Wodurch Produktivität im Home-Office verhindert wird
Die Corona-Krise hat gezeigt, dass Home-Office für eine Vielzahl von Berufen gut möglich ist. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil arbeitet bereits an einem Gesetzentwurf, der ein Recht auf Home-Office festschreiben soll. In der Öffentlichkeit wird dies heiß diskutiert. Was sind jedoch die Produktivitätshindernisse im Home-Office und was genau ist erforderlich?
Dieser Fragestellung ist das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen 2HMforum in der repräsentativen Studie „Mitarbeiterfocus Deutschland – Sondererhebung Corona-Pandemie“ nachgegangen.
Ein Blick zurück: Mitte März sind Mitarbeiter und ihre Chefs millionenfach ins Home-Office umgezogen. In der Befragung geben 39 Prozent der befragten Beschäftigten an, aufgrund der Pandemie ganz oder teilweise zu Hause gearbeitet zu haben – oder noch dort arbeiten.
Doppelbelastung für Eltern reduziert Performance
27 Prozent davon betreuten – aufgrund der Schließungen der Kindertagesstätten und Schulen – ihre Kinder zu Hause und brachten somit Beruf und Familie unter erschwerten Bedingungen unter einen Hut. Dabei teilten sich – so die Studienergebnisse – Väter und Mütter gleichermaßen die Kinderbetreuung im Home-Office.
Schulkinder parallel zum Home-Office unterrichten oder gar mit Kita-Kindern im Haus den Berufsalltag meistern, das hat Auswirkungen auf die Produktivität: 42 Prozent der betreuenden Mütter und Väter gaben an, dass ihre berufliche Performance im Home-Office unter der Kinderbetreuung gelitten habe. „Mit Blick auf den aktuellen Schulbeginn und den Präsenzunterricht ist nicht auszuschließen, dass sich Eltern zeitnah wieder in die Doppelbelastung begeben müssen“, so Dr. Frederik Meyer, Studienleiter und Mitglied der Geschäftsleitung bei 2HMforum.
Unzureichende Technik verringert Produktivität
Jedoch sind Kinderbetreuung und Homeschooling nicht die einzigen Faktoren, die die Produktivität im Home-Office beeinträchtigten. Jeder fünfte Befragte kritisierte die langsame Internetverbindung und die nicht funktionierende Technik. 28 Prozent der im Home-Office-Tätigen klagten über die schlechte Arbeitsausstattung des Heim-Arbeitsplatzes. Auch die schlechte Erreichbarkeit von Kollegen für Abstimmungen oder gar der Vorgesetzten für Freigaben von Entscheidungen sei beeinträchtigend für die Produktivität aus dem Home-Office gewesen.
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