Wie Sie Meetings erfolgreich beginnen, abkürzen und beenden
„Ein guter Film fängt mit einer Explosion an“ - dieser Tipp stammt von Billy Wilder, dem berühmten Regisseur und nicht anders ist das mit Meetings: Nicht nur der Start muss imposant sein, auch das Ende bahnbrechend. Der erste Satz erreicht Aufmerksamkeit, der letzte erzielt Aktion und Erinnerung. Doch wie gelingt eine erfolgreiche Besprechung? Und wie kürzen Sie sie passend ab?
82 Prozent aller Formel 1-Rennen werden aus der Pole-Position gewonnen, das heißt dem Startplatz in der ersten Startreihe. Nichts ist schlimmer als ein verplemperter Start. Das gilt auch bei Meetings: Da erlauben sich manche Kollegen einfach zu spät zu kommen, der Verkaufsleiter beschäftigt sich noch mit dem Beamer-Aufbau und beschwert sich lauthals, dass der PC nicht funktioniert. Derweil unterhalten sich die Kollegen bei einer Tasse Kaffee über dieses und jenes.
Der richtige Auftakt ist die halbe Miete
Besser wäre doch folgende Situation: Wenn der Raum sich öffnet, dann ist Weihnachten, dann ist Party, dann ist Hochzeit, dann ist die Ouvertüre, der Auftakt. Alles tritt erwartungsfroh und bewundernd herein, man ist schweigend-baff und setzt sich erwartungsfroh an den Tisch. Es ertönt in der völligen, hochachtungsvollen Stille der erste Ton: Das kann Musik sein, ein Paukenschlag, feine Töne, oder ein Ohrwurm. Einen guten Start stellt auch ein kräftiges „Herzlich Willkommen” des Meetingleiters, der Führungskraft oder des Teamvorsitzenden dar.
Oder wie wäre es mit einem emotional passenden Kurzfilm, Video-Ausschnitt oder Trailer? Am besten wird so ein Intro unterstützt von einer starken Präsentationsfolie, denn das Auge isst mit. Wichtig dabei: Ein Gag darf nicht um des Gags Willen sein. Ein ungewöhnlicher Einstieg muss den Zusammenhang zu den danach folgenden Themen herstellen. Der Anfang darf auch nicht so gut sein, dass der dann folgende Hauptteil in Armseligkeit erstickt.
Lahme Meetings lähmen die Zuhörer
Leider beginnen viele Meetings lahm – durch Mitteilungen, die man schon per Email bekam, allgemeine Umfragen, langweilige administrative Dinge, lästige Monologe. Und die meisten Besprechungen enden banalisierend durch Restfragen, Diverses und einer allgemeinen Aufbruchstimmung. Ein solches Treffen braucht man erst gar nicht einzuberufen. Routinen sollten daher vermieden werden.
So wie ein guter Vortrag mit einem „Schocker“ beginnt und mit tosendem Beifall endet, muss auch eine gute Besprechung gestaltet sein. Doch mit was können Sie beginnen, was bietet sich an? Nicht immer ist ein Gesprächsthema leicht anzugehen, und darum bedarf es gerade beim Einstieg in schwierige Themen besonderer Aufmerksamkeit.
Versuchen Sie es mal mit einer dramatischen oder emotionalen Story, einem außergewöhnlichen Bild, einem Sketch, einem Zitat oder einem zündenden Witz. Bitte vergessen Sie dabei nie, den Bogen zur anschließenden Realität zu schlagen.
Stark beginnen – schwach enden?
Versuchen Sie mal den wichtigsten Punkt an den Schluss zu setzen. Dann gibt es nur noch ein „Los geht’s“. Fordern Sie auf, motivieren und mobilisieren Sie. Stellen Sie etwas in Aussicht. Ein gutes Beispiel aus meiner Praxis war eine Führungskraft, die anbot, alle Außendienstwagen zu waschen, wenn das gesteckte Ziel erreicht wird. Und er musste waschen! Bilden Sie einen Zirkelschluss zum Anfang. So binden Sie eine Schleife vom Ende zum Anfang.
7 hilfreiche Tipps: Wie Sie Besprechungen erfolgreich abkürzen
- Schicken Sie allen Teilnehmern vorab eine Agenda mit sämtlichen Punkten der Tagesordnung. Notieren Sie zu jedem Punkt (nach Rücksprache mit den zuständigen Kollegen) eine verbindliche Zeitvorgabe.
- Stellen Sie sicher, dass alle gut vorbereitet sind. Schreiben Sie auf die Agenda, wer welche Präsentation hält.
- Übernehmen Sie selbst die Leitung. So bestimmen Sie die Spielregeln.
- Achten Sie darauf, dass Agenda und Redezeiten genau eingehalten werden.
- Unterbrechen Sie ausschweifende Teilnehmer. Klartext ist Trumpf, das geht auch
höflich: „Das sprengt den Zeitrahmen. Ich schlage vor, diesen Punkt in der
nächsten Sitzung abzuhandeln.“ - Klären Sie Zweck („Ich habe Sie zusammengerufen, weil…“) und Ziel („Ich
erwarte Vorschläge, wie wir…“) der Zusammenkunft gleich zu Beginn. - Greifen Sie ein, wenn sich kein Ergebnis abzeichnet. Verläuft die Diskussion im
Sand, unterbrechen Sie und führen das Gespräch zum Entscheidungspunkt. Sobald
etwas abstimmungsreif ist, lassen Sie abstimmen.
Fazit
Machen sie sich immer wieder neue Gedanken, wie Sie Meetings organisieren und optimieren. Prüfen Sie rechtzeitig: Ist das Meeting wirklich notwendig? Stellen Sie sicher, dass das Thema den Teilnehmern vorher bekannt ist. Halten Sie die Tagesordnung kurz, denn lieber ein Thema zum Ergebnis bringen, als sich mit zu
vielen Agendapunkten zu verzetteln. Und bleiben Sie präzise und sachlich, auch wenn’s mal hoch her geht.
Foto/Thumbnail: ©Sophie_James/Depositphotos.com
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