Gründerportrait

Michael Haller, Gründer von Mypaketkasten, Hersteller von Paketboxen

Am

Mypaketkasten will Onlineshopping bequemer machen - es bietet Paketkästen an, um die Annahme von Paketen einfacher zu machen. Ein besonderes System ermöglicht es, dass diese mehrmals pro Tag und von allen Zustelldiensten beliefert werden können.

Name:  Michael Haller

Geburtsjahr: 1990

Position:  Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter / CEO der Mypaketkasten GmbH

Weitere Gründungen: Werbeagentur „A Double Haller Production“

Vita: Michael Haller, geboren 1990 in Niederbayern hat sich nach dem Abitur für das Bachelorstudium Medientechnik mit Schwerpunkt Informatik an der Technischen Hochschule in Deggendorf entschlossen.
Neben dem Studium gründete er mit seiner Schwester zusammen eine Werbeagentur für Foto, Film und Webseitenprojekte. Zudem sammelt er erste Berufserfahrung im Bereich der SEO-Optimierung. 2014 gründete er während des Studiums – wiederum mit seiner Schwester – die Firma Mypaketkasten GmbH.

2017 beendete er das Studium mit dem Masterabschluss und konzentriert sich seitdem komplett auf das Unternehmen Mypaketkasten. Michael Haller war schon immer sehr neugierig und ist sehr an Technik interessiert.

Lebensmotto: Wir machen keine Fehler mehr! Natürlich lässt sich dies nicht vermeiden, aber wenn man wichtige E-Mails und Zeichnungen doppelt checkt, treten viele Fehler erst gar nicht auf.

Über das Unternehmen

Mypaketkasten GmbH
Lukasweg 8
94469 Deggendorf
Gründungsjahr: 2014
Mitarbeiter: 5
Telefon: +49 991/20092224

Was ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?

Das Start-up Mypaketkasten bietet Paketkästen, die für die Annahme von Paketen zuständig sein sollen. Ein besonderes System ermöglicht es, dass der Paketkasten mehrmals pro Tag und von allen Zustelldiensten verwendet werden kann. Mypaketkasten will Onlineshopping bequemer machen und schafft es gleichzeitig, dem Problem der letzten Meile entgegenzuwirken. Das Produkt ist vor allem für Hausbesitzer und Firmen konzipiert.

Erst kommt die Vision, dann die Gründung. Wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee gestoßen?

Wer kennt das nicht? Man erwartet sehnsüchtig ein Paket und ist nicht zu Hause, wenn es ankommt. Fast jeden Tag nach der Schule gab bei uns das gleiche Bild: Ab zur Post oder zu den Nachbarn. Auf Dauer wollten wir das nicht hinnehmen und da es dafür noch keine Lösung gab, bauten wir uns kurzerhand einen eigenen Paketkasten. Seit 2008 hatten wir diesen dann zunächst privat im Einsatz und waren überzeugt, dass dies mehr Leute gebrauchen könnten.

Neben einer guten Idee spielt auch die Team-Zusammensetzung oft eine entscheidende Rolle. Wie setzt sich das Team bei Ihnen zusammen?

Unser Kernteam besteht aus meiner Schwester Carina und mir. Wir haben das große Glück, dass meine Schwester und ich uns schon immer gut verstanden haben und sämtliche Hobbies und Freunde geteilt haben. Deswegen war für uns klar, wenn wir etwas machen, dann zu zweit. Meine Schwester hat genau wie ich auch Medientechnik studiert. Carina ist mehr die Managerin, ich bin mehr der Tüftler.  Unterstützt werden wir aber auch durch unseren Vater, der uns vor allem bei Konstruktionen mit Rat und Tat zur Seite steht.

Gründer und CEO Michale Haller beim Fotoshooting eines Paketkastenmodells

Gründer und CEO Michale Haller beim Fotoshooting eines Paketkastenmodells. Foto: Mypaketkasten GmbH

Wie differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern?

Wir hören von unseren Kunden immer wieder, dass wir die schönsten Paketkästen haben, die es gibt. Das war zwar nicht unser primäres Ziel, aber auch ein Wichtiges.

Unsere Paketkästen heben sich vor allem bei der Funktion, Flexibilität und Qualität ab. Dank eines Drehmechanismus können nämlich mehrmals pro Tag Pakete und von allen Zustelldiensten abgegeben werden. Außerdem können wir auch Türsprechanlagen, Codeschloss, Beleuchtung, RFID-Öffnung und bald auch eine App-Benachrichtigung verbauen. Technisch gibt es fast keine Grenzen, womit man diesen Kasten nicht ausstatten könnte. Alle Paketkästen werden individuell und in Deutschland gefertigt.

Was war Ihre Motivation Unternehmer zu werden?

Die erste jugendliche Wunschvorstellung war es, das große Geld zu machen. Mit der Zeit hat sich diese Wunschvorstellung aber gelegt und andere Faktoren rücken in den Vordergrund, warum man selbstständig sein will. Ich schätze es sehr, mir den Tag frei einteilen zu können und nur die Dinge zu tun, wo ich denke, dass sie sinnvoll sind. Diese Freiheit möchte man nicht so schnell wieder aufgeben.

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten 3 Jahre?

Wir möchten unser Sortiment noch mit einer kleineren Paketkastenvariante und einer Do it yourself-Variante erweitern. Außerdem steht auch unsere Paketkasten Benachrichtigungsapp in den Startlöchern, welche wir mit einer eigenen Hardware auf den Markt bringen werden. Geht es um Umsatzziele, möchten wir unseren Umsatz in den nächsten drei Jahren jedes Jahr verdoppeln.

Was waren die größten Herausforderungen in der Gründungsphase?

Da wir ein sehr komplexes Produkt haben, lagen die größten Herausforderungen in der Produktentwicklung. Wir brachten schon viel handwerkliche Erfahrung mit, aber es war doch eine besondere Herausforderung ein Produkt für den Außeneinsatz zu bauen.

Ein Unternehmen zu gründen und zu expandieren kostet Geld. Wie finanzieren Sie sich?

Zunächst haben wir all unser erspartes Geld in die Firma gesteckt. Dies hat uns für den Start gereicht. Da wir fast alles selbst gemacht haben und nur das, was wir wirklich nicht selber machen konnten, vergeben haben, hat uns das viel Geld gespart. Für die ersten Paketkästen hatten wir daher nur das Material und die Maschinenkosten, welche wir bezahlen mussten.

Das hielt das Risiko in Grenzen. Nach den ersten Verkäufen, haben wir den Gewinn wieder in die Entwicklung gesteckt. Es ist zwar ein langsamerer Weg, aber für uns auch im Nachhinein gesehen, der richtige Weg. Die Firma ist bis heute komplett eigenfinanziert.

Ist für Sie eine Partnerschaft mit Venture-Kapitalgebern eine Option?

Nein, damit würde man die Freiheit des Unternehmerseins ein Stück weit aufgeben.

Welchen Tipp möchten Sie an andere Gründer gerne weiter geben?

Macht gerade am Anfang so viel wie möglich selbst. Man lernt unglaublich viel! Denn keiner steckt in dein Produkt so viel Liebe wie der Unternehmer selbst und man spart eine Menge Geld.

Ist Ihr Team bereits vollständig oder suchen Sie aktuell noch freie und/oder feste Mitarbeiter?

Aktuell sind wir nicht auf der Suche.

Stellen Sie sich vor, Sie treffen den Bundeswirtschaftsminster. Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?

Ich wünsche mir Steuererleichterungen für Unternehmen. Ich finde es immer wieder erschreckend, wie viele Abgaben wir Unternehmer haben und wie viel man erstmal erwirtschaften muss, bis bei einem selbst Geld hängen bleibt.

Welche Person hat Sie in der Gründungs- und Wachstumsphase besonders unterstützt? Bei wem möchten Sie sich bedanken?

Ganz am Anfang wurden wir vor allem von unseren Eltern und unseren Freunden unterstützt. Immer wieder packten unsere Freunde und auch Verwandte mit an und halfen mit, die ersten Paketkasten in unserer Werkstatt zusammenzuschrauben.

Wir haben unser Start-up während unseres Studiums aufgebaut und wurden hier von unseren Professoren der Technischen Hochschule Deggendorf sehr unterstützt. Wir konnten sämtliche Studienarbeiten mit der Gründung verbinden, wir erhielten Unterstützung bei Businessplänen, Förderungen, aber auch Kontakte zu potentiellen Großkunden.

Mittlerweile gibt es in Deggendorf ein neues Gründerzentrum für Digitalisierung, wovon wir jetzt schon sehr profitiert haben. Neben erschwinglichen Büroräumen, gibt es regelmäßig Vorträge zu Gründungsthemen, einen persönlichen Berater und man kann sich mit anderen Gründern austauschen.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?

Mit Elon Musk! Wenn er mir zum Dinner einen Tesla mitbringt, übernehme ich gerne die Rechnung! ;-) Wobei mich nicht nur die Firma Tesla interessiert, sondern auch seine anderen Projekte wie hyperloop und das Satelliten Projekt finde ich sehr spannend.

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