Im Gründerportrait

Benedikt Ilg, Gründer und Geschäftsführer der Flip GmbH

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Benedikt Ilg ist Gründer und Geschäftsführer der Flip GmbH. Das Unternehmen entwickelt und vermarktet die App Flip, die es ermöglicht, Mitarbeiter zu informieren und untereinander zu vernetzen. Die Idee hierfür entsprang einem Mangel: während seines dualen Studiums bei der Porsche AG fehlte damals Benedikt Ilg ein klares, einheitliches Tool für die interne Kommunikation. Dem wollte er mit seiner Gründung entgegenwirken.

Name: Benedikt Ilg

Geburtsjahr: 1992

Position: Gründer und Geschäftsführer von flip.de

Vita: Benedikt Ilg packte die Dinge schon immer direkt an: Während seines dualen Studiums bei der Porsche AG, fehlte ihm ein klares, einheitliches Tool für die interne Mitarbeiterkommunikation. Noch während seines Studiums gründete er im Jahr 2018 gemeinsam mit seinem Schulfreund Giacomo Kenner Flip – mit dem Ziel, alle Mitarbeiter eines Unternehmens gleichermaßen, schnell und effizient zu informieren sowie miteinander zu vernetzen. Bis Ende 2018 war Benedikt als Projektleiter bei der Porsche AG tätig und verantwortete dort die Konzipierung der Data Analytics/Process Mining Strategie. Seitdem ist der 27-jährige als Vollblut-CEO bei Flip tätig und verantwortet ein knapp 35-köpfiges Team. Der gebürtige Österreicher macht gerne und viel Sport, ist leidenschaftlicher Skifahrer und häufig mit seinem Motorrad unterwegs.

Lebensmotto: Nothing is impossible – man kann alles schaffen, wenn man dran bleibt und sich im Leben durchzubeißen weiß.

Über das Unternehmen

Flip GmbH
Friedrichstraße 9
70174 Stuttgart
Gründungsjahr: 2018
Telefon: 0711/18 42 65 99

Was ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?

Flip bietet die einfachste, effizienteste und sicherste Art, Mitarbeiter zu informieren und untereinander zu vernetzen. Unsere gleichnamige SaaS ist innerhalb von 24 Stunden einfach und schnell in die bestehende IT-Infrastruktur eines Unternehmens integrierbar und kombiniert Kommunikation, Information und Prozesse in nur einem Tool. Besonders hervorzuheben ist die einfache und intuitive Bedienbarkeit, außerdem kann Flip als mobiler Endpunkt für das Intranet fungieren und ermöglicht so Desktop- und Non-Desktop-Mitarbeitern eines Unternehmens gleichberechtigten Zugang zu Informationen.

Erst kommt die Vision, dann die Gründung. Wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee gestoßen?

Die Idee für Flip kam quasi aus einem eigenen Problem zustande. Während meines dualen Studiums bei der Porsche AG fehlte mir damals ein klares, einheitliches Tool für die interne Kommunikation. Eines, das über alle Abteilungen hinweg einfach genutzt werden und somit auch wirklich alle Mitarbeiter eines Unternehmens miteinander vernetzen kann. Ich dachte mir, es sollte doch möglich sein, alle Beschäftigten, egal ob mit Zugriff zu einem eigenen PC-Arbeitsplatz oder aber beispielsweise in der Produktion, zusammenzubringen. Kommunikation bedeutet Austausch von Informationen und daher auch Wissen. Ich hatte das Ziel, allen Mitarbeitern eines Unternehmens eine einheitliche Möglichkeit zu bieten, sich auszutauschen und dadurch Zugang zu Informationen und Wissen zu haben.

Neben einer guten Idee spielt auch die Teamzusammensetzung oft eine entscheidende Rolle. Wie setzt sich das Team bei Ihnen zusammen?

Wir haben aktuell rund 35 Mitarbeiter an unserem Stuttgarter Standort und wachsen stetig.

Wie differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern?

Flip ist DSGVO- und betriebsratkonform. Wir arbeiten bei der stetigen Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter-App eng mit Betriebsräten zusammen, um aktuell geltende Sicherheitsauflagen zu erfüllen und unsere App gerade für Konzerne und Unternehmen interessant zu machen, die aus Sicherheitsgründen keine “normalen” Messenger-Dienste für die interne Kommunikation verwenden dürfen.

Wie wirkt sich die Corona-Krise auf  die Flip GmbH aus und wie wollen Sie diese meistern?

Wie alle anderen Unternehmen auch mussten wir unsere internen Abläufe zu Beginn der Corona-Krise natürlich anpassen und umstrukturieren. Da wir digital aber schon immer gut aufgestellt waren und auch vor der Krise viele unserer Meetings virtuell stattfanden, gelang das recht unkompliziert. Zudem bieten wir mit unserer Mitarbeiter-App ein einfaches, schnell integrierbares Tool zur Mitarbeiterkommunikation an, was natürlich für Remote Work ideale Voraussetzungen schafft. Wir sind seit mehreren Wochen bereits dazu übergegangen, nach und nach ins Office zurückzukehren und haben dafür von Anfang an einen Maßnahmenplan zur Einhaltung von Sicherheits- und Hygienevorschriften und Anwesenheiten unserer Mitarbeiter ausgetüftelt.

Was war Ihre Motivation Unternehmer zu werden?

Bei mir kam die Idee zur Gründung aus einem persönlichen Need zustande: Ich hatte eine für mich unzureichende Lösung für die interne Kommunikation kennengelernt und dachte mir einfach “das muss doch besser zu lösen sein!”. Ich glaube das war und ist auch heute noch mein größter Antrieb, bereits Bestehendes unter die Lupe zu nehmen und zu verbessern, quasi den Status quo herauszufordern und zu optimieren.

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten 3 Jahre?

Wachstum steht bei uns an erster Stelle: zum einen wollen wir unsere Reputation auf dem Markt weiterhin steigern. Zum anderen wollen wir auch personell weiter wachsen und unsere Mitarbeiterzahl bis Ende des Jahres verdoppeln.

Was waren die größten Herausforderungen in der Gründungsphase?

In der Gründungsphase lag die größte Herausforderung für uns sicherlich darin, die ganzen Marktanfragen zu bedienen. Es ging alles wahnsinnig schnell – viel schneller, als wir es uns erträumt hätten. Da musste erst einmal eine gewisse Routine entstehen, auch was interne Strukturen und Verantwortlichkeiten betrifft.

Ein Unternehmen zu gründen und zu expandieren kostet Geld. Wie finanzieren Sie sich?
Wir haben uns die vergangenen zwei Jahre komplett über Umsätze finanziert. Zudem konnten wir Anfang des Jahres unsere erste externe Finanzierungsrunde über 3,6 Millionen Euro erfolgreich abschließen.

Ist für Sie eine Partnerschaft mit Venture-Kapitalgebern eine Option?

Ja, wir haben bereits Partnerschaften mit VCs wie Cavalry, Lea Partners und PlugandPlay.

Welchen Tipp möchten Sie an andere Gründer gerne weiter geben?

Anfangen, dranbleiben und niemals aufgeben. Rückschläge gehören dazu, jeder Gründer wird diese Erfahrung machen. Aber auch wenn es einmal anders läuf als geplant, ist es wichtig sich durchzubeißen – denn am Ende lohnt sich die ganze Mühe.

Ist Ihr Team bereits vollständig oder suchen Sie aktuell noch freie und/oder feste Mitarbeiter?

Wir sind ständig auf der Suche nach Top Talenten. Derzeit vor allem in der Entwicklung und in den Bereichen Sales und Marketing.

Warum sollten Fach- und Führungskräfte sich bei Ihrem Unternehmen bewerben?

Was uns auszeichnet ist unsere Unternehmenskultur: Wir sind ein junges Team, das Lust hat, Dinge anzupacken und vor allem etwas zu bewegen. Wer sich einbringen möchte, kann dies jederzeit tun und helfen unsere Vision voranzutreiben. Wir sind innovativ, mutig, dynamisch optimistisch und transparent – unsere Unternehmenswerte leben wir auch täglich so. Natürlich bieten wir auch Benefits wie flexible Arbeitszeiten, Events, Car Leasing und Vergünstigungen. Und jeder neue Mitarbeiter bekommt seine eigene Pflanze – diese darf er sich zu Beginn aussuchen und muss sie dann auch pflegen.

Stellen Sie sich vor, Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister. Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?

In den letzten Wochen hat das Thema Homeoffice und die generelle Debatte, ob Arbeitnehmer per Gesetz einen rechtlichen Anspruch auf das Arbeiten von zuhause aus haben sollten, deutlich an Relevanz gewonnen. Auch wenn sich ein solcher Gesetzesentwurf erst einmal nicht schlecht anhört, finde ich ihn in der Praxis nicht so einfach umsetzbar. Denn: Nicht alle Beschäftigten eines Unternehmens können ihre Tätigkeiten remote ausüben. Würde ein solcher Gesetzesentwurf, der manchen Arbeitnehmern mehr Privilegien einräumen würde als anderen, nicht zu einer Art “Zweiklassengesellschaft” der Mitarbeiter führen? Diese Thematik und wie zufriedenstellende Lösungsansätze für alle geschaffen werden sollten, fände ich sehr interessant zu diskutieren.

Welche Person hat Sie in der Gründungs- und Wachstumsphase besonders unterstützt? Bei wem möchten Sie sich bedanken?

Unsere Mentoren Martina Merz von Thyssenkrupp, Jürgen Hambrecht von der BASF sowie Kurt Lauk von Magna standen uns von Anfang an mit großartigen, unternehmerischen Ratschlägen zur Seite und tun es auch heute noch. Gerade zu Beginn der Gründung war es wahnsinnig hilfreich, von diesen Experten unter die Fittiche genommen zu werden und von ihren langjährigen Erfahrungen und Wissen lernen zu dürfen.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?

Ich bewundere den amerikanischen Unternehmer Ben Horrowitz. Er hat nicht nur mehrere erfolgreiche Unternehmen gegründet, sondern ist auch ein inspirierender Autor. Ich bin ein großer Fan seiner Bestseller, er beschönigt im Gegenzug zu vielen anderen das Thema Unternehmensgründung nicht, sondern stellt auch die mühevolle, harte Seite – kurz gesagt – die Realität dar. Dennoch zeigt er natürlich auch die vielen positiven Aspekte auf und motiviert durch seine jahrelange Erfahrung und mit praktischen Ratschlägen.

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