nächsten Vortrages, gilt es sich höflich, aber bestimmt aus der Affäre zu
ziehen.
Eine Möglichkeit besteht darin, einen anderen Gesprächspartner hinzuzuziehen und sich dann nach einiger Zeit zu verabschieden. Eine kurze Entschuldigung und die Begründung, sich noch mit einer anderen, bestimmten Person unterhalten zu wollen, zählt ebenfalls zu den Optionen. Wer einen tieferen Eindruck hinterlassen möchte, gibt am Ende seine Karte weiter. Es lohnt sich, jede Gelegenheit für ein kurzes Parlieren nutzen, um Erfahrung zu sammeln – sei es beim Bäcker, an der Kasse oder im Flur mit Kollegen oder Nachbarn. Übung macht den Meister!
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