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Erfolgreich Ängste bei Vorträgen und Präsentationen bekämpfen

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Viele Rednerinnen und Redner begreifen Vortragssituationen nicht als interessante Herausforderung, sondern vielmehr als extreme Belastung. Vorrangig negative Gefühle kommen ins Spiel, wenn eine Rede oder Präsentation gehalten werden soll. Die wichtigsten stellen wir Ihnen jetzt vor und zeigen Ihnen anschließend Auswege aus den Ängsten auf.

Die Angst vor dem Unbekannten

Allein der Gedanke daran, eine Rede oder Präsentation halten zu müssen, versetzt die meisten Menschen in Angst und Schrecken. Wenn Chefs durch die Abteilungen laufen und einen Mitarbeiter suchen, der eine Präsentation beim Kunden oder firmenintern durchführen soll, gehen alle Anwesenden schnell in Deckung. Jeder fühlt sich als potenzielles Opfer, das auf die öffentliche Schlachtbank Rednerbühne gezerrt werden soll. Ist ein Mitarbeiter schließlich dazu verdonnert worden, die Präsentation zu halten, geht ein Aufatmen durchs Büro. Die verschonten Kollegen denken erleichtert: Glück gehabt, diesmal ist der Kelch an mir vorbeigegangen! Warum eigentlich?

Zetern und Zähneklappern

Die Gründe dafür, dass öffentliche Redeauftritte als Geißel der Menschheit empfunden werden, sind vielfältig. Eine der Ursachen ist sicherlich, dass Menschen vor Unbekanntem zunächst einmal zurückschrecken. Dies ist ganz natürlich. Erstaunlich ist aber, dass auch Vorträge, die in vielen Arbeitsfeldern inzwischen mit zum Berufsalltag gehören und daher eigentlich keinen Exotenstatus mehr haben sollten, immer noch als unangenehme Aufgabe gesehen werden.

Die Rhetorik kann einem fast leidtun, sie scheint dauerhaft zwischen dem Aufstöhnen vor der Rede und gequältem Seufzen danach unter die Räder gekommen zu sein. In der beruflichen Praxis wird das schlechte Image von Redepflichten darüber hinaus ständig verstärkt. Wer beim Mittagessen in der Kantine Gruselgeschichten von seinem letzten Redeauftritt zum Besten gibt, wird bei seinen Kollegen auf offene Ohren stoßen. Schnell entsteht eine Leidensgemeinschaft, deren Angehörige sich geradezu in Katastrophenschilderungen überbieten. Dabei ist es höchst bemerkenswert, dass diese Vorträge über das Elend der Vorträge immer locker über die Lippen kommen.

Eine Auseinandersetzung damit, was in zurückliegenden Vorträgen eigentlich gut gelaufen ist und wo man mit Verbesserungen ansetzen könnte, fällt regelmäßig unter den Tisch. Stattdessen wird die Vortragssituation mystifziert und als das große, unausweichliche Übel beschworen.

Bauen Sie eine positive Einstellung auf

Es fällt den meisten Menschen schwer, eine positive Einstellung zu Redeauftritten aufzubauen. Dies ist kein Wunder, denn es fehlen positive Vorbilder. Gezielte Anleitungen für das Halten von Vorträgen bekommen nur die wenigsten, und es mangelt an Möglichkeiten, die eigene rhetorische Kompetenz ohne Erfolgsdruck auszuprobieren.

Viele Menschen werden im Berufsleben zum ersten Mal mit der Aufgabe konfrontiert, sich einem Publikum zu stellen. So werden sie gleich zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn ins kalte Wasser gestoßen. Der Erfolgsdruck, dem sie im beruflichen Kontext ausgesetzt sind, führt dann dazu, dass sie wild herumpaddeln und -strampeln, um ja nicht unterzugehen. Auf die Idee, sich einen effizienten Schwimmstil anzueignen, um kraftsparend das sichere Ufer zu erreichen, kommen diese Opfer der Umstände nicht.

Der Ausweg aus der Angst: Übung macht den Meister

Durchbrechen Sie die negative Erwartungshaltung gegenüber Redeauftritten. Jede und jeder kann einen zur Persönlichkeit passenden Vortragsstil entwickeln. Natürlich benötigen Sie konkrete Anleitung und professionelle Hilfestellung, der Mut zum Ausprobieren stellt sich dann von selbst ein.

Auch rhetorisches Geschick fällt nicht vom Himmel. Mit ein wenig Technik, einer geschärften Körperwahrnehmung, einem Gespür für die Anforderungen der Situation und ausreichend Übung werden Ihnen Redeauftritte nach einiger Zeit um vieles besser werden.

Auch wenn es zunächst einige für alle geltende Grundregeln gibt, werden Sie nach und nach Ihren eigenen Vortragsstil entwickeln. Entdecken Sie, wie Sie Ihrer Inclass=DIVidualität Raum geben können, und bekennen Sie sich ruhig zu Ihren Vorlieben.

Wenn Sie erst einmal erlebt haben, dass es möglich ist, sich bei Vorträgen wohl zu fühlen, wird sich auch Ihre grundsätzliche Einstellung zu Redesituationen wandeln. Nun können Sie sie endlich als zu bewältigende Herausforderung begreifen und brauchen nicht mehr in den Chor der Leidgeprüften einzustimmen. Gelingt Ihnen die Verschiebung des Fokus weg von den Risiken und hin zu den Chancen, erweitern Sie Ihre Karriereoptionen.

Die Angst, nicht perfekt zu sein

Perfektionismus ist der Freund des Stillstands und damit der Feind der Handlung. Wir treffen immer wieder auf Menschen, die derart hohe Ansprüche an ihre Redekünste stellen, dass sie von vornherein verzweifeln und in der Konsequenz auf Redeauftritte und Präsentationen grundsätzlich verzichten. Die Optionenauswahl, entweder gleich als perfekter Redner in Erscheinung zu treten oder für immer und ewig zu schweigen, führt zwangsläufig in eine Sackgasse.

Auch wenn bei sportlichen Freizeitaktivitäten niemand von sich verlangen würde, Weltrekorde aufzustellen, wird die Messlatte in der Disziplin Vorträgehalten oft so hoch gelegt, dass sie auf keinen Fall überwunden werden kann. Dies verleitet viele Menschen zu Fehlschlüssen.

Eine irrige Annahme ist, dass überzeugende Redeauftritte nur Naturtalenten gelingen, denen ihre rhetorischen Fähigkeiten schon mit in die Wiege gelegt wurden. Das falsche Motto Reden kann man oder nicht! dient dann als ständige Entschuldigung für die eigenen unzulänglichen Redekünste. Wer glaubt, dass sich Vorträge nur mit angeborener Begabung bewältigen lassen, wird ständig an der eigenen Unzulänglichkeit leiden.

Der Ausweg aus der Angst: Realistische Ziele lassen sich erreichen

Nehmen Sie von einem Perfektionismus Abschied, der Sie in die Misserfolgsfalle treibt. Natürlich sollen Sie nicht in der momentanen Situation verharren und sie sich schönreden. Sie möchten Ihre Redefähigkeiten verbessern, und Sie brauchen, um dieses Ziel zu erreichen, das dafür nötige Rüstzeug. Illusorische Ansprüche bringen Sie aber nicht weiter, bleiben Sie realistisch in Ihren Zielsetzungen.

Sie müssen in Ihren Präsentationen, Vorträgen und Reden nicht die Weltformel verkaufen oder die endgültige Revolution ausrufen. Die Aufgabenstellung in Ihren Auftritten wird je nach Situation variieren. Machen Sie sich bewusst, was Sie überhaupt erreichen wollen. Die meisten Menschen setzen sich viel zu unbestimmte Ziele, die sich einer Erfolgskontrolle entziehen. Die Gefahr ist dann viel zu groß, an den eigenen Ansprüchen zu scheitern. Wenn Sie keine Kriterien haben, anhand derer Sie feststellen können, ob Sie mit Ihrem Vortrag Ihr Ziel erreicht haben, können Sie auch Ihre individuellen Fortschritte nicht erfassen.

Setzen Sie sich nicht das vage Ziel Ich will ein guter Redner werden. Ihre Redekompetenz setzt sich aus vielen Bausteinen zusammen, die alle einzeln trainiert werden können.

Zu einem erfolgreichen Vortrag gehören die Fähigkeit, das Thema zuhörerfreundlich aufzubereiten, der professionelle Umgang mit Medien, die Kunst anschaulicher Schilderungen, das geschickte Reagieren auf Zwischenrufe und Provokationen, ein optimales Zeitmanagement sowie der gezielte Einsatz von Körpersprache.

Sie können nicht alle Anforderungen gleichzeitig trainieren. In Ihrer Vorbereitung müssen Sie Schritt für Schritt vorgehen, um Veränderungsprozesse gezielt in Angriff nehmen zu können und sich dabei nicht zu überfordern.

Nur dann werden Sie Fortschritte erreichen und sich ihrer auch bewusst werden. So durchbrechen Sie die Negativspirale des Misserfolges und ersetzen sie durch die Positivspirale des Erfolges. Jeder bewältigte Entwicklungsschritt wird Ihnen dann zeigen, dass Sie auf dem richtigen Weg sind und es sich lohnt weiterzumachen.

Die Angst vor dem Publikum

Die Vorstellung, einem fremden Publikum gegenüberzutreten, rührt an Urängsten. Als Einzelner mit einer fremden Horde konfrontiert zu werden, lässt Überlebensinstinkte aufflammen: Soll ich fliehen oder angreifen? Wann fallen sie über mich her? Wo kann ich mich verstecken?

Wer jetzt nicht über geeignete Stressbewältigungstechniken verfügt, wird schnell zwischen Ohnmachtsgefühlen und Allmachtsfantasien zerrieben. Ängstlich seiner Unsicherheit freien Lauf zu lassen, ist ebenso wenig eine Lösung wie vom Rednerpult aus den großen Knüppel zu schwingen, um das Publikum einzuschüchtern.

Viele Vortragende betreten die Rednerbühne mit der Einstellung, dass ihnen das Publikum feindlich gegenübersteht. In den Seminaren und Coachings der Karriereexperten Christian Püttjer und Uwe Schnierda tauchen daher auch immer wieder Fragen auf wie:

  • Was kann ich machen, wenn meine Ausführungen angezweifelt werden?
  • Wie verhalte ich mich bei Kritik aus dem Publikum?
  • Was tue ich bei Zwischenrufen? 

Man sollte natürlich bei Vorträgen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein und auch mit den Äußerungen seines Publikums umgehen können. Dennoch sind Püttjer und Schnierda stets davon überrascht, wie bösartig und feindselig die Zuhörerschaft von den Rednerinnen und Rednern eingeschätzt wird.

Im Allgemeinen ist das Publikum geduldiger mit seinen Rednern, als es denen zusteht. Bis man es als Redner schafft, ein Publikum gegen sich aufzubringen, muss man schon einiges an Anstrengungen investieren.

Bringen Sie Ihr Publikum nicht gegen sich auf. Verzichten Sie darauf, einzelne Zuhörer oder die von ihnen vertretene Interessengruppe direkt oder indirekt anzugreifen. Auch der Versuch, mit gängigen Feindbildern zu operieren, um dadurch das Publikum hinter sich zu bringen, geht regelmäßig schief.

Der Ausweg aus der Angst: Betrachten Sie das Publikum als Partner

Es gibt nur wenige Situationen, in denen Sie wirklich annehmen müssen, dass das Publikum Ihnen gegenüber kritisch oder womöglich feindselig eingestellt sein wird.

Wenn Sie beispielsweise als Pressesprecher Stellung zu einem von Ihrem Unternehmen verantworteten Umweltskandal nehmen müssen, sollten Sie sich warm anziehen. Diese Redesituationen sind aber die Ausnahme. Im Regelfall steht Ihnen Ihre Zuhörerschaft neutral gegenüber. Zu Beginn Ihres Vortrages ist das Publikum üblicherweise noch nicht Ihr Freund, Sie müssen einiges an Einsatz bringen, um sich dessen Sympathie zu erarbeiten. Keinesfalls ist das Publikum aber von vornherein Ihr Feind. Sie haben es selbst in der Hand, ob Sie Ihre Zuhörer für sich einnehmen oder gegen sich aufbringen.

Sie machen es sich für Ihre Redeauftritte leichter, wenn Sie Ihr Publikum als Partner sehen. Die Zuhörer, die zu Ihrem Vortrag kommen, sind durchaus bereit, Ihnen einen Vertrauensbonus einzuräumen. Nutzen Sie die offene Situation, die zu Beginn eines Vortrages herrscht. Liefern Sie einen überzeugenden persönlichen Auftritt, und Sie werden die Sympathie des Publikums gewinnen. Es liegt an Ihnen, ob Ihr Publikum zu Ihrem Feind oder zu Ihrem Freund wird.

Die Angst vor dem Thema

Ganz gleich, ob man Experte in seinem Vortragsgebiet ist oder vom Chef dazu verdonnert wird, ein Randthema zu erörtern – die Angst, dem Thema bei der Präsentation oder bei einem Vortrag nicht gerecht werden zu können, belastet jeden Redner. Am größten ist die Aufregung natürlich, wenn der Vortrag es verlangt, sich in ein Thema neu einzuarbeiten.

Natürlich fühlen auch Sie sich sicherer, wenn Sie die Vortragsinhalte durch und durch beherrschen. Dennoch ist Vorsicht geboten: Der Expertenstatus vermittelt nur eine trügerische Sicherheit. Über Fachwissen zu verfügen, bedeutet noch nicht automatisch, dass Sie auch über Vermittlungsgeschick verfügen. Somit bleibt stets die Unsicherheit, ob Sie es auch schaffen, Ihr Thema so aufzubereiten, dass Ihre Zuhörer gut informiert werden.

Am offensichtlichsten wird die Themenangst dann, wenn Vortragende sich gleich zu Beginn ihrer Rede in Entschuldigungen flüchten. Einleitungen wie Ich hatte wenig Zeit mich vorzubereiten, aber ich hoffe, Ihnen trotzdem die eine oder andere Information geben zu können lassen das Publikum von vornherein nichts Gutes erwarten. Mindestens ebenso schlimm ist es, dass sich Redner mit derart ungeschickten Startformulierungen selbst zum Unwissenden stempeln.

Wer sich selbst klein macht, hat nur wenig Chancen, sicher und souverän aufzutreten. Regelmäßig verläuft dann der gesamte Vortrag unsicher und ängstlich. Beginnt auch noch das Publikum, einzelne Äußerungen anzuzweifeln, ist der Vortrag oft nicht mehr zu retten.

Der Ausweg aus der Angst: Differenzieren, Visualisieren und Aktivieren

Verabschieden Sie sich von der Vorstellung, ein Thema in einer zumeist knapp bemessenen Vortragszeit erschöpfend darstellen zu können. Sie werden immer Schwerpunkte setzen und sich auf ausgewählte Informationen beschränken müssen.

Überschütten Sie Ihr Publikum mit einer Masse an Daten, Fakten und Details, wird es Ihre Vortragskompetenz infrage stellen. Damit leidet automatisch auch Ihre Anerkennung als Fachfrau beziehungsweise Fachmann fürs Thema. Viel hilft nicht viel, die Kunst der Beschränkung bringt Sie in der Regel weiter als ausufernde Fachmonologe.

Statt ohne Punkt und Komma zu reden, sollten Sie lieber Wesentliches von Unwesentlichem trennen und auf den Punkt kommen.

Unterstützen Sie Ihre Kernargumente mit Visualisierungen. Gezielter Medieneinsatz sorgt dafür, dass sich Ihre Aussagen besser in den Köpfen der Zuhörer verankern lassen. Greifen Sie zum Flipchart, zum Overheadprojektor oder zur PC-unterstützten Präsentation.

Achten Sie dabei aber darauf, dass Sie als Person nicht durch geballten Technikeinsatz in den Hintergrund gedrängt werden. Ihre persönliche Ausstrahlung ist unverzichtbar, um die Zuhörer für das Thema zu gewinnen.

Behalten Sie die Informationsbedürfnisse und -kapazitäten Ihrer Zuhörer im Blick. Man wird Ihnen umso aufmerksamer zuhören, je deutlicher Sie den Nutzen herausstellen, den das Publikum von einer Beschäftigung mit den von Ihnen vorgestellten Inhalten hat. Machen Sie klar, welche Anwendungen sinnvoll wären, welche Vorteile für Ihre Lösung sprechen, weisen Sie auf Optimierungspotenziale hin oder benennen Sie Einsparmöglichkeiten.

Wenn Sie es schaffen, dass die Zuhörer beginnen, sich zu überlegen, was Ihre Ausführungen für sie selbst bedeuten, haben Sie es geschafft: Ihre Vortragsinhalte sind beim Publikum gelandet. Und dies nicht, weil Sie es mit fachlichen Ausführungen erschlagen haben, sondern weil Sie es mit gezielten Anregungen aktiviert haben.

Die Angst vor dem Black out

Der Super-GAU im Vortrag oder bei einer Präsentation ist der Blackout. Plötzlich fällt dem Redner absolut nichts mehr ein. Er weiß nicht, wie er den Faden wieder aufnehmen kann. Wie festgenagelt steht er mit schreckgeweiteten Augen vor dem Publikum. Die Angst, im Vortrag stecken zu bleiben und nicht weiterzuwissen, beschäftigt alle Rednerinnen und Redner und hängt bei unsicheren Vortragenden stets wie ein Damoklesschwert über dem Rednerpult.

Wie kann es überhaupt zu einem Blackout kommen?

Dass bei Vorträgen Stresssymptome auftauchen, lässt sich nicht ausschließen. Es ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, wie stark der Einzelne auf Stress reagiert. Völlig stressfrei geht kein Vortrag über die Bühne. Auch Redeprofis empfinden vor ihren Auftritten Lampenfieber. Diese Stresssymptome rühren von Urängsten. Man tritt vor eine feindliche Horde und muss mit dieser Situation erst einmal klarkommen.

Obwohl man rational weiß, dass die Zuhörer zumindest nicht körperlich über einen herfallen werden, empfinden viele Redner ein unterschwelliges Gefühl der Bedrohung. Diese vermeintliche Bedrohung setzt Gehirnprozesse in Gang, die eine Kettenreaktion auslösen können, an deren Ende der Blackout stehen kann. Die Reste unserer steinzeitlichen Überlebensinstinkte greifen auf einmal wieder. Plötzlich geht es nicht mehr um rationale Erwägungen, das Reptilienhirn übernimmt die Kontrolle.

Der Ausweg aus der Angst

Rednerinnen und Redner, die sehr sensibel auf Stresssituationen reagieren, sollten für ihre Vorträge auf jeden Fall Visualisierungen nutzen. Unter Stress fällt uns der Zugriff auf die älteren, bildverarbeitenden Gehirnbereiche leichter.

Dies sollten Sie in der Vorbereitung und auch während Ihres Vortrages nutzen. Speichern Sie zentrale Informationen in den Gehirnbereichen ab, die Ihnen auch unter Stress als Informationslieferanten zur Verfügung stehen. Da Emotionen und Bilder in den gleichen Gehirnarealen bearbeitet werden, fällt Ihnen unter Druck die Erinnerung an visuelle Eindrücke leichter als an Worte.

Verlassen Sie sich nicht auf ein klassisches Vortragsmanuskript. Entwickeln Sie für Vorträge auch grafische Elemente, die Ihnen als Informationsanker dienen können.

Die Blackout-Gefahr ist nicht im gesamten Vortrag gleich hoch. Besonders am Anfang eines Vortrages, wenn Sie sich noch an die Situation gewöhnen müssen und Ihre Aufregung am größten ist, sind Sie gefährdet. Einige Redner haben die Schwierigkeit überhaupt in den Vortrag einzusteigen, da ihnen eine sinnvolle Einleitungssequenz fehlt, um in Schwung zu kommen.

Eine Möglichkeit, den notwendigen Schwung für den Vortrag zu gewinnen, ist ein möglichst frühzeitiger Medieneinsatz. Dabei gilt: Je mehr Bewegung erforderlich ist, desto größer sind die Stress abbauenden Wirkungen. Nur den Enterknopf des Laptops zu drücken, baut keinen Stress ab. Auch das Auflegen von Folien dämmt die Adrenalinausschüttung noch nicht optimal ein. Der Einsatz des Flipcharts oder eines Whiteboards ist viel sinnvoller, um der Stressfalle zu entgehen. Sie müssen ein paar Schritte auf das Flipchart zugehen, einen Stift ergreifen, konzentriert schreiben, sich immer wieder zum Publikum herumdrehen.

Damit Sie den Schwung des guten Startes weiter nutzen können, müssen Sie darauf achten, sich nicht selbst im Vortrag unter Druck zu setzen. Umklammern Sie weder Stifte noch das Rednerpult, ballen Sie keine Fäuste, kneten Sie nicht an Ihren Fingern herum und verschränken Sie nicht die Arme. Auch wenn es Ihnen nicht bewusst ist: Zwischen Gehirn und Körper gibt es einen Feedback-Mechanismus. Spannen Sie Teile der Muskulatur unnötig stark an, wird Ihr Gehirn vermuten, dass Sie sich auf eine Kampf- oder Fluchtsituation vorbereiten, und vermehrt Stresshormone ausschütten. Daraufhin wird Ihre Verspannung noch weiter zunehmen. Da Sie nicht tatsächlich flüchten oder kämpfen können, führt dies wiederum zu einer Erhöhung des Adrenalinspiegels. Und so geht es weiter, bis Sie mitten in einem Blackout stecken.

Nehmen Sie bewusst den Druck von sich, indem Sie lernen, Verspannungen zu vermeiden. Verschränken Sie Arme und Hände nicht ineinander, und halten Sie sich nicht an Bühnengegenständen fest. Lösen Sie die Anspannung durch sparsame Bewegungen auf.

Quelle: Christian Püttjer, Uwe Schnierda – Reden ohne Angst, ISBN: 3593370735

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