Innovationstreiber mit Tradition: Deutsche Familienunternehmen
Sie trotzen den Turbulenzen in der Weltwirtschaft und der Politik: Firmen in Familienhand sind Innovationstreiber und überzeugen durch imposante Wachstumszahlen, wie eine Studie zeigt.
Deutschlands Unternehmerfamilien haben allen Grund zur Freude. Wie die Studie des Instituts für Familienunternehmen (IFF) belegt, erzielten die 100 größten Familiebetriebe 2017 einen Umsatz von 1.200 Milliarden Euro – das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 5,6 Prozent. Noch höher war das Wachstum bei den börsennotierten Familienunternehmen: Der Pharmakonzern Merck und BMW hatten je ein Umsatzwachstum von 6,8 Prozent. Ein weiteres Indiz für den Erfolg von Familienunternehmen: Keine der 100 größten Firmen schrieb im Erhebungsjahr Verluste. Bei der Mitarbeiterzahl und dem operativen Ergebnis erzielten die Familienbetriebe ebenfalls Top-Werte.
Viele der Unternehmen befinden seit mehreren Generationen im Familienbesitz, so zum Beispiel Schwarz Cranz. Der Wurst- und Fleischwarenhersteller aus dem niedersächsischen Neu Wulmstorf wurde 1852 gegründet. Heute wird Schwarz Cranz von Kristin Schwarz geleitet, in der sechsten Familiengeneration.
Deutsche Familienunternehmen: Die Top Ten
Wer befindet sich auf den vordersten Plätzen der Top 100 für 2017? An erster Stelle steht der Volkswagen-Konzern mit beeindruckenden 230,7 Milliarden Euro Umsatz. Volkswagen ist in doppelter Hinsicht eine Familien-AG: Neben dem Porsche-Clan ist die Familie Piëch größter Anteilseigner. Auf Platz zwei hat es ebenfalls ein Fahrzeughersteller geschafft: BMW mit 98,7 Milliarden Euro Umsatz. 47 Prozent des Konzerns gehören der Familie Klatten/Quandt.
Rang drei wird von der Schwarz-Gruppe gehalten, mit 90,2 Milliarden Euro Umsatz. Ihr gehören die Lidl- und Kaufland-Supermärkte. Gleich dahinter kommt ein weiterer Handelsriese: Aldi Nord und Süd. Umsatz: 72,1 Milliarden Euro. Auf Platz fünf folgt ein Pkw-Zulieferer: Continental, mit 44 Milliarden Euro Umsatz in 2017. Großaktionär des Unternehmens ist die Familie Schaeffler.
Der Handelskonzern Metro belegt mit gut 37 Milliarden Euro Umsatz Platz sechs, gefolgt vom Gesundheitskonzern Fresenius (33,9 Milliarden Euro). Der Pharma-Konzern Phoenix-Group, Teil der Merckle-Gruppe, ist mit einem Umsatz von 24,4 Milliarden Euro Umsatz auf Platz acht gelandet.
Das Unternehmen Ceconomy, Betreiber der Saturn- und Mediamarkt-Elektronikmärkte, belegt mit einem Umsatz von 22,1 Milliarden Euro Platz neun. Auf Platz zehn findet sich Heraeus: Das Technologieunternehmen, vollständig im Besitz der Familie gleichen Namens, erzielte 2017 einen Umsatz von 21,8 Milliarden Euro.
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