7 spannende Startups aus der Logistikbranche
Jedes Jahr möchten sich neue Gründer von Startups mit innovativen Ideen in der Geschäftswelt etablieren. Oft ist das Motiv für ihre Gründung das Bedürfnis, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu realisieren, die ihnen im Alltag fehlt und die sie gerne selbst umsetzen wollen. Viele geben außerdem an, dass sie sich etwas "Eigenes" aufbauen möchten.
Laut des Bundesverbands Deutscher Startups herausgegebenen Deutschen Startup Monitor (DSM) 2018 gehörten letztes Jahr fast 32 Prozent der deutschen Startups der Informations- und Kommunikationsbranche an, gefolgt von der Nahrungsmittel- und Konsumgüterbranche mit rund 10 Prozent sowie dem Bereich Medizin und Gesundheitswesen mit 8,5 Prozent. Auf die Branche Automobile, Logistik und Verkehr entfallen laut DSM zwar nur rund 5 Prozent der insgesamt 1.550 untersuchten Startups. An Innovationen mangelt es in diesem Bereich jedoch nicht. Mit welchen Ideen überzeugen Startups in der Logistikbranche?
1. Flaschenpost: Lieferdienst für Getränke
Bei Flaschenpost handelt es sich um ein Startup-Unternehmen aus Münster, das seinen Kunden hauptsächlich die Lieferung von Getränken anbietet. Das im Jahr 2016 gegründete Unternehmen hat bereits eine millionenschwere Finanzspritze vom Investment-Riesen Tiger Global erhalten. Das Geld soll vor allem dazu dienen, das Unternehmen wachsen zu lassen – national und international.
Das Konzept von Flaschenpost ist ebenso simpel wie benutzerfreundlich: Kunden können sich über die Unternehmenswebsite ihre ausgewählten Getränke innerhalb von zwei Stunden ab Bestelleingang kostenlos und direkt an die Wohnungstür liefern lassen. Möglich macht das ein ausgeklügeltes Logistiksystem, das für jede angebotene Lieferregion ein eigenes Lager, Lagerangestellte, Fahrer und Mitarbeiter vor Ort im Büro umfasst. Möchte der Kunde Pfandbehälter zurückgeben, nimmt der Fahrer diese direkt bei der Lieferung mit und verrechnet die Pfandgutschrift mit der aktuellen Bestellung. Momentan bietet Flaschenpost seine Dienste an 16 Standorten in Deutschland an (Stand: 2019), plant seine Präsenz jedoch maßgeblich zu erweitern.
2. Boxie24: Logistikdienst für Lagerhaltung
Das im Jahr 2014 gegründete Startup Boxie24 bietet Lagerräume für jeden Bedarf an – sogenannte Self Storages. Der Kunde kann die Raumgröße flexibel wählen. Je nachdem, wie viel Stauraum er benötigt, sind 1 bis 200 Quadratmeter Lagerfläche möglich. Firmenkunden können zudem Archivlagerungen buchen. Das Besondere an Boxie24: Zum Lagerraum gehört ein praktischer Abhol- und Lieferservice. Das Unternehmen kümmert sich folglich auch um die Abholung der einzulagernden Dinge sowie deren Rücklieferung. Bei Bedarf sind auch Teilrücklieferungen möglich. Der Kunde selbst braucht nichts weiter zu machen – das Tragen schwerer Kisten und Möbel oder der aufwendige Transport mit dem eigenen Fahrzeug fallen weg.
Wer bei der Einlagerung seines Hab und Guts auf etwas mehr Nachhaltigkeit setzen möchte, benutzt zum Verpacken keine Wegwerf-Umzugskartons, sondern mietet beim Unternehmen wiederverwendbare Plastikboxen an, die stabil sind und mehrere hundert Male für weitere Transporte genutzt werden können. Nachdem das Startup mit seinem ersten Standort in Berlin begann, ist es mittlerweile an 22 Standorten in Deutschland, den Niederlanden und den USA tätig.
3. Fliit: Digitale Plattform für Lebensmittellogistik
Das Startup Fliit beschäftigt sich mit der Lebensmittellogistik und hat sich zum Ziel gesetzt, dafür möglichst effiziente Lösungen zu finden. Dabei setzt das im Jahr 2015 gegründete Unternehmen vor allem auf die Digitalisierung. Auf der digitalen Plattform des Unternehmens haben Versender und Transportunternehmen die Möglichkeit, alle geplanten Touren einzusehen und damit ohne viel Aufwand einen Überblick zu erhalten. Kunden können über Fliit entweder nach Transportlösungen suchen oder eigene Freiflächen im Lebensmitteltransporter für andere anbieten. Die gesamte Planung der Touren übernimmt Fliit. Auch Zahlungen können Kunden über das System nachverfolgen.
4. Magazino: Entwicklung intelligenter Robotoren
Bei Magazino geht es um Robotik, die die Abläufe in Logistikunternehmen effizienter gestalten soll. Das Konzept sieht wie folgt aus: Neben Menschen arbeiten spezialisierte autonome Roboter im Lager, in der Produktion oder an einem anderen Einsatzort und erledigen dort die für sie vorgesehenen Aufgaben (Smart Supply Chain). Der Pick-by-Robot TORU dient beispielsweise als Pick-Roboter für Schuhkartons in der Lagerhalle, der Supply-by-Robot SOTO als Roboter für die Versorgung von Montagelinien mit Nachschubmaterial.
Das auf Lager- und Intralogistik spezialisierte Unternehmen arbeitet seit seiner Gründung im Jahr 2014 daran, die hauseigenen Roboter stetig weiterzuentwickeln. In einem so stark von Innovationen abhängigen Feld ist eines der größten Risiken für Startups, von konkurrierenden Unternehmen überholt zu werden. Durch die kontinuierliche Verbesserung der Roboter kann Magazino sich bisher aber gegenüber Konkurrenten behaupten.
5. Volocopter: Flugtaxi-Hersteller
Das Unternehmen Volocopter entwickelt und baut innovative Flugtaxis wie das VoloCity. Die Luftfahrzeuge funktionieren vollkommen elektrisch und sollen vor allem für den bemannten Flug in Innenstädten zum Einsatz kommen. Das Unternehmen startete 2011 mit seinem ersten Flug. Es besitzt mittlerweile die erste Zulassung für Flüge mit einem Multicopter, der Passagiere von A nach B bringen sollen. Um das zu realisieren, arbeitet das Unternehmen parallel an sogenannten VoloPorts, der Landeinfrastruktur, die teilnehmende Städte benötigen werden. Buchungen der Flugtaxis sollen schnell und einfach per App möglich sein. Volocopter bezeichnet sich selbst als Pionier der Urban Air Mobility.
6. Geotab: Hard- und Softwareentwickler
Das Unternehmen Geotab entwickelt seit 1996 Hard- und Software für Unternehmen, die einen eigenen Fuhrpark besitzen und diesen mit wenig Aufwand optimieren möchten. Geotab stellt seinen Kunden spezielle Telematik-Geräte für die einzelnen Fahrzeuge im Fuhrpark zur Verfügung. Mit der zugehörigen Software haben die Nutzer jederzeit Zugriff auf die gesammelten Fuhrparkdaten und können diese über die Geotab-Plattform analysieren, auswerten und nützliche Optimierungen daraus ableiten, die die Produktivität des Fuhrparks steigern können. Gerade bei der stetig steigenden Zahl an Startups im Logistik-Bereich ist Effizienz äußerst wichtig.
7. pakadoo: Service für Paket-Empfang
Das im Jahr 2014 gegründete Startup pakadoo richtet sich an Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben wollen, direkt am Arbeitsplatz private Pakete zu empfangen und zurückzuschicken. Das funktioniert über die Einrichtung eines sogenannten pakadoo-Points. Organisiert wird die Paket-Logistik mittels einer zugehörigen App, die den jeweiligen pakadoo-Point autorisiert, Pakete anzunehmen, aufzubewahren und an den entsprechenden Mitarbeiter auszuhändigen – unabhängig vom Versanddienst. Unternehmen können mithilfe von pakadoo die Zufriedenheit und damit auch die Produktivität ihrer Mitarbeiter steigern, weil sie ihnen auf diese Weise lange und zeitaufwendige Wege zur nächsten Post ersparen. pakadoo begreift sich als Anbieter von „Work-Life-Logistics“.
Foto/Thumbnail: ©VitalikRadko/Depositphotos.com
Ich würde auch https://tipsytiger.de/ in die Liste aufnehmen. Tolle App und Design! Bequeme Verwendung. Ja, und dieses Startup ist im Allgemeinen cool.