7 spannende EdTech Start-ups, die Sie kennen sollten
Start-ups glänzen mit frischen Ideen, Innovationen und flachen Hierarchien. Viele traditionelle Unternehmen können sich hier Einiges abschauen. Im folgenden Beitrag wird der Fokus auf sogenannte EdTech Start-ups (EdTech steht für “Education Technologies”) und das Konzept der Online-Angebote, die in Corona-Zeiten einen starken Boom erlebt haben, gelegt.
1. Preply: Maßgeschneiderte Online-Nachhilfe
Erst 2012 als Start-up in der Ukraine gestartet und im selben Jahr als Start-up des Jahres ausgezeichnet, hat sich Preply in Kürze zu einem der bekanntesten und wichtigsten Anbietern von Online-Nachhilfe entwickelt. So hat das Unternehmen den Sprung in den internationalen Markt schon nach zwei Jahren geschafft und heute bereits beeindruckende Zahlen vorzuweisen: Über 100 000 Menschen lernen jährlich bei Preply und finden Nachhilfe im Internet und Online-Sprachunterricht auf Knopfdruck.
Mehr als 25 000 Lehrer unterrichten auf der Plattform – und das in über 27 Sprachen. Preply konnte bereits mehrere Millionen an Fördergeldern von Investoren einsammeln. Gerade kürzlich erhielt Preply 10 Millionen US-Dollar in einer Finanzierungsrunde und bereitet sich auf weiteres Wachstum in den USA und Europa vor.
Dass Anbieter wie Preply auch von der aktuellen Corona-Krise profitieren, zeigen die stark angestiegenen Nutzerzahlen in den letzten Wochen und Monaten – immer mehr Menschen wollen ihre Zeit nutzen und online Sprachen lernen.
So haben sich die Neuanmeldungen bei Preply in einigen Ländern mehr als verdoppelt. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich das Angebot von Preply – aber auch anderen Anbietern von Nachhilfe im Internet – in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird.
2. Scoyo: Digitale Nachhilfe für Kinder der 1. bis 7. Klasse
Während sich das ukrainische Start-up Preply in erster Linie auf Sprachunterricht für verschiedene Altersstufen fokussiert, so hat das zweite Unternehmen auf unserer Liste ein anderes Ziel: Die 2009 von Pädagogen, Universitäten sowie dem Cornelsen Schulbuchverlag ins Leben gerufene Lernplattform Scoyo möchte die Welt der Online-Nachhilfe für Schulkinder in Deutschland revolutionieren.
Dies soll durch eine Kombination von verschiedenen Ansätzen und Faktoren gelingen:
Auf Scoyo finden Schüler der 1. bis 7. Klasse ausführliche Lernmaterialien und Videos zu verschiedenen Schulfächern (Mathe, Deutsch, Englisch, Physik, Biologie, Chemie und Kunst).
Für jede Klasse gibt es dabei eigene “Lernwelten” mit motivierenden Geschichten – während der Inhalt gleichzeitig auf die Lehrpläne der Bundesländer abgestimmt ist. “Gamification”- Ansätze, wie ein Punktesystem sowie Avatare, sorgen für zusätzliche Lernmotivation bei den Kindern.
3. Jodel: Ein bisschen Spaß muss sein
Als nächstes machen wir einen kleinen Sprung – weg vom Lernen. Gerade an Schulen und Universitäten spielen soziale Interaktionen via Apps und soziale Medien eine wichtige Rolle, um den Lernalltag aufzulockern und für Abwechslung zu sorgen.
Hier in die Bresche gesprungen ist das Berliner Start-up Jodel Venture GmbH, das mit der populären App Jodel eine “Marktlücke” erkannt und geschickt ausgefüllt hat. So kann man über die Jodel-App Nachrichten, Witze und sonstige Beiträge in seiner lokalen Umgebung (bis zu 10 Kilometer) verbreiten, ansehen und teilen.
Diese Art der “hyperlokalen” Kommunikation ist besonders unter Schülern und Studenten schnell auf großes Interesse gestoßen, sind doch so virtuelle Communitys und eine Möglichkeit zum Austausch mit Menschen in der eigenen Umgebung entstanden.
Die Jodel Venture GmbH mit Sitz in Berlin beschäftigt mittlerweile 30 Mitarbeiter, hat rasch in andere Länder expandiert und zählt bereits weit über 2 Millionen Nutzer. Dank vielen Millionen an Fördergeldern von Investoren aus dem Silicon Valley ist auch der Sprung in die USA schnell gelungen.
4. Studybees: Lernskripte und Crashkurse für Studenten
Das nächste Start-up kennen die einen oder anderen vielleicht aus der TV-Show „Die Höhle der Löwen“. Auch wenn das 2014 gegründete Start-up Studybees zunächst keinen heiß ersehnten Investorendeal herausholen konnte, so hat sich der Erfolg für das Unternehmen dennoch bald eingestellt.
Mittlerweile konnte Studybees bereits weit über 20 000 Studenten mit Lernskripten, interaktiven Aufgaben sowie Online-Crashkursen beim Studieren unterstützen. Nachdem das Start-up anfangs vor allem auf die Vermittlung von Nachhilfelehrern setzte, so fokussiert es sich nun auf das Entwickeln und Bereitstellen von hilfreichen Lernressourcen und Kursen für Studenten.
5. Masterplan.com: Digitale Lernplattform für Unternehmen
Ein weiteres spannendes Jungunternehmen ist Masterplan.com. 2010 an den Start gegangen, setzt sich Masterplan zum Ziel, innovative digitale Lern- und Weiterbildungstools für Unternehmen zu entwickeln.
Das Start-up hat sich in wenigen Jahren rasant entwickelt und kann mittlerweile bereits Großunternehmen wie Siemens, VW oder die Deutsche Bahn zu seinen Kunden zählen. Der Grund für den großen Erfolg von Masterplan.com liegt im Ansatz, digitales Lernen mit Entertainment zu verbinden.
So gibt Masterplan.com an, dass durch visuell attraktiv gestaltete und inhaltlich interessante Lernressourcen die Motivation der Lernenden drastisch erhöht und die Lernzeit dadurch fast vervierfacht werden kann. Zudem sei auch die Langzeitmotivation beim Lernen über digitale Lerntools wesentlich höher.
6. Iversity: Universitäre Online-Kurse
Das spannende an der EdTech-Branche ist, dass es Raum für verschiedene Ansätze und Services gibt. So haben wir bereits Anbieter von Online-Sprachunterricht, Nachhilfe für Schulkinder, Nachhilfe für Erwachsene und mehr betrachtet.
Das nächste Start-up auf unserer Liste heißt iversity und richtet sich an Menschen, die auch ohne Einschreibung in einen Studiengang von universitären Kursen profitieren wollen. 2013 gegründet hat sich iversity in Kürze zu Europas führender Plattform für universitäre Online-Kurse entwickelt und zählt heute bereits über 600 000 Nutzer.
7. Researchgate: Soziale Plattform für Akademiker und Wissenschaftler
Zu guter Letzt gehen wir noch auf ein Unternehmen ein, das nicht direkt mit Online-Nachhilfe zu tun hat, sondern sich in erster Linie an Wissenschaftler und Akademiker richtet: Researchgate. Schon 2008 gestartet, zählt die Plattform heute bereits mehr als 15 Millionen Nutzer, die Researchgate für den Austausch von Nachrichten und akademischen Publikationen nutzen.
Daneben bietet Researchgate weitere spannende Features für Akademiker wie eine Chat- und Blogging-Funktion sowie Jobangebote und Networkingmöglichkeiten (quasi wie ein “LinkedIn für Akademiker”).
Foto/Thumbnail: ©LukaFunduk/Depositphotos.com
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