Online-Neukunden sind gekommen, um zu bleiben
Bei Online-Neukunden besteht eine hohe Zufriedenheit und damit großes Potenzial die neue Zielgruppe dauerhaft an den Onlinekanal zu binden. Kanalübergreifende und nachhaltige Geschäftskonzepte bieten neue Zukunftsperspektiven für stationäre Geschäfte.
Die Online-Neukunden wachsen, denn: Die sozioökonomischen Auswirkungen der Corona-Krise bringen einen neuen Alltag mit sich, insbesondere das Konsumverhalten der Deutschen hat sich in der Pandemie verändert. Ein signifikanter Anteil der deutschen Bevölkerung (44 %) hat in der Corona-Krise erstmals Produkte online gekauft, die sie vorher nur stationär gekauft haben – so die Ergebnisse der zweiten Ausgabe der Studie „Retail of the Future –Consumer Insights“ der IFH Köln und Capgemini.
„Die Corona-Krise hat in vielerlei Hinsicht in der Handelsbranche Entwicklungen und Trends beschleunigt, die sich in den letzten Jahren schon vermehrt abgezeichnet haben –insbesondere die Verschiebung hin zu mehr Onlinekäufen. Die große Frage ist nun, ob sich das Konsumentenverhalten der neu gewonnenen Onlinekunden auch dauerhaft stärker Richtung online ausrichtet. Die Studie zeigt: Sind Kunden einmal zufrieden mit dem Einkauf im Netz, wird sich das Einkaufsverhalten auch zukünftig mehr online bewegen“, so Achim Himmelreich, Global HeadofConsumer Engagement, Consumer Products & Retailbei Capgemini.
Große Zufriedenheit mit Onlinekäufen
Über die verschiedenen Branchen hinweg gaben die Konsumenten mehrheitlich an, mit den erstmals getätigten Onlinekäufen sehr zufrieden gewesen zu sein. Dabei sehen die befragten Online-Neulinge die Vorteile vom Onlineshopping vor allem in der Lieferung ins Haus (75 %), der Unabhängigkeit von Öffnungszeiten (63 %), sowie der großen Produktauswahl (59 %). Corona-spezifische Vorteile wie eine geringere Ansteckungsgefahr (54 %) und der bequemere, maskenfreie Einkauf (34 %) nennen sie zwar auch, allerdings weitaus seltener. Die Online-Neulinge scheinen den Onlineeinkauf auch unabhängig von Corona schätzen gelernt zu haben. Aus diesen positiven Erfahrungen folgt nahezu branchenübergreifend eine hohe Bereitschaft,die neuerdings online gekauften Produkte bzw. die jeweilige Produktkategorie auch zukünftigwieder online zu kaufen.
Blick in die Zukunft: Nachaltigkeit und Regionalität werden immer wichtiger
Regionales und nachhaltiges Einkaufs- und Konsumverhalten hat bei Konsumenten in der Krise an Relevanz gewonnen. So wollen 57 Prozent mehr regional produzierte Produkte kaufen und mehr auf die Nachhaltigkeit von Produkten achten (53 %). Diese Trendbewegungen beim Einkaufsverhalten können insbesondere für stationäre Anbieteren in Kombination mit Cross-Channel-Konzepten eine Chance sein.„Cross-Channel-Konzepte in verschiedenen Ausrichtungen sind ein unumgänglicher Ansatz,wenn es um die Zukunftsperspektive des stationären Handels geht. Dass der Onlinekanal zielgruppenübergreifend immer wichtiger wird, liegt vor allem an der hohen Convenience. Das kann und muss der Handel vor Ort nutzen! So kann beispielsweise durch lokale Onlinemarktplätze oder Click-and-Collect-Lösungen bequemes Einkaufen mit Regionalität und Nachhaltigkeit verknüpft werden,“prognostiziert Jens-Peter Gödde, Senior Projektmanager am IFH Köln.
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