So reagieren Unternehmen auf die Mindestlohnerhöhung
Im Januar 2020 wurde der allgemeine gesetzliche Mindestlohn zum mittlerweile vierten Mal erhöht, auf aktuell 9,35 Euro. Doch lediglich 11% der befragten Unternehmen planen in der Folge der Mindestlohnerhöhung einen Abbau ihres Personalbestands.
Diese Ergebnisse zum Thema Mindestlohn zeigt die aktuelle Randstad-ifo-Personalleiterbefragung (4. Quartal 2019), die vierteljährlich Personalverantwortliche zu aktuellen Entwicklungen befragt.
Mindestlohnerhöhung durch Preissteigerung kompensiert
Fast die Hälfte der Unternehmen reagieren auf diese Kostensteigerungen über angepasste Preise, die sie an die Kunden weitergeben (44%). Lediglich 13% der Unternehmen wollen die Mehrkosten über eine Reduzierung der Arbeitsstunden ausgleichen. Damit ist der Mindestlohn fünf Jahre nach seiner Einführung zum normalen Bestandteil der deutschen Arbeitswelt geworden, ohne negative Auswirkungen auf die Beschäftigungszahlen.
Dabei waren vor seiner Einführung flächendeckender Personalabbau und konjunkturelle Risiken befürchtet worden. „Die insgesamt solide Konjunktur und der anhaltende Fachkräftemangel haben zur Akzeptanz des Mindestlohns beigetragen. Da neues qualifiziertes Personal schwer zu finden ist, zählt für Unternehmen vor allem die langfristige Bindung ihrer Mitarbeiter“, erklärt Hans Christian Bauer, Director Social Affairs und der Randstad Akademie bei der Randstad Gruppe Deutschland.
Mindestlohn wird teilweise immer noch umgangen
Allerdings berichten 15% der Befragten davon, dass Mitarbeitern der Mindestlohn nach wie vor vorenthalten wird. „Hier braucht es eine transparente Regelung zur Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Solche verbindlichen Regelungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, wie wir sie in der Zeitarbeit in Form des tariflich festgelegten Lohnniveaus frühzeitig eingeführt haben, sichern die Rahmenbedingungen für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg“, erklärt Hans Christian Bauer.
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