Die Folgen von IT-Problemen im Unternehmen
IT-Probleme und Mängel in der digitalen Arbeitsumgebung können Unternehmen Millionen US-Dollar durch verlorene Arbeitszeit kosten. Viele Unternehmen sind sich dieser Problematik gar nicht bewusst, da nur die Hälfte der IT-Probleme von den Mitarbeitern gemeldet werden.
Das sind u.a. die Ergebnisse der von Nexthink veröffentlichte Studie „The Experience 2020 Report: Digital Employee Experience Today“ , die vom unabhängigen Marktforschungsinstitut Vanson Bource durchgeführt wurde. Da Mitarbeiter laut der Studie nur wenig mehr als die Hälfte ihrer technischen Probleme am Arbeitsplatz an die IT-Abteilungen melden, haben diese keinen Einblick in die tatsächlichen Herausforderungen innerhalb ihrer Organisation.
Für ein Unternehmen mit 10.000 Mitarbeitern kann dies Kosten von wöchentlich fast einer halben Million US-Dollar bedeuten oder jährlich rund 25 Millionen US-Dollar. Mitarbeiter verlieren bei IT-bezogenen Problemen im Schnitt jedes Mal etwa 28 Minuten . Für Deutschland liegt dieser Wert mit 25 Minuten etwas niedriger.
Durchschnittliche Anzahl der IT-Probleme liegt bei zwei pro Woche
Die Studie macht zudem deutlich, dass IT-Entscheider – im internationalen Durchschnitt wie auch in Deutschland – davon ausgehen, dass Mitarbeiter mit etwa zwei IT-Problemen pro Woche konfrontiert sind und damit im Jahr rund 50 Stunden an Zeit verlieren. Da jedoch nur gut die Hälfte der IT-Probleme gemeldet wird, sind die realen Zahlen wohl knapp doppelt so hoch. Es geht an die 100 Stunden oder umgerechnet über zwei Wochen pro Jahr. Dies führt zu einem Teufelskreis. Mitarbeiter versuchen, ihre IT-Probleme selbst zu lösen, statt sich an die IT-Abteilung zu wenden, die zu wenig Einblick in die tatsächliche Art und Weise der Nutzung bereitgestellter Technologien hat.
Hohe Diskrepanz zwischen IT-Abteilungen und Mitarbeitern
Es besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen IT-Abteilungen und Mitarbeitern, die zu 84 Prozent (83 Prozent in Deutschland) der Ansicht sind, dass ihr Unternehmen durchaus mehr zur Verbesserung der digitalen Arbeitsumgebung unternehmen könnte. Die wichtigsten Anliegen sind dabei für die Befragten aus Deutschland eine verbesserte Effizienz im Tagesgeschäft (54 Prozent), höhere Motivation und Engagement der Mitarbeiter (48 Prozent) und positive Effekte auf die Profitabilität (41 Prozent). Dagegen gehen die IT-Führungskräfte davon aus, dass die Mitarbeiter zu 90 Prozent (Deutschland zu 89 Prozent) mit der Technik am Arbeitsplatz zufrieden sind.
Die Ironie liegt darin, dass innovative IT-Führungskräfte das Problem noch verschärfen – durch die Einführung neuer Technologien und digitale Transformationsprojekte, ohne eine genaue Vorstellung vom Erfolg dieser Maßnahmen zu haben. Kann die IT-Abteilung nicht messen, wie neue Technologien den Alltag der Mitarbeiter beeinflussen, können diese die digitale Arbeitsumgebung weiter beeinträchtigen.
Weitere Kernergebnisse der Studie
- Bleiben IT-Probleme unerkannt, wird es nur schlimmer: 79 Prozent der Befragten (81 Prozent aus Deutschland) gaben an, dass nicht gemeldete IT-Vorfälle immer zu noch größeren Problemen führen.
- Die digitale Benutzerfreundlichkeit ist für das gesamte Unternehmen wesentlich: 82 Prozent (Deutschland 79 Prozent) erachten digitale Benutzerfreundlichkeit als sehr wichtig bis hin zu erfolgsentscheidend.
- Es fehlt an Erfolgskontrollen von IT-Rollouts: Im Schnitt haben nur 56 Prozent (Deutschland 49 Prozent) der IT-Abteilungen Einblicke in den Erfolg von Rollouts neuer Technologien; 58 Prozent (Deutschland 54 Prozent) können deren Akzeptanz und Nutzung einschätzen und 45 Prozent (Deutschland 42 Prozent) wissen um die Probleme, die Mitarbeiter mit deren Einsatz haben.
- IT-Probleme am Arbeitsplatz sind üblich: 61 Prozent der Befragten (59 Prozent aus Deutschland) gaben an, dass IT-Ausfälle zum Alltag in ihrem Unternehmen gehören.
Foto/Thumbnail: ©maxkabakov/Depositphotos.com
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